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Historical Weihnachtsband 1992

Historical Weihnachtsband 1992

Titel: Historical Weihnachtsband 1992 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE , BRONWYN WILLIAMS , Maura Seger
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zurückscheuchen.
    Ja, wer oder was war Robert tatsächlich? War er tatsächlich der Mann, den sie immer schon kannte?
    „Natürlich ist er es", murmelte sie und ließ einige Flocken Seife in das sich langsam erhitzende Wasser fallen. Wer sollte er sonst sein? Sie würde doch noch ihren eigenen Ehemann wiedererkennen, auch wenn er zweieinhalb Jahre fortgewesen war. Selbst Becky, die ihren Vater kaum gekannt hatte, wußte sofort, wer er war.
    Die Kleine tobte ausgelassen draußen herum, nachdem sie wegen des Regenwetters drei Tage im Haus hatte spielen müssen. Sara achtete darauf, daß das Kind in der Nähe blieb. Sie hatte in den letzten Tagen zwar keine Soldaten mehr gesehen, doch war nicht weit entfernt im Nordosten wieder Rauch aufgestiegen, dick und schwarz, so wie es immer aussah, wenn ein Haus brannte?
    „Herr erbarme dich unser", flüsterte sie, als sie die Wäsche mit dem Holzstock eintauchte.
    Nachdem alles zum Trocknen aufgehängt war und alle Tröge und Wannen geleert und über die Zaunpfahle gestülpt waren, wußte Sara, was sie tun mußte. „Becky, geh jetzt ins Haus, und leiste deinem Vater Gesellschaft, bis ich zurück bin."
    Es folgten die üblichen Fragen. „Was? Warum? Darf ich mit?" Und dann: „Warum nicht?"
    Die Fragerei endete schlagartig, als Robert in der Tür erschien, ein fettbeschmiertes Putztuch in der Hand. Wie es aussah, hatte er das alte Gewehr ihres Vaters gereinigt und repariert, und jetzt war seine eigene Pistole an der Reihe. Becky stob ihm begeistert entgegen.
    „Ich bin so schnell wie möglich zurück", versprach Sara. Die beiden Erwachsenen sahen sich in stummem Einverständnis an.
    Sara schob ihre Schuldgefühle beiseite. Sie wußte ja, daß Robert es kaum abwarten konnte, endlich zu seiner Kompanie zurückzukehren. Doch das war nicht der Grund, weshalb sie gehen mußte. Andererseits sollte er ruhig glauben, sie würde Jimmy treffen. Es war besser so. Am besten erfuhr er gar nichts davon, daß sie vorhatte, die alte Miss Abigail zu besuchen. Seine Großtante hatte damals an dem Tag, als Sara eingezog, das Farmhaus seiner Eltern verlassen, mit der Begründung, jetzt genug für die Männer gearbeitet zu haben. Sie wollte sich in ihr eigenes Haus zurückziehen und ihren Ruhestand genießen.
    Es vergingen fast drei Stunden, bis Sara zurückkam und in die Küche trat. Ihre Wangen waren gerötet von der Kälte, doch sie fühlte sie elend.
    Auch jetzt konnte sie es immer noch kaum glauben. Und selbst wenn es stimmte, wußte sie nichts Rechtes damit anzufangen.
    Aber natürlich, es war die Wahrheit. Abigail Gregory mochte vielleicht geistig nicht mehr ganz so auf der Höhe sein wie früher, aber die alte Familienbibel der Jones, die sie damals bei ihrem Auszug mitgenommen hatte, war Beweis genug.
    Robert hatte einen Zwillingsbruder. Schlimmer. Wenn es stimmte, was für Sara zunehmend zur Gewißheit wurde, dann war der Mann in ihrem Haus dieser Bruder.
    Es war spät geworden. Trotzdem hatte Sara sich auf dem Heimweg nicht beeilt. Sie überlegte, was sie tun wollte. Ihr erster Gedanke war gewesen, ihm gleich die Wahrheit ins Gesicht zu schleudern, um zu sehen, ob er alles abstritt.
    Dann verspürte sie nicht übel Lust, ihn noch einmal mit dem Holzknüppel zu bearbeiten. Als Strafe für das, was er ihr angetan hatte.
    Nicht ihr angetan, sondern gemeinsam mit ihr getan, verbesserte sie sich. Sie hatte schließlich ihr Teil zu der verfänglichen Lage beigetragen.
    Nur warum war er überhaupt hergekommen? Wollte er die Frau seines Bruders zum Narren halten? Oder vielmehr seine Witwe. War es vielleicht der Haß auf seinen Rebellenbruder gewesen, der ihn hertrieb? Er hatte ihn doch gar nicht gekannt. Und wie lange glaubte er, sein Spiel mit ihr treiben zu können?
    So lange, wie ich ihn lasse, sagte Sara sich schließlich. Ja, sie hatte die Wahl.
    Entweder sagte sie ihm die Wahrheit ins Gesicht und verlor ihn, oder sie tat so, als ob sie nichts ahnte und würde ihn noch eine Weile bei sich behalten.
    Aber für wie lange? Und wozu? Sie war so durcheinander, daß sie nicht mehr wußte, was sie tun oder denken sollte.
    In dem Augenblick hörte sie, wie aus dem vorderen Zimmer Stimmen kamen. Eine der Stimmen, eine Männerstimme, klang höher als die von Robert. Nein, er ist ja gar nicht Robert, verbesserte sie sich. Sie schlich sich zur Tür, die zu der kleinen Diele führte, um von dort aus zu beoachten, was vor sich ging.
    Da drüben stand Becky in ihrer gestreiften Schürze, die sie ihr

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