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Hitzeflimmern

Hitzeflimmern

Titel: Hitzeflimmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthea Bischof
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niemand ausser Anton, hatte sich bereits mit ihm in Verbindung gesetzt. Karls Unterlagen und sein Bericht waren ihm gleichgültig. Er hatte selbst ausreichende Gründe, MetalO einzubringen, die wenig mit Karls Beurteilung zu tun hatten. Auch das wusste niemand.
     
    Es regnete, als Zoya vor der Türe stand. Sie war offensichtlich nass geworden und nicht froh darüber. Karl liess sie eintreten und als sie sich anschickte, mit schmutzigen Stiefeln auf den hellen Teppich zu treten sagte er: „Kannst du die Schuhe ausziehen?“
    „Warum?“ fragte sie wider.
    „Du hast nasse Sohlen und ich will keine verdreckte Wohnung haben“, erklärte er ungeduldig.
    Sie stöhnte schwer gelangweilt und schälte sich aus den hohen Stiefeln, indem sie ihren Hintern in die Luft streckte, so dass ihr Schottenröckchen ihre Beine bis zum Po preisgab. Karl betrachtete sie mit schräg gelegtem Kopf. Der Anblick versöhnte ihn mit ihren Allüren und gab ihm eine Vorstellung davon, was er heute von ihr wollte.
    Als sie sich wieder aufrichtete verlangte sie etwas zu trinken.
    „Bedien dich“, sagte er und kehrte zum Sofa zurück. Er überlegte, einen neuen Wagen zu kaufen und hatte verschiedene Prospekte aufgeschlagen. Wie gewöhnlich verglich er die Hochglanzbilder mit Bewertungen aus dem Internet, um sich ein vollständiges Bild zu machen.
    „Du hast immer noch keinen Martini“, rief Zoya laut aus der Küche.
    „Richtig“, bestätigte er leise ohne aufzublicken.
    „Du hast keinen Martini“, widerholte sie herankommend.
    „Bring ihn dir mit, wenn dir so viel daran liegt“, sagte er ohne aufzublicken.
    „Ich“, sagte sie deutlich „muss mir meine Getränke nicht selber kaufen.“
    Er sah sie einen Augenblick erstaunt an und vertiefte sich wieder in seine Prospekte.
    „Ich muss mir Getränke nicht selbst kaufen. Nie!“ widerholte sie.
    „Zoya, du kannst machen was du willst, aber ich habe keine Lust mir dieses Theater anzuhören, wenn du da bist. Wenn es dir nicht passt, hau ab“, stellte er klar, denn er vertraute ohnehin darauf, dass sie bleiben würde. Es gab keinen Grund, ihre Launen geduldig hinzunehmen.
    Sie zog schmollend die Lippen zusammen und streckte in einer affektierten Kleinmädchengeste den Bauch vor.
    „Kannst du ohne Martini nicht leben?“ fragte Karl versöhnlicher.
    „Ich will Martini haben wenn ich herkomme“, sagte sie trotzig.
    „Ich habe dich nicht eingeladen“, erwiderte er.
    „Aber du willst, dass ich da bin“, sagte sie in ihrem ungelenken Englisch.
    Ehe er Zeit hatte, es sich zu überlegen, war Zoya wie ausgewechselt und begann ihn kichernd allerhand über die Kataloge vor sich zu fragen. Ihr Verständnis reichte offensichtlich nicht bis zu seinen Ausführungen, aber sie hörte zu und gluckste artig.
    Als es sie offensichtlich zu sehr zu langweilen begann, legte sie die Hand auf sein Bein und sagte: „Kannst du mir nicht etwas kaufen?“
    „Was denn?“ fragte Karl und sie verstärkte ihren Druck.
    „Eine Sonnenbrille“, sagte sie und drückte den Rücken durch.
    „Von mir aus“, meinte er.
    „Du kannst morgen mit mir ins Mandarin gehen“, sagte sie unternehmenslustig.
    „Morgen gehe ich überhaupt nirgends hin ausser zur Arbeit“, erklärte Karl.
    Zoya zog ihre Hand zurück, wandte sich ab und schaltete den Fernseher ein. Doch als er sie an sich zog und mit beiden Händen die schwarze Spitze des BHs unter ihrem nassen Hemdchen zu streicheln begann, wand sie sich nur noch zum Schein und schliesslich schlang sie ihre langen Glieder um ihn und überschüttete ihn mit feuchten Küssen.
    „Bekomme ich die Sonnenbrille?“ fragte sie wieder.
    „Meinetwegen“, widerholte er.
    „Wann?“
    „Am Wochenende“, schlug er vor und Zoya war es zufrieden.
     
    Karl hatte das detaillierte Angebot von F+M vorliegen. Er ging die einzelnen Abschnitte durch und glich die Angaben mit seinen Anforderungen ab.
    Dann rief er Fayna an.
    „Hallo, hier ist Karl“, sagte er.
    „Guten Tag Herr Graf“, hörte er sie.
    „Hör zu, ich habe noch ein paar Fragen zum Angebot…“, setzte er an.
    „Warten Sie einen Augenblick, ich leite Sie an Herrn Debrowski weiter“, sagte sie geflissentlich.
    „Nicht nötig“, unterbrach Karl.
    Sie zögerte.
    „Wir könnten uns beim Mittagessen besprechen. Wann passt es dir?“ fragte er weiter.
    „In Ordnung“, lenkte sie schliesslich ein. „Morgen Mittag“, und sie vereinbarten Ort und Zeit.
    Als sie sich trafen, trug Fayna einen Pferdeschwanz im Nacken und

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