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Historical Weihnachtsband 2010

Historical Weihnachtsband 2010

Titel: Historical Weihnachtsband 2010 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay , Terri Brisbin , Merline Lovelace
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werde. Du benimmst dich wie eine alte Frau und nicht wie der Orrick, den ich kenne.“
    Sein Freund sagte nichts, sondern klopfte ihm nur auf den Rücken und überließ ihn seinem Morgenessen. Gavin wandte sich wieder dem noch heißen Porridge zu und dachte über sein weiteres Vorgehen nach.
    Er hatte sie verunsichert – als er ein Bad wünschte, war sie überzeugt gewesen, dass er sie für sein Bett haben wollte. Während sie sich über ihn beugte und ihn gründlich, aber sanft mit Seife einrieb, hatte sein Körper auf ihre Berührungen reagiert, wie es ja auch normal war. Also wäre es nicht schwer gewesen, sie aufs Bett zu legen und zu nehmen. Und dann erneut zu nehmen.
    Für das, was er wollte, war es aber wichtiger, ihr Vertrauen zu gewinnen. Deshalb hatte er die Bedürfnisse seinen Körpers ignoriert und sich gezwungen, einfach nur neben ihr zu schlafen.
    Obwohl er es Orrick gegenüber nicht zugab, glaubte er fest, dass sie nicht immer eine Hure gewesen war. An diesem Abend hatte es ein oder zwei Augenblicke gegeben, in denen ein Ausdruck der Furcht oder der Unsicherheit in ihren Augen gelegen hatte. Anscheinend musste sie sich selbst überzeugen, dass es ihre Pflicht war, es zu tun. Und es fiel ihr nicht leicht.
    Warum aber zwang sie sich dazu, wo Orrick ihr doch einen anderen Weg gezeigt hatte? Welchen Verlust hatte sie erlitten, dass sie sich ihren eigenen Weg in dieser Welt suchen musste? Besonders in diesen Zeiten, in denen die Welt für fast jeden ein ungastlicher Ort geworden war?
    Suchend blickte Gavin sich im Saal um, ob sie vielleicht an einem der Tische auftrug. Als er aufgewacht war, schlief sie noch tief, und er hatte gezögert, sie zu wecken. Es war offensichtlich, wie sehr sie das Bad genossen hatte. Ihr Aufseufzen, als sie ins Wasser glitt, hatte seinen Entschluss, sie nicht anzurühren, fast ins Wanken gebracht. Die Entschuldigung, die er brauchte, fand er, als sein Blick auf den Eimer mit dem Wasser zum Spülen der Haare fiel. Und die Freude in ihren Augen, als er sie in das Handtuch einwickelte, hatte ihm den Mund wässrig werden lassen.
    Sie war keine Hure, aber sie war eine bezaubernde Frau, die Wünsche in ihm wachrief, die er seit sehr langer Zeit verdrängte. Das allein schon machte sie zu einer Gefahr in seinem sonst so wohleingerichteten Leben.
    Heute Abend würde er sie noch einmal zu sich bestellen und ihr noch mehr Vertrauen einflößen, ehe er dann seine Fragen stellen würde. Fast kamen Schuldgefühle in ihm auf, weil alles so einfach schien.
    Fast.

3. KAPITEL
    Seine Kammer war bereit. Diener hatten ihm eine Auswahl an Essen gebracht, einige kalte und warme Speisen, von denen etliche einfach und etliche erlesen waren. Sie alle hatten etwas gemein – Gavin benützte sie als Mittel zum Zweck. Mitten im Winter war das Essen meist einfach und wenig abwechslungsreich. Mit der Erlaubnis des Burgherrn und der Hilfe des Kochs plante Gavin ein Fest für Elizabeth. Als alles bereit war, schickte er einen Diener, sie zu holen. Wenige Minuten später ertönte ihr Klopfen.
    „Ihr habt nach mir rufen lassen, Mylord?“
    Ihre Stimme klang ruhig. Sie blieb vor der Tür stehen. Er winkte sie herein und ging, um die Tür hinter ihr zu schließen. Ihre Augen glichen denen eines Rehs, das im Wald von Jägern umzingelt ist und keinen Ausweg sieht. Unruhig schweifte ihr Blick durch den Raum, von einer Ecke zur anderen, zum Bett hin und dann wieder zurück zu Gavin.
    „Ich bat um ein Mahl, und sie schickten mir genug, um mehrere Leute satt zu machen. Ich weiß, dass du in der Halle das Abendessen aufträgst und deswegen noch nicht gegessen hast. Da dachte ich, du könntest mir Gesellschaft leisten.“
    „Das kann ich nicht, Mylord“, erwiderte sie mit einem Knicks. „Ich nehme meine Mahlzeiten in der Küche ein, wenn meine Arbeit getan ist.“
    „Für heute Abend ist deine Arbeit getan, Elizabeth. Orrick sagte, dass ich dich haben könnte.“
    Er wählte seine Worte absichtlich so, damit sie glaubte, er wolle sie besitzen. An der Art, wie sie schneller atmete und wie sich ihre Augen weiteten, konnte er erkennen, dass er erfolgreich gewesen war. Und dass er selbst erregt war, kündete auch von seinem Erfolg.
    Elizabeth neigte den Kopf und knickste erneut. „Wie Ihr wünscht, Herr.“
    „Ich bin nicht dein Herr. Nenne mich Gavin.“
    Erschrocken über solche Vertraulichkeit blickte sie auf und schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht, Mylord.“
    „In Schottland legen wir auf

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