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Hochgefickt

Titel: Hochgefickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie Bergdoll
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Verhältnis mit Sänger Finn , sagte die blonde Studentin zu BILD: ›Das tut mir so leid für Finn, das hätte niemals rauskommen dürfen , da muss man doch Rücksicht nehmen auf Finns Frau und Kind.‹«
    Ich bebte vor Wut. Dieser miese Schreiberling hatte meine Aussage einfach in einen vollkommen anderen Zusammenhang gesetzt, und selbst dass Finn ein paar Zeilen später Sebis absurde Anschuldigung weit von sich wies, riss die Sache nicht mehr raus.
    Finns arme Frau tat mir wirklich leid. Erst Sebis Ausraster gestern Abend, und heute machte die Boulevardpresse sie und alle Welt auch noch glauben, dass die blonde »Luder-Lina« ihr kurz nach dem Wochenbett den Typen abspenstig gemacht hatte. Ich rief im Savoy an und ließ mich mit Finns Zimmer verbinden, Gott sei Dank hatten sie noch nicht ausgecheckt.
    »Finn, hier ist Lina! Du musst mir unbedingt die Nummer von deiner Frau geben, ich muss das bei ihr klarstellen! Das tut mir so leid, aber der Cramer hat mein Statement einfach in einen anderen Zusammenhang gesetzt, das hab ich so nie gesagt, und …«
    »Ich weiß«, sagte er zu meiner Überraschung, »und Birgit weiß auch, dass das völliger Bullshit ist. Sebi hat sich da gestern total verrannt. Hast du meine Nase gesehen? So einen Schlag hätte ich dem Weichei gar nicht zugetraut.«
    Ich war irritiert, dass er sich so ruhig und geradezu amüsiert anhörte.
    »Ja, hab ich, aber wie geht es jetzt für euch weiter? Trennt ihr euch wirklich?«
    Er lachte.
    »Nein, unser Management hatte die gleiche Idee wie du. Du bist der Sündenbock bei der ganzen Nummer, und jetzt, wo du raus bist und Sebi und ich nach Hieben quitt sind, werden wir uns medienwirksam versöhnen und eine Gruppentherapie machen. Die Vorwürfe aus der Sendung werden gar nicht mehr aufgegriffen vor lauter Luder-Lina-Trara, keine Sau fragt mehr nach meinem Drogenkonsum, sondern nur, ob wir beide denn nun was miteinander hatten oder nicht!«
    Allmählich verstand ich seine gute Laune.
    »Halt dich am besten einfach ruhig und reagier gar nicht auf die falsche Darstellung«, riet er mir, »dann wirkst du einfach souverän. In einer Woche ist wieder eitel Sonnenschein in der Band, und ohne Trennung bleibt im Hinterkopf der Öffentlichkeit nur, dass du ein echtes Luder bist. ›… das hätte niemals rauskommen dürfen!‹ Sehr schön, mit dieser fett gedruckten Wertvorstellung bist du direkt attraktiv für verheiratete Männer, da werden dir sicher viele Türen offenstehen!«
    So hatte ich es noch gar nicht gesehen.
    »Fahrt ihr zu dieser Nikolausparty nach Berlin?«, fragte ich.
    »Nee, der Cramer hat uns gestern zwar die Einladungen gegeben, aber wir sind an dem Wochenende in Süddeutschland. Hör mal, ich muss jetzt los, die klopfen schon, wir haben gleich Pressekonferenz.«
    »Wo?«, fragte ich. »Vergiss es«, sagte er nur noch und legte auf.
    Ich hatte den unfassbar starken Drang, das alles irgendwie richtigstellen zu wollen, anzuprangern, wie gemein die Presse meine Aussagen fehlinterpretiert hatte. Finns Ratschlag, das alles unkommentiert auszusitzen, kam daher meiner Stimmung überhaupt nicht entgegen. Am liebsten wäre ich in die Redaktion gefahren und hätte David Cramer dahin getreten, wo es besonders weh tut, aber dass diese Impulshandlung auf längere Sicht unklug sein würde, war mir auch klar. Während ich mir Gedanken machte, ob sich dieses Dilemma durch diverse Verkleidungen nicht doch noch zufriedenstellend lösen ließe, klingelte mein Telefon.
    Als ich nach dem Piepton des Anrufbeantworters Renates sorgenvolles »Mäuschen, hier ist die Mama …!« hörte, veranlasste mich das umgehend, den Hörer mit einem »Guten Morgen!« abzunehmen. Ein bisschen Mama war jetzt genau das Richtige.
    »Kind, da ist ja ganz schön was los bei dir, jungejungejunge. Wie geht es dir?«, fragte sie.
    »Ach, ich bin total sauer«, sagte ich, »Das war alles ganz anders, das ist so gemein! Die haben meine Kommentare zu Sebis Ausraster gestern in der Sendung einfach in einen falschen Zusammenhang gesetzt! Ich hab mich von Sebi getrennt, und nicht er sich von mir, das als erstes, und zweitens hatte ich nie was mit Finn, aber jeder denkt jetzt, ich bin die Super-Schlampe!«
    »Naja, was die Leute denken, sollte dir relativ egal sein – Gerede kommt, Gerede geht, was zählt, ist, wo man wirklich steht! Also steh’ drüber!«, munterte sie mich auf und fügte in ihrer anzüglichen Art hinzu: »Aber schade, dass das nicht stimmt mit dem Sänger – ich hatte

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