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Hochsommermord: Kriminalroman (German Edition)

Hochsommermord: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Hochsommermord: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Frech
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kommen.
    Um ein Haar streifte Kepplinger beim Einfahren in den überfüllten Innenhof der Polizeidirektion den gelben Mini von Lea Thomann, die im selben Augenblick versuchte, rückwärts in eine Parklücke zu stoßen. Tagsüber war es nahezu unmöglich, dort einen Stellplatz zu finden. Wer um die Mittagszeit seinen Dienst antrat, war gezwungen, seinen Wagen in den nahegelegenen Wohngebieten abzustellen und einige Hundert Meter zu Fuß zurückzulegen. Er parkte den Renault in der Einsatzgarage der Kriminalpolizei. Auf dem Weg zum Eingang beobachtete er den schief eingeparkten englischen Wagen und die Fahrerin, die sich schimpfend durch einen engen Türspalt ins Freie zwängte.
    »War ganz schön knapp gerade«, rief er der dunkelhaarigen Frau zu. Sie blickte kurz in seine Richtung.
    »Hab’s gemerkt, sorry.«
    Mit einer lässigen Handbewegung betätigte sie die Funkzentralverriegelung, rückte ihr Kleid und die hinter ein Haarband gesteckte Sonnenbrille zurecht, ging direkt auf ihn zu und streckte ihm die Hand zur Begrüßung entgegen. Dezent nahm er den Duft eines frischen Parfums wahr.
    »Hallo, Lea Thomann, vom Streifendienst. Können Sie mir sagen, wo ich den Kollegen Kepplinger finde?«
    Er war überrascht. Am Telefon hatte sich die Kollegin müde und frustriert angehört. Er hatte sie sich wesentlich älter und bei Weitem nicht so attraktiv vorgestellt. Lediglich ihre dunklen Augenränder zeugten von Schlafmangel. Der Druck ihrer Hand war fest und warm.
    »Da kann ich helfen. Ich hoffe, es spricht nichts dagegen, wenn wir beim Du bleiben?«
    Lea schien ihn nicht zur verstehen.
    »Wie?«
    »Du hast gerade beinahe seinen Dienstwagen gerammt!« Jetzt sah sie ihn verwundert an. Für einen Moment verstärkte sie ihren Händedruck.
    »Nein, wirklich? So ein Zufall. Das tut mir leid. Besonders geschockt wirkst du allerdings nicht.«
    Sie lachten beide. Ihr Humor wirkte ansteckend.
    »Betreibst du irgendeinen Kampfsport oder Ähnliches?«, erkundigte er sich im Treppenhaus.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Dein Händedruck.«
    »So schlimm? Aber gut geraten. Wing Tsun, sagt dir das etwas?«
    »Ein wenig.« Er hatte von den effektiven Selbstverteidigungstechniken gehört.
    »Und dabei besiegt man seinen Gegner, indem man ihm die Hand zerquetscht?«
    »Unsinn«, Lea Thomann grinste.
    In der gesamten dritten Etage des Bürogebäudes, in der die Inspektion eins der Göppinger Kriminalpolizei untergebracht war, herrschte gähnende Leere. An seiner Bürotür hing ein Notizzettel: Sind im Besprechungsraum im vierten Stock! Kepplinger warf einen beunruhigten Blick auf die große Wanduhr am Ende des Flurs. Der große Zeiger pendelte gerade auf zwölf Uhr dreißig.
    »Gerade noch rechtzeitig«, murmelte er erleichtert. Er nahm den Zettel von der Tür und bat Lea, ihm zu folgen.
    »Soll ich gleich mit reingehen?«, fragte sie verunsichert, während sie die Treppen in das nächsthöhere Stockwerk hinaufgingen.
    »Natürlich«, sagte er. »Warum nicht?«
    »Ich kenne kaum jemanden bei der Kripo.«
    »Ich auch nicht. Mit Ausnahme der Sekretärin und des Inspektionsleiters.«
    »Wieso das?« Sie sah ihn ungläubig an.
    »Ganz einfach. Ich habe heute Morgen um acht hier angefangen.«
    Die Tür zum Besprechungsraum im Dachgeschoss stand offen. Gesprächsfetzen drangen nach draußen. Kepplinger und seine Begleiterin betraten den weiträumigen Saal. Das Sichtfachwerk überspannte den kompletten Gebäudegrundriss. Einige Kollegen bedienten sich an einem Tisch, auf dem Getränke, belegte Brötchen und Kaffee bereitgestellt waren. Augenblicklich meldete sich sein Hunger. Am liebsten hätte er sofort zugegriffen, aber da er neu im Team war, fand er das unpassend. Er begnügte sich damit, Lea und sich eine Tasse Kaffee einzuschenken. Währenddessen trat Franziska neben ihn und teilte ihm mit, dass bis auf einen Kollegen alle da wären. »Christian Schwarz ist zum Zahnarzt gegangen. Hat angeblich die ganze Nacht nicht geschlafen.«
    Kepplinger nickte.
    Franziska zwinkerte ihm zu. »Viel Glück.«
    »Danke.«
    Brandstätter bemerkte ihn und winkte ihn heran.
    »Wen haben Sie denn da mitgebracht, Kepplinger?« Dem Tonfall seines Chefs zufolge konnte man den Eindruck gewinnen, er hätte die Kollegin von der Straße aufgelesen. Er stellte ihm Lea vor und erklärte, weshalb er sie zu der Besprechung eingeladen hatte.
    Im Raum war es ruhig geworden. Die meisten Kollegen hatten bereits Platz genommen und sahen zu den beiden Neuen. Franziska schloss die

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