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Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Titel: Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Roth
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Hyundai Tucson, und neben ihnen stand der Mann, der gewissermaßen das Nutzungsrecht an dem gesuchten Fahrzeug innehatte und der bereits rein äußerlich das genaue Gegenteil dessen verkörperte, was sie suchten …
    »Wieso finden Sie das komisch?«
    »Na, weil sich plötzlich alle Welt für mein Auto interessiert. «
    Winnie Heller tauschte einen Blick mit Verhoeven. »Wer, außer uns, hat sich denn sonst noch für den Wagen interessiert? «, fragte sie alarmiert.
    »Na, zum Beispiel diese Freundin von der Moni, gestern Abend.«
    Freundin? Welche  …
    »Welche Moni?«
    »Ach …« Eigenartigerweise schien ihr Gesprächspartner bei diesem Thema ein wenig nervös zu werden. »Is ’ne Bekannte von mir.«
    »Und der Nachname?«
    Er zuckte die Achseln. »Is ’ne flüchtige Bekannte.«
    Na schön, dann anders!
    »Können Sie die Frau beschreiben?«
    Ein verständnisloser Blick. »Welche jetzt?«
    Winnie sah, wie ihr Vorgesetzter entnervt die Augen verdrehte. »Die Frau, die sich gestern Abend nach diesem Auto hier«, sie legte dem Hyundai freundschaftlich eine Hand auf die Kühlerhaube, »erkundigt hat.«
    »Ach so.« Nun klang ihr Zeuge fast erleichtert. »Tja, das war so ’ne Drahtige, Kleine, wissen Sie?«
    »Blaue Augen und kurze dunkelblonde Haare?«
    »Ja, genau.«
    Verhoevens Lippen formten den Namen Jo Ternes , und Winnie nickte. »Bitte erzählen Sie uns von diesem Gespräch«, forderte er Fred Kaczynski auf.
    Während dieser bereitwillig von seiner Begegnung mit der Reporterin berichtete, kam Winnie Heller unvermittelt ein Widerspruch in den Sinn, der ihr schon eine ganze Weile im Kopf herumspukte, ohne dass sie ihn hätte fassen können. Zuerst war sie sich nicht einmal sicher, was die plötzliche Assoziation auslöste, aber dann trug eine Brise einen Hauch von Fred Kaczynskis Aftershave zu ihr herüber, und sie hörte wie aus dem Nichts Iris Vermeulens Stimme.
    Verhoeven hatte gefragt, was sie als Erstes von ihrem Vergewaltiger wahrgenommen habe. Und die Lehrerin hatte geantwortet: »Seinen Geruch.«
    Dieser Scheißkerl hat nach gar nichts gerochen , protestierte eine imaginäre Merle Olsen, und Winnie erinnerte sich plötzlich, dass Iris Vermeulen sich tatsächlich sehr schnell korrigiert hatte, was das betraf. Das heißt, es war eigentlich gar  nicht sein Geruch, sondern dieses Zeug. Sie wissen schon, mit  dem er mich betäubt hat …
    Sie bedeutete ihrem Vorgesetzten mit einer knappen Geste, dass sie telefonieren müsse, und suchte sich eine ruhige Ecke. Dann wählte sie die Nummer des Gerichtsmedizinischen Instituts.
    »Gutzkow«, meldete sich gleich darauf die Pathologin ihres Vertrauens.
    »Ich bin’s, Winnie.«
    »Hallo.«
    »Ich hab da eine Frage …«
    »Klar, Kindchen, tun Sie sich keinen Zwang an.«
    Diese Frau wird mich nie ernst nehmen, dachte Winnie. Laut sagte sie: »Dieses Zeug, mit dem der Artist seine Opfer betäubt …«
    »Ja?«
    »Im Bericht steht, dass es sich dabei um Isofluran handelt …«
    Dr. Gutzkow schnaubte beifällig. »Ein volatiles Anästhetikum mit einer sehr zuverlässigen hypnotischen Wirkung, wie gesagt.«
    »Das Zeug riecht ziemlich stark, nicht wahr?«
    »Stark und stechend«, bestätigte die Pathologin.
    Winnie Heller nickte. »Ich habe gelesen, dass Isofluran wegen seiner schleimhautreizenden Eigenschaften in der Humanmedizin schon seit längerem keine Rolle mehr spielt, stimmt das?«
    »Das ist korrekt«, knurrte Dr. Gutzkow. »Wenn man ein volatiles Anästhetikum verwenden will, ist heute in aller Regel Sevofluran das Mittel der Wahl, weil es einen angenehm milden Geruch hat und die Atemwege nicht unnötig reizt. Man kann es sogar bei Kindern problemlos anwenden.«
    »Und in der Tiermedizin?«, folgte Winnie einer spontanen Eingebung.
    »Da sieht’s anders aus«, erklärte die Pathologin. »Soweit ich informiert bin, ist Isofluran dort sogar das einzige zugelassene Mittel.«
    Winnie Heller riss die Augen auf.
    »Aber wenn Sie wollen, kläre ich das noch mal ab.«
    »Oh ja, tun Sie das bitte«, rief Winnie und legte auf.
    Kein Zweifel, der Kreis zog sich enger. Da war das schwarze Auto mit dem Zoo-Logo, da war die Tierärztin, die auf Reptilien spezialisiert war, da war ein Betäubungsmittel, das in der Humanmedizin keine Anwendung mehr fand, dafür jedoch in der Tierheilkunde absolut gängig zu sein schien. Winnie Heller rieb sich die Stirn. Aber was war in diesem verdammten Fall eigentlich Ursache und was Wirkung? Während

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