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Historical Weihnachtsband 2010

Historical Weihnachtsband 2010

Titel: Historical Weihnachtsband 2010 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay , Terri Brisbin , Merline Lovelace
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hingehalten, erst müsse er Inventur machen und einen Preis festsetzen.
    „Der wird sicher hoch sein“, hatte ein schnauzbärtiger Kaufmann geknurrt. „Wegen der Raubüberfälle kürzlich ist die Versorgung knapp.“
    „Gewiss“, sagte Edward, Zunftmeister der Gewürzhändler. „Aber bevor man diese Diebe nicht gefasst hat, werde ich keinen Vorrat an seltenen und teuren Gewürzen anlegen.“ Und während die anderen mit sorgenvollen Gesichtern zustimmend nickten, fügte Edward noch hinzu: „Wer kann nur so etwas getan haben?“
    „Jemand, der die Preise in die Höhe und einige von Euch aus dem Geschäft treiben will“, hatte William spekuliert. „Gibt es einen unter Euch, der während der ganzen Zeit weiterhin gut mit allem versorgt war?“
    Die Kaufleute hatten sich angesehen und die Köpfe geschüttelt.
    „Kann sein, dass die Kräuter zur Herstellung von Heiltränken verwendet werden. Wenn wir wüssten, was gestohlen wurde“, hatte Edward hinzugefügt, „könnte uns das vielleicht einen Hinweis geben, wer derjenige ist, der die Waren haben will.“ Auf Williams Nachfrage erklärte er, dass einige Läden die Gewürze im Rohzustand verkauften, während andere sie zu Medizin, Stärkungsmitteln und Ähnlichem verarbeiteten.
    Dieser Gedanke eröffnete William einen neuen Weg, dem er nachforschen konnte. Einer, der ihn nicht nur zu den Dieben führte, wie er es sich erhoffte, sondern ihn auch davon abhielt, sich an Rosemary zu erinnern.
    Rosemary wurde von einem dumpfen Geräusch geweckt. Verwirrt richtete sie sich auf und sah sich um. Jetzt merkte sie, dass sie es nicht bis zu ihrem Bett in der schmalen Kammer neben Onkel Percys Gemach geschafft hatte. Stattdessen war sie an ihrer Arbeitsbank eingeschlafen. Zum Glück hatte sie dabei nicht den Topf mit der wenigen Jugendcreme umgeworfen. Rosemary war aufgeblieben, um sie mit dem Rest Myrrhe, den sie noch besaß, herzustellen.
    Sie reckte und streckte die verkrampften Muskeln und griff nach dem Topf.
    Wieder ertönte das dumpfe Geräusch.
    Malcolm sprang von seinem Strohsack in der Ecke auf. „Das kam von der Rückseite des Hauses“, zischte er mit angstgeweiteten Augen.
    Rosemary nickte. „Vielleicht hat Winnie wieder schlecht geträumt und ist aus dem Bett gefallen.“
    „Zweimal hintereinander?“
    Winnie stolperte in den Arbeitsraum. Sie hatte sich eine Bettdecke über ihr Nachthemd geworfen und hielt sie vorne umklammert. „Da klopft jemand an der Hintertür.“
    „Es hört sich eher an, als versuchte er, sie einzuschlagen“, meinte Rosemary, als jetzt ein weiterer Schlag zu hören war. „Vielleicht ist es ein Betrunkener, der sich im Haus geirrt hat.“
    „Oder es sind die Gewürzdiebe“, flüsterte Malcolm.
    „Wir haben doch nichts, was sich zu stehlen lohnt“, heulte Winnie auf.
    Nichts, außer Onkel Percys Rezepturen. Rosemary sah zur Tür, die in die Küche führte, wo Winnie ihren Schlafplatz hatte, und dann zur Außentür. Besorgt stopfte sie den einzigen Salbentopf in die rechte Tasche ihrer Arbeitsschürze. In der linken verschwand das Rezept für die Creme, geschrieben in Onkel Percys kühner Schrift. „Die Nachbarn werden es sicher auch hören und Alarm schlagen.“
    „Diese feige Bande“, schnaubte Malcolm verächtlich. „Ängstlich wie Schafe sind die.“
    Ängstlich und alt. „Ja, da hast du recht. Rasch, hier hinein.“ Rosemary drängte ihre verängstigten Bediensteten in die Apotheke.
    Malcolm verbarrikadierte die Tür zum Arbeitsraum. Mit fliegenden, grauen Zöpfen eilte Winnie zur Vordertür.
    „Halt“, zischte Rosemary. „Draußen könnten noch mehr sein.“
    „Was sollen wir nur machen?“, heulte Winnie. Als Opfer eines Ehemanns, der sie schlug, bevor er sich dann Gott sei Dank zu Tode trank, hatte sie vor jeglicher Gewalt eine panische Angst.
    „Geh hinauf zu Onkel Percy“, sagte Rosemary. „Malcolm und ich werden hier alles absichern und dann folgen.“ Sie und der Junge arbeiteten schnell. Sie zerrten eine große, mit Töpfen gefüllte Kiste herüber, um damit die Tür zum Arbeitsraum zu blockieren. Dann verkanteten sie einen langen Tisch, auf dem sie sonst ihre Waren präsentierten, mit den Fensterläden und zogen eine schwere Truhe vor die Vordertür.
    Ein weiterer dumpfer Schlag an der Hintertür, diesmal untermalt vom unheilvollen Geräusch splitternden Holzes, trieb sie durch die Tür, die zum oberen Stockwerk führte. Nachdem sie auch noch diese Tür verbarrikadiert hatten, befahl Rosemary Malcolm,

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