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Historical Weihnachtsband 1992

Historical Weihnachtsband 1992

Titel: Historical Weihnachtsband 1992 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE , BRONWYN WILLIAMS , Maura Seger
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Jetzt wollte sie den Enthusiasmus ihrer Brüder nicht dämpfen. Ted teilte offenbar Jeds Begeisterung für Peter Lowell, der für sie beide anscheinend ein Held war.
    Cornelia unterdrückte einen Seufzer. Typisch Mann, dachte sie. Was bedeutete ihnen schon eine Frau, wenn sie hinaus in die Welt strebten?
    „Wollen Sie nicht bei uns Platz nehmen?" fragte Jed. „Offenkundig haben sich heute viele Leute entschieden, McGuire's Restaurant einen Besuch abzustatten. Es sind kaum noch Tische frei."
    Gegen diese Feststellung war nichts einzuwenden, obwohl Cornelia vermutete, daß Toppy McGuire für Mr. Lowell bestimmt einen freien Tisch gefunden hätte. Doch anstatt auf diesen Umstand hinzuweisen, meinte sie freundlich: „Vielleicht hat Mr.
    Lowell andere Pläne, Ted."
    Sie hoffte sehr, daß das der Fall wäre, wurde aber enttäuscht. Der Ausdruck in Peters grünen Augen zeigte deutlich, daß er ihre Gedanken erriet. „Ich habe nichts anderes vor", versicherte er. „Mein Gespann ist draußen angebunden, und, ehrlich gestanden, bin ich am Verhungern. Ich setze mich sehr gern zu Ihnen."
    Eine größere Freude hätte er den Zwillingen nicht bereiten können. Sie waren stolz darauf, daß ein Mann von seinem Rang und Namen sie als Gleichgestellte behandelte und mit ihnen speiste. Cornelia, die sich nicht zum erstenmal über die männliche Natur wunderte, gelang es, ihren Ärger zu verbergen.
    Schließlich hatte Mr. Lowell ihr einen Dienst erwiesen. Es wäre ungerecht gewesen, das nicht anzuerkennen.
    Später geschah etwas, womit sie nicht gerechnet hatte. Am Endes des Mahles, das unerwarteterweise recht angenehm verlief, bot Mr. Lowell ihren Brüdern an, sein Gespann auszuprobieren. Anscheinend wußte die ganze Stadt, ausgenommen Cornelia, daß Mr. Lowell ein Paar unübertrefflich schnelle Pferde besaß. Die Grauschimmel hatten im vergangenen Jahr mehrere Rennen gewonnen und einiges Aufsehen erregt. Den Zwillingen verschlug das Angebot zunächst die Sprache, dann bedankten sie sich überschwenglich.
    Ein kleines Problem bildete Cornelia, die sie offensichtlich bei der rasanten Fahrt, die ihnen vorschwebte, nicht mitzunehmen gedachten. Peters Vorschlag, er würde Miss Neville in deren Mietkutsche begleiten, stimmten sie begeistert zu.
    So kam es, daß Cornelia allein in einem Wagen neben dem Mann saß, dem sie vor wenigen Tagen ewige Verachtung geschworen hatte. Unter diesen Umständen war es nicht verwunderlich, daß sie sich insgeheim fragte, ob die welterfahrene Luciana diese Situation nicht klüger gemeistert hätte.

4. KAPITEL
    Luciana hätte die Situation bestimmt zu ihrem Vorteil genutzt. Cornelia hatte leider keine Ahnung, wie sie das bewerkstelligen sollte. Es war nicht direkt unschicklich, wenn sie sich von Peter Lowell begleiten ließ. Schließlich waren sie einander offiziell vorgestellt worden. Die Angelegenheit war nur äußerst peinlich.
    Kaum hatten sie den Platz vor dem Restaurant, wo die Pferde angebunden gewesen waren, verlassen, trieben die Zwillinge auch schon die Grauschimmel an, wirbelten eine Staubwolke hinter sich auf und verschwanden gleich darauf aus der Sicht. Die Mietkutsche folgte in gemäßigterem Tempo.
    „Ich hoffe, Sie ärgern sich nicht über das Arrangement", sagte Peter lächelnd. Er saß, die langen Beine ausgestreckt, neben ihr auf dem Kutschbock und hielt die Zügel lässig in den kräftigen Händen. „Die Grauschimmel brauchten Bewegung, und ich war nicht in Stimmung dazu, sie herumzujagen."
    „Tatsächlich?" fragte Cornelia, die an das äußerste Ende der Bank gerutscht war und sich mit der Hand an der Oberkante festhielt. Der Abstand zwischen ihnen war nicht sehr groß, mußte aber genügen. Sie warf Peter einen argwöhnischen Blick zu. „Was hat Sie dann bewogen, mit den Pferden auszufahren?"
    „Der Himmel", erwiderte er und deutete nach oben, wo kleine Wölkchen weiße Tupfer im Blau bildeten. „Die Luft, das Licht und die Überzeugung, daß ich mir selbst und allen anderen unerträglich würde, wenn ich noch mehr Zeit im Haus verbrächte."
    Seine Offenheit entwaffnete Cornelia. Sie war es nicht gewöhnt, daß Gentlemen so freimütig sprachen. „Ich verstehe", sagte sie langsam. „Sie ziehen es also nach Möglichkeit vor, sich im Freien aufzuhalten."
    Peter nickte. „Denken Sie sich eine Gruppe Menschen in einem Raum. Sie können mir glauben, daß diese Leute sofort anfangen, gewisse Regeln aufzustellen. Im großen Rahmen ist das Resultat Gesellschaftsordnung und Etikette.

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