Historical Weihnachtsband 2010
Weder jetzt noch in der Zukunft.
„Rose!“, keuchte William. „Warte, wir können nicht …“
„Doch, wir können. Wir müssen. Oh William“, flüsterte sie. „Ohne dich fühlte ich mich so verloren. Bitte, bitte, verlass mich nicht.“
„Das werde ich nicht. Aber wir sollten wenigstens warten, bis ich dir gesagt habe …“
„Nein. Ich will keinen Moment länger warten.“ Durch die Erkenntnis ermutigt, dass das, was sie tat, richtig war – für sie beide richtig war –, löste Rosemary den Gürtel ihres Gewandes. Ein wenig scheu wartete sie darauf, dass er betrachtete, was sie für ihn enthüllt hatte.
Sein Blick ließ den ihren nicht los. Zum ersten Mal lag nicht mehr dieser getriebene, gehetzte Ausdruck darin. „Du eigensinniger Wildfang. Was soll ich nur mit dir machen?“
„Mich lieben.“
Er trug sie zum Bett und legte sie sanft nieder. Mit raschen, ungeduldigen Bewegungen riss er sich Tunika und Hose vom Leib, erlaubte ihr einen kurzen Blick auf gut geformte Muskeln und das sichtbare Zeichen seines verzehrenden Verlangens. Dann streckte er sich neben ihr aus und schloss sie in die Arme.
Rosemary kuschelte sich an ihn und gab sich seinem hungrigen, leidenschaftlichen Kuss hin. Der saubere, nach Kräutern riechende Duft seiner Haut, seine Brusthaare, die sie kitzelten – all dessen war sie sich lebhaft bewusst.
„Oh William!“ Sie vergrub die Hände in seinen Haaren und hielt ihn an sich gepresst. In ihren Adern raste flüssiges Feuer, sie wurde von einer pulsierenden, sich immer mehr steigernden Wollust ergriffen, bis sie sie nicht mehr ertragen konnte. „Komm zu mir“, flüsterte sie und streckte die Hände nach ihm aus.
Rosemarys Finger, die ihn zu einem Hafen hin drängten, nach dem ihn mehr verlangte als nach seinem nächsten Atemzug, raubten William den letzten Rest seiner Selbstbeherrschung. „Ich liebe dich, Rose“, murmelte er. Die Anstrengung, sich zurückzuhalten, um diesen Augenblick für sie zu etwas Besonderem werden zu lassen, ließ seine Stimme heiser klingen.
„Und ich dich, William.“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
Er wusste, dass sie ihm nicht glaubte. Bestimmt dachte sie, dass die Leidenschaft aus ihm sprach und nicht sein Herz. „Lass mich dir zeigen, wie viel du mir bedeutest.“ Bebend vereinte er sich mit ihr.
Der kurze Schmerz, den sie empfand, als er in sie eindrang, wurde vertrieben von einem Gefühl des Staunens. Sie wollte William sagen, was er sie empfinden ließ, doch dazu reichten Worte nicht aus. Und als sie die Zärtlichkeit und die Freude in dem schönen Gesicht sah, das sich über sie beugte, erkannte sie, dass es auch keiner Worte bedurfte.
„Komm mit mir, Rose“, flüsterte William. Zutiefst überzeugt, dass alles so sein musste und richtig war, begann er, sich zu bewegen und schürte das Feuer, das bereits hell zwischen ihnen loderte. Triumphierend merkte er, wie Rosemary sich seinem Rhythmus anpasste und mit ihm zusammen immer leidenschaftlicher wurde.
„William, oh William!“ Ihre Augen wurden groß, und Schauer der Lust ließen sie erzittern.
Keuchend vereinigte er sich mit ihr. Mit Körper und Seele.
Langsam sank Rosemary von den Höhen herab, zu denen er sie mitgenommen hatte. Während sie beieinanderlagen und William die Arme um sie geschlungen hatte, als wollte er sie nie wieder gehen lassen, lauschte sie dem lauten und beständigen Schlagen seines Herzens an ihrem Ohr. Heilige Jungfrau, auch sie wollte ihn nie wieder gehen lassen.
„Ich werde dich nicht verlassen, Liebste.“ Er seufzte. „Niemals wieder. Ich hoffte nur, stark genug zu sein, um dir bis zu unserer Hochzeit widerstehen zu können.“
„Hochzeit?“ Verblüfft starrte Rosemary ihn an und suchte in seinem Gesicht nach einer Erklärung. Seine Augen. Obwohl die Leidenschaft verebbt war, waren sie immer noch dunkel, leuchtend und frei von Gespenstern. „William?“
„Ja, Hochzeit. Morgen oder am Tag danach. Sobald ich vom Bischof Dispens bekomme und auf das Aufgebot verzichten kann.“
„Was ist geschehen? Was ist mit Ella?“
Er lächelte. „Glaubst du an Wunder?“
„Aye.“ Sie wurde gerade Zeuge eines Wunders – des Wunders seiner Verwandlung. „Was ist geschehen?“
„Ich weiß keine Antwort auf diese Fragen, aber in der letzten Nacht, der Dreikönigsnacht, als mein Schiff die Themse hinuntersegelte, sah ich zum Himmel hinauf und entdeckte den Weihnachtsstern. Den Stern, dem die weisen Männer damals folgten.“
„Ich kenne die
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