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Hochgefickt

Titel: Hochgefickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie Bergdoll
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Hauptrolle vom notgeilen Senderchef wie ’ne Nutte flachlegen lässt? Oder weiß dein Ralf das etwas gar nicht?«
    Mir fiel wirklich die Gabel aus der Hand, und allein schon die Vorstellung an Sex mit dem Grabschgriffel-Chef ließ mich schaudern. Außerdem hatte ich den Zuschlag für diese Rolle ganz regulär vom Regisseur bekommen, nach einem harten, ehrlichen Casting – tatsächlich so einem richtigen, einem mit Text-Lernen und Szenen-Vorspielen. Gut, ich wusste natürlich, dass letztlich marktwirtschaftliche Gründe das Zünglein an der Waage waren, mir die Rolle zu geben, aber gerade weil ich den Zuschlag bekommen hatte, ohne meine biologischen Waffen auch nur im Ansatz eingesetzt zu haben, ärgerte mich diese Behauptung umso mehr. Ich musste aufpassen, um nicht zu hyperventilieren.
    »Hast du sie noch alle? Ich soll für die Hauptrolle die Beine breit gemacht haben beim Alpenländler?! Pass mal auf: Erstens hab ich den seit über einem Jahr nicht mehr gesehen, und zweitens habe ich die Rolle über ein normales Casting bekommen, wie alle anderen Mitwirkenden auch. Das nur mal zur Info! Aber wie um alles in der Welt kommst du denn auf den Quatsch? Wer erzählt so unverschämten Mist?«
    »Ach, Lina, jetzt tu nicht so scheinheilig. Er hat es mir doch selbst gesagt!«, winkte Tom ab und wirkte durchaus glaubwürdig dabei. Mir wurde spontan übel.
    »Er selbst …?«, fragte ich fassungslos.
    »Ja genau, er selbst!«, bestätigte Tom mir, schien aber doch etwas irritiert über mein blankes Entsetzen. Daher hielt er es wohl für nötig, seine Aussage durch Details zu verifizieren: »Und zwar als er mir angeboten hat, für den Mehrteiler exklusiv zu komponieren und zu produzieren. Er dachte wohl, Horizontalerfahrung mit dir sei eine verbindende Gemeinsamkeit zwischen ihm und mir … weißt du, wie er mich genannt hat? ›Mein Lochschwager‹. In dem Glauben habe ich ihn natürlich gelassen, schließlich wollte ich einen guten Deal aushandeln. Und wo geht das besser als unter Verwandten!?«, schloss er süffisant grinsend. Trotzdem war ihm noch immer anzumerken, dass es ihn immens ärgerte, dass ich den Senderchef angeblich rangelassen, ihn selbst jedoch über Jahre immer wieder abgewiesen hatte.
    Meine Schläfen pochten, und ich merkte, wie ich kurz davor war, vor Wut komplett zu explodieren. Wenn ich das alles richtig verstanden hatte, hatten also zwei für mich karrieremäßig wichtige Typen sich im Prahlhans-Modus über ihre sexuellen Erfahrungen mit mir ausgetauscht, obwohl ich de facto niemals was mit denen gehabt hatte, weder mit dem einen, noch mit dem anderen. Eine schräge Variante von üblen Nebenwirkungen – bis dahin war die fieseste Erfahrung, die ich mit meinem Sex-Granaten-Image gemacht hatte, den Typen an der Bahnstation zu meinem Playboy -Plakat onanieren zu sehen. Aber nun gab es definitiv eine neue Nummer 1. Ich schloss für einen Moment die Augen und konzentrierte mich auf meine Atmung, dann sah ich Tom an und stellte so ruhig wie möglich ein paar Dinge klar:
    »Pass mal auf, du Blender, mal ganz abgesehen davon, dass ich entsetzt bin, wie leicht du dich ins Bockshorn jagen lässt wie ein eifersüchtiger kleiner Junge – damit du das final kapierst: Ich hatte mit dem Schmierlappen genauso viel Sex wie mit dir! Nämlich gar keinen! Mann, ist das bitter, dass du dem das einfach glaubst. Ich hätte echt gedacht, dass du mich mittlerweile besser kennst … ich bin zwar zielstrebig, aber dafür tue ich doch beileibe noch lange nicht alles! Bah!! Und meinst du echt, ich hab es noch nötig, da wo ich jetzt angelangt bin, mich von irgendwem flachlegen zu lassen, um einen guten Job zu kriegen? Musst du etwa Schwänze lutschen, damit man dich ’ne Sendung oder ’ne Platte machen lässt, oder was?!«
    »Nein, aber ich hab ja auch nicht so tolle Titten wie du!«, sagte er grinsend, aber um solch einen Konter zu parieren, fehlte mir in dem Moment wirklich der Humor.
    »Hast du schon was komponiert für den Mehrteiler?«, fragte ich daher eisig.
    »Ich hab zumindest schon mal angefangen …«
    »Dann meld dich, wenn du mir was Konkretes vorspielen kannst – meine Nummer hast du ja!«, sagte ich unterkühlt, stand auf, legte Geld neben meinen Teller und verließ das Lokal. Der Appetit war mir eh vergangen.
    Mein erster Anruf, sobald ich wieder in meinen vier Wänden war, galt Sabine, der ich aufgebracht von den mir zugetragenen Männergesprächen um meine Person erzählte.
    »Das ist rechtlich

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