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Historical Weihnachtsband 2010

Historical Weihnachtsband 2010

Titel: Historical Weihnachtsband 2010 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay , Terri Brisbin , Merline Lovelace
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Fäusten dagestanden. Jetzt klammerte sie sich mit einem Mal an Gavins Tunika und zog ihn sogar noch enger an sich. Er nahm sie in die Arme. Aber sie gab sich ihm immer noch nicht ganz hin. Er bedeckte ihren Hals hin bis zu den Ohren mit heißen, feuchten Küssen. Elizabeth hätte schwören können, dass er zart mit den Zähnen an der empfindlichen Haut knabberte, bis sie lustvolle Schauer überliefen. Doch als es sie immer mehr drängte, sich ganz dieser inneren Begierde hinzugeben, wusste sie, dass es vorbei war.
    Beinahe bedauernd zog sich Elizabeth schließlich doch von ihm zurück und kapselte sich gegen ihre Gefühle ab. Ihr Körper wurde wieder zu einem Ding, mit dem Gavin tun und lassen konnte, was ihm beliebte. Ihre Seele erreichte er nicht. Es musste so sein, sonst würde sie das ihr bestimmte Leben niemals ertragen können.
    Fast augenblicklich ließ Gavin sie los und trat zurück. Erregt atmete er schwer. Elizabeth konnte seine Männlichkeit riechen, seine Stärke und sein Verlangen. Er wurde ihr wirklich gefährlich. Und sie konnte nichts tun, um ihm zu widerstehen. Da er eine Zeit lang schwieg, konnte sie seine Verstimmung fast körperlich spüren.
    „Wieso tust du das, Mädchen?“
    Elizabeth schüttelte den Kopf. Sie versuchte, wieder zur Besinnung zu kommen. „Was tue ich denn, Mylord?“
    „Dich in dieses leblose Ding verwandeln. Wieso knebelst du dich in deinem Innersten?“
    Ihr Blick und die Art, wie sie die Stirn runzelte, verrieten Gavin, dass er ins Schwarze getroffen hatte. Sie zog sich völlig in sich zurück, und übrig blieb nur eine leblose Schale. Und die ertrug die Liebkosungen, die sie nicht verhindern konnte.
    „Ist es nur bei mir so, oder machst du das bei jedem Mann, der in dein Bett kommt?“
    Ihr Gesicht zeigte Furcht, vermischt mit etwas, das nach Bedauern aussah. Sie tat es also bewusst. „Mylord, ich kann nicht …“
    „Kannst was nicht, Elizabeth? Bei einem Mann liegen und es genießen? Ein wenig auf seine Bemühungen reagieren? Dir nicht erlauben, etwas geschenkt zu bekommen, sondern nur, genommen zu werden?“
    „Bitte, Mylord“, erwiderte sie und bat ihn mit flehend erhobener Hand zu schweigen. „Zwingt mich nicht, darüber zu sprechen … ich bitte Euch …“
    Mit einem Mal brach ihr die Stimme, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    Zum ersten Mal erkannte er, dass sie ein tiefes Gefühl in sich barg. Und er spürte, dass sie auf ein anderes Thema ausweichen würde, wenn er jetzt nicht hartnäckig blieb. Er verfluchte sich dafür, dass er an taktisches Vorgehen auch nur dachte, und stellte ihr die Frage, die sie etliche Augenblicke zuvor überhört hatte.
    „Also, wie ist nun dieses Wetter hier, verglichen mit dem in deiner Heimat?“
    „Wir haben auch in York Kälte und Schnee, aber nicht so viel Regen wie hier auf Silloth.“
    Mit einem Nicken nahm er zur Kenntnis, dass sie ihm wieder etwas über sich verraten hatte. Er wusste nun schon einiges über sie. Ob es noch mehr Geheimnisse gab? Sollte er noch eine Frage wagen? Es durfte nur nichts zu Persönliches sein, das würde sie verschrecken.
    „Wann warst du zuletzt in York, Elizabeth?“
    Sie wandte den Blick ab. „Es sind beinahe zwei Jahre vergangen, dass ich das letzte Mal in York war, Mylord.“
    In ihrer Stimme lag Resignation. Gavin erkannte, dass sie es aufgegeben hatte, seinen Fragen auszuweichen. Er wusste, dass sie antworten würde, wenn er sie weiterhin bedrängte. Und wenn er sie nahm, dann würde sie … eben genommen werden.
    Gewissensbisse quälten ihn, weil er sich auf diese Weise sein Wissen über sie verschaffte. Denn er tat ihr das Gleiche an wie andere. Dass es diesmal um Worte und nicht um ihren Körper ging, machte da keinen Unterschied. Ihm wurde klar, dass er Orricks Auftrag nicht würde ausführen können.
    „Auf, Mädchen. Pack ein, was du in die Burg mitnehmen möchtest, und komme mit mir. Bis das Wetter sich wirklich bessert, hat Orrick alle in die Burg befohlen.“ Er zog den Lederfetzen wieder vor das Fenster und band ihn fest.
    „Und wenn ich nicht mit Euch zurückkehren möchte? Wenn ich lieber hierbleiben und abwarten möchte, bis die Stürme vorbei sind?“
    Trotzig reckte sie das Kinn ein wenig vor und ließ eine Spur Herausforderung erkennen. Sie sollte aber nicht glauben müssen, dass ihr deswegen durch ihn Gefahr drohte. Oder wusste sie vielleicht nicht, dass dieses herausfordernde Benehmen in anderen Burgen und vor anderen Herren zumindest mit Auspeitschen

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