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Historical Weihnachtsband 2010

Historical Weihnachtsband 2010

Titel: Historical Weihnachtsband 2010 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay , Terri Brisbin , Merline Lovelace
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lassen! Die plötzliche Erleichterung ließ Rosemary die Knie weich werden. Da merkte sie, dass er gehen wollte. „Wartet bitte.“ Sie schob sich an der immer noch böse dreinschauenden Winnie vorbei und legte William die Hand auf den Arm, um ihn aufzuhalten. Unter dem schwarzen Samt seines Mantels fühlte sein Arm sich genauso warm und muskulös an wie in ihrer Erinnerung. Doch die Hitze, die fast ihre Finger versengte, war stärker. Und auch das Gefühl des einander Erkennens, von dem sie mit einem Mal durchflutet wurde, als er den Kopf hob und ihre Blicke sich trafen. „Die Gewürze“, murmelte sie. Doch alles Geschäftliche schien plötzlich sehr weit weg zu sein. Und so unwichtig dazu.
    „Ich kann nicht.“ Seine Stimme war leise und sein Blick ausnahmsweise unverhüllt. Es tat weh, den Sturm von Gefühlen in ihm zu lesen: Todesqual, Schuldgefühle und Bedauern. Das alles konnte sie flüchtig erkennen, bevor er blinzelte. Als er die Lider wieder hob, lag ein starrer Ausdruck in seinen Augen. „Ich kann Euch nicht geben, was Ihr verlangt.“ Er schüttelte ihre Hand ab und ging.
    „Wartet!“, rief Rosemary erneut und stürzte, Winnies Protest ignorierend, hinter ihm her. Sie erreichte seine Lordschaft an der Vordertür. „Ihr müsst mir die Gewürze geben. Wenn Ihr es nicht tut, dann … dann werde ich wieder in Euer Lagerhaus einbrechen und …“
    Er drehte sich zu ihr um. Sein Gesicht drückte einen solchen Zorn aus, dass Rosemary instinktiv einen Schritt zurückwich. „Das wäre verschwendete Zeit. Mein Besitz ist gut bewacht. Noch nicht einmal eine Fliege käme da unbemerkt hinein.“
    „Ich schon“, gab sie wütend und verzweifelt zurück.
    „Setzt einen Fuß in meinen Besitz, und ich werde Euch und Euer Pack ins Gefängnis werfen lassen.“ Damit riss er die Tür auf, stapfte hinaus und verschwand im Dunkel der Nacht.

4. KAPITEL
    Diese Frau bringt mich zur Raserei wie keine andere, dachte William, während er davoneilte und die verfluchte Apotheke hinter sich ließ. Wie hatte er sie nur für intelligent halten können, wo ihr doch sichtlich der gesunde Menschenverstand fehlte, der einem sagen musste, dass Sicherheit den Vorrang vor dem Geschäftlichen hatte?
    „Wenn wir die Gewürze nicht haben, die wir zur Herstellung unserer Salben brauchen, werden wir wahrscheinlich die Apotheke verlieren“, hatte sie erklärt.
    Unsinn! Sicher übertrieb sie nur, so wie seine scheinheilige Mutter und Schwester Alys es immer taten, wenn etwas nach ihrem Willen gehen sollte. Der Erlös einiger Salbentöpfe konnte kein Geschäft retten.
    Arnald tauchte aus dem Schatten eines nahen Hauses auf. „Gehen wir jetzt?“, fragte er und lief neben William her.
    Der stoppte seinen ungezügelten Schritt und kickte nachdenklich mit dem Fuß einen losen Stein zur Seite. „Hast du irgendeinen hier herumlungern sehen?“
    „Schwer zu sagen. John – er hat auf der anderen Seite der Apotheke Posten bezogen – glaubt, dass ein Mann zweimal vorübergegangen ist. Aber vielleicht ging der auch nur auf ein Bier oder zu einem schnellen Stelldichein mit einer Hure.“
    William nickte mürrisch. Ihm selbst täte jetzt beides gut. „Ich möchte, dass du und John hierbleibt. Zumindest für heute Nacht.“
    „Aber wir haben doch die Nachricht verbreitet, wir hätten immer noch George Treacles Waren auf Lager. Vielleicht sollten wir besser dort sein, falls die Bastarde versuchen einzubrechen?“
    „Im Lager habe ich genügend Männer postiert. Drinnen und draußen.“ William sah zur Bainbridge Apotheke zurück. Bis auf einen schwachen Schimmer hinter einem der oberen Fensterläden war dort alles dunkel. War das Rosemarys Kammer? War sie dort und bereitete sich auf den Schlaf vor? Die Vorstellung, wie sie sich das weiche, blaue Kleid auszog, schickte eine weitere unerwünschte Hitzewelle durch seine Lenden. „Bleibt hier, nur für alle Fälle. Ich werde bei den Burschen im Lager sein und Wache halten.“ Und wünschen, ich wäre hier .
    Er war schon ein verdammt trauriger Fall. Während der Todestag seiner Liebsten sich jährte, verzehrte er sich nach einer anderen Frau. Wütend über sich selbst ließ William die Apotheke hinter sich. Er würde nicht hierher zurückkehren, noch würde er jemals wieder an diese Frau denken.
    Stattdessen wanderten seine Gedanken zurück zu dem Fest im Rathaus. Einige der Kaufleute, mit denen er gesprochen hatte, zeigten Interesse daran, Georges Ladung zu kaufen. Er hatte sie mit der Bemerkung

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