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Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Titel: Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Roth
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Schweiß, und sie fragte sich im Stillen, wann er endlich sein Jackett ablegen würde.
    »Ich habe unserem Zeugen ein Foto gezeigt, und er hat Jo Ternes eindeutig identifiziert«, erklärte er, indem er sie ein Stück beiseite zog.
    »Also hat sie gestern Nachmittag aller Wahrscheinlichkeit nach diesen Wagen dort«, Winnie wies mit dem Kinn auf den Hyundai, »am Wiesbadener Südfriedhof gesehen.«
    »Anzunehmen«, stimmte Verhoeven ihr zu. »Vermutlich hat das Zoo-Logo sie auf die richtige Spur gebracht.«
    »Und mir erzählt diese dämliche Kuh was von einem Mercedes«, echauffierte sich Winnie Heller.
    »Das war ganz und gar nicht ungeschickt von ihr«, widersprach ihr Vorgesetzter. »Sie wusste genau, dass Sie ihr nicht abnehmen, gar nichts gesehen zu haben. Also nennt sie die richtige Farbe, aber ein falsches Fabrikat. Und zwar eins, das man zumindest auf eine große Distanz durchaus mit dem Hyundai verwechseln könnte.«
    »Sie hat also den Hyundai samt Logo am Südfriedhof beobachtet«, resümierte Winnie. »Und wahrscheinlich hat sie sogar gesehen, wie der Mann, den wir verfolgt haben, eingestiegen und abgefahren ist. Aber …« Sie runzelte die Stirn. »Wie passt dieser Fred da rein? Ich meine, das ist definitiv nicht der Kerl, dem ich nachgelaufen bin.«
    »Das ist richtig«, lächelte Verhoeven. »Und obendrein auch zu erklären.«
    »Und wie?«, fragte Winnie.
    »Fred Kaczynski hat den Hyundai gestern Nachmittag verliehen. «
    »Verliehen? An wen?«
    »An einen Kollegen, der eine Sendung aus den USA vom Frankfurter Flughafen abholen sollte. So was kommt nach Freds Angaben mehrmals die Woche vor, immerhin handelt es sich bei dem Fahrzeug gewissermaßen um einen Dienstwagen, der vom Arbeitgeber getragen wird.«
    Winnie Heller sah ihren Vorgesetzten voller Spannung an. »Und dieser Kollege, dem er den Wagen regelmäßig leiht, heißt …?«
    »Kender.« Verhoeven blickte auf den Notizblock in seiner Hand hinunter. »Damian Kender.«
    Sie zog die Stirn kraus. »Damian?«
    Verhoeven nickte.
    »Seltsamer Name.«
    »Der Vater war Amerikaner. Er hat seine deutsche Ehefrau sitzenlassen, nachdem er bei einem seiner Besuche in der Heimat jemand anderen kennengelernt hatte. Damals war der gemeinsame Sohn gerade mal sieben Monate alt.« Verhoeven zuckte mit den Achseln. »Das ist zumindest die Version, die Fred erzählt«, fügte er einschränkend hinzu.
    »Dann sollten wir uns diesen Kender wohl mal ansehen, oder?«
    »Allerdings.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wo wir ihn finden?«
    »Er arbeitet als Tierpfleger im Exotarium.«
    Winnie Heller sah ihren Vorgesetzten an. »Dort hat Sarah Endecke mit ihrem Bekannten Geburtstag gefeiert und Merle Olsen einen Nashornleguan behandelt.«
    »Ich weiß«, sagte Verhoeven.
    »Und Isofluran, das Anästhetikum, mit dem der Artist die Frauen betäubt, findet heutzutage nur noch in der Tiermedizin Anwendung.«
    Da ihm diese Information neu war, zog Verhoeven die Augenbrauen hoch. »Mir ist da auf der Herfahrt übrigens noch etwas eingefallen«, verkündete er nach einem Moment des Nachdenkens. »Bislang haben wir doch nur bei drei von fünf Opfern eine eindeutige Verbindung zum Zoo nachweisen können, nicht wahr?«
    Winnie Heller nickte. »Iris Vermeulen, Sarah Endecke und Merle Olsen.« Sie zuckte die Achseln. »Tatiana Schwarz war zwar, wie gesagt, auch schon mal hier, allerdings lange vor der Tat.«
    »Aber sie arbeitet in Frankfurt, nicht wahr?«
    »Ja, sie hat einen Job in einem Bioladen am Hauptbahnhof. «
    »Und Fred Kaczynski hat mir erzählt, dass Damian Kender, obwohl er einen Wagen besitzt, oft S-Bahn fährt.«
    »Genau wie Frau Schwarz«, rief Winnie, die erkannte, worauf ihr Vorgesetzter hinauswollte.
    »So ist es.«
    »Dann könnten sie sich also im Zug begegnet sein.«
    »Im Zug oder am Bahnhof«, stimmte Verhoeven ihr zu.
    Winnie Heller sah wieder zu dem Hyundai hinüber. »Also, für mich sieht das nach einer verdammt heißen Spur aus.«
    »Langsam«, entgegnete Verhoeven, und allein für dieses eine Wort hätte Winnie ihren Vorgesetzten schon wieder an die Decke klatschen können. »Denken Sie, dass Sie Kender wiedererkennen würden, wenn er unser Mann vom Friedhof wäre?«
    Sie nickte. »Ich glaube schon.«
    »Und er Sie?«
    Winnie dachte an den Augenblick, in dem sich der Mann zu ihr umgedreht hatte. An ihre Blicke, die sich für einen flüchtigen Moment gekreuzt hatten. »Keine Ahnung«, musste sie widerwillig einräumen, auch wenn ihr klar war, welche

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