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Historical Weihnachtsband 2010

Historical Weihnachtsband 2010

Titel: Historical Weihnachtsband 2010 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay , Terri Brisbin , Merline Lovelace
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Malcolm die Treppe hinauf. Oben nahm sie ihn beim Arm und sprach leise aber ernst auf ihn ein. „Die Dächer sind jetzt unsere einzige Hoffnung. Onkel Percy kann sie nicht überwinden, und ich kann ihn nicht allein lassen. Aber du und Win…“
    „Nein, Mistress! Es muss einen anderen Weg geben.“
    Rosemary wurde das Herz schwer. Sie wollte nicht sterben, aber sie konnte auch nicht den alten Mann zurücklassen, der seine Reisen aufgegeben hatte, um sie nach dem Tod ihrer Eltern großzuziehen. „Es gibt keinen. Ich werde dir helfen, Onkel Percys Sachen aufs Dach hinauszuschaffen. Ich bete, dass es dir gelingt, wenigstens seine Schriftrollen fortzuschaffen und sie Master Edward von der Zunft der Gewürzhändler zu übergeben. Er weiß ihren Wert zu schätzen. Doch sollte es so weit kommen, dass ihr zwischen den Schriftrollen und deiner oder Winnies Sicherheit wählen müsst, dann rettet eure Haut, Malcolm.“
    Malcolm protestierte, und das taten auch Winnie und ihr Onkel, als sie vernahmen, was Rosemary plante. Aber sie blieb fest. „Vielleicht lassen sie vernünftig mit sich reden, sollten sie hier eindringen“, meinte sie. Und wenn sie die Männer nicht mit Worten umstimmen konnte, dann würde sie eben das scharfe Messer benutzen, das ihr Vater ihr einst gab. „Komm, wir dürfen keine Zeit verlieren.“ Sie stieß die Fensterläden auf und ließ das Licht der Dämmerung herein.
    Gemäß der Stadtverordnung, nach der es verboten war, Dächer mit Reet oder Stroh zu decken, bestand das Dach aus einfachen Schindeln und war auch nicht so steil wie manch anderes. Das Fensterbrett draußen war breit genug, um darauf zu laufen … vorsichtig zu laufen. Die Schriftrollen waren rasch in das Betttuch gewickelt, das Winnie dann Malcolm auf den Rücken band.
    „So hast du die Hände zum Klettern frei, Malcolm, und kannst Winnie helfen.“
    „Ich werde nicht gehen“, sagte die alte Frau. „Ich werde Euch nicht verlassen.“
    „Du musst“, erwiderte Rosemary. Winnie würde in Panik geraten, wenn diese Männer hier hereinstürmten. Und sollte das Schlimmste geschehen … Nein, daran wollte sie gar nicht denken. „Geht jetzt, alle beide“, befahl sie just in dem Augenblick, als das Hämmern unten an der Tür wieder einsetzte. Dazu erklangen Flüche, die sie glücklicherweise nicht verstehen konnte.
    Malcolm kletterte auf das Sims hinaus. Dann streckte er die Hand aus, um Winnie zu helfen, die ihm vorsichtig folgte. Die beiden traten in die Dachrinne, der sie folgen mussten, um das Dach des Nachbarhauses zu erreichen. Rosemary hatte Malcolm angewiesen, drüben an das obere Fenster zu klopfen, damit das alte Paar, das dort lebte, ihm und Winnie vielleicht Einlass gewährte.
    „Wenn sie es tun, werde ich schnell zur Wache laufen“, sagte Malcolm.
    „Aye. Gut.“ Aber wahrscheinlich würde es dann schon zu spät sein.
    Als die beiden Bediensteten außer Sichtweite waren, wandte Rosemary sich vom Fenster ab. Entschlossen richtete sie sich auf und zwang sich, ihrem Gesicht die Angst nicht anmerken zu lassen.
    „Du hättest mit ihnen gehen sollen.“ Gegen die Kissen gelehnt saß Onkel Percy in seinem Bett und schüttelte den Kopf. „Nie ist es mir gelungen, dir beizubringen, dass du auf dich aufpassen musst.“
    „Onkel.“ Rosemary setzte sich neben ihn und schmiegte den Kopf an seine Schulter, wie sie es auch getan hatte, als sie mit dreizehn Jahren gerade zur Waise geworden war und Angst vor der Zukunft hatte. Jetzt fürchtete sie, dass es für keinen von ihnen beiden noch eine Zukunft geben würde. „Du sagtest immer, ich sei ein musterhaftes Kind gewesen.“
    „Ein Muster an Frechheit und Ungeduld“, meinte er liebevoll. „Aber ich wünsche mir kein Haar auf deinem Kopf anders.“ Er streichelte ihr Haar, das sich gelöst hatte. „Das Hämmern hat aufgehört.“
    Rosemary setzte sich auf und lauschte zum Treppenhaus hin. „Aye, aber das Geschrei ist jetzt lauter.“ Anhaltendes Gebrüll und laute Flüche klangen zu ihnen herauf, gefolgt von den Geräuschen einer Schlägerei. „Es wäre zu schön, um wahr zu sein, wenn sie sich im Kampf um Großmutters silbernen Kaffeelöffel die Köpfe einschlagen würden.“ Der Kaffeelöffel war das Einzige an Wert, das sie außer dem Bestand an Gewürzen und Percys Bücherei besaßen.
    „Aye.“ Um Percys Augen bildeten sich Lachfältchen. Dann wurde er wieder ernst. „Verdammt, wenn diese verfluchte Gicht nicht wäre, ich ginge hinunter und verpasste ihnen eine Tracht

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