Hochzeit auf griechisch
Lieblingsschuhe, ein Paar sehr hochhackige und mit Strasssteinchen besetzte Sandalen. Mit Annas Hilfe hatte sie die blonden Locken zu einer eleganten Hochsteckfrisur zusammengefasst. Jetzt wirke ich größer, als ich bin, versicherte sie sich angespannt.
„Mein Gott, so gehst du nicht aus dem Haus.“ Leons Stimme unterbrach ihren Gedankengang. Helen wandte den Kopf und sah ihn auf sich zueilen.
Ihr stockte der Atem. In dem strengen schwarzen Abendanzug wirkte er unglaublich attraktiv. Und die raubtierhaft funkelnden dunklen Augen ließen ihren Puls schneller schlagen.
„Gefällt es dir nicht?“ Sie schürzte die Lippen, während sie sich einmal um die eigene Achse drehte. „Mary hat gesagt, es steht mir.“
Leon rang nach Luft, während er heftige Erregung in sich aufsteigen fühlte. Der Anblick ihres nackten Rückens und des festen Pos waren mehr als genug, um die Knie eines starken Mannes weich werden zu lassen.
„Mary sollte ihren Kopf untersuchen lassen“, entgegnete er, als er wieder sprechen konnte. Dann lächelte er. „Das Kleid grenzt ans Anstößige, aber du siehst atemberaubend darin aus.“
„Vielen Dank, Mr. Aristides“, scherzte sie.
Leon lachte und schloss die Hände um ihre Schultern. Langsam ließ er eine Hand zu ihrem Nacken streichen und sah, wie sie die Lider schloss. In Erwartung des kommenden Kusses öffneten sich ihre Lippen leicht.
„Ich wage nicht, dich zu küssen, weil wir das Haus sonstheute nicht mehr verlassen“, stieß er bedauernd hervor. Abrupt ließ er eine Hand auf ihre Hüfte gleiten und wirbelte sie herum, sodass sie nun beide in den Spiegel schauten.
Helen fühlte etwas Kaltes auf der Haut. Vor Überraschung weiteten sich ihre Pupillen, als sie die diamantene Halskette an ihrem Spiegelbild sah. Ungläubig hob sie die Hand, um die Juwelen zu berühren. Sogleich begegnete sie Leons Blick im Spiegel.
„Leon“, murmelte sie, überwältigt von dem Geschenk. „Hast du die für mich gekauft?“
Er lächelte zaghaft. „Ja, zu unserem sechswöchigen Jubiläum. Gefällt sie dir?“
„Sie ist wunderschön“, erwiderte sie wahrheitsgemäß. Dass er sich daran erinnerte, wie lange sie schon verheiratet waren, erstaunte sie aufrichtig. „Es ist das schönste Geschenk, das ich je bekommen habe. Vielen Dank.“ Sie blinzelte einige Tränen der Rührung fort. „Aber du hasst es, Geschenke zu kaufen!“
„Ich hatte ein bisschen Unterstützung“, gestand er, legte die Hände auf ihren Bauch und zog sie an seinen starken Körper. „Ich habe Mary gebeten, mir zu sagen, welcher Schmuck zu deinem neuen Kleid passt. Sie meinte, mit Diamanten würde ich nichts falsch machen.“ Er schob eine Hand in die Tasche seines Jacketts. „Ich habe auch die passenden Ohrringe und das Armband mitgenommen.“ Er schloss das Armband um ihr schmales Handgelenk. „Um die Ohrringe kümmerst du dich wohl besser selbst.“ Lächelnd legte er sie ihr in die Hand. „Denn wenn ich dich noch länger festhalte, gehen wir heute wirklich nirgendwohin.“
Schon die ganze Zeit über hatte Helen die Zeichen seiner Erregung an ihrem Rücken gespürt. Jetzt wandte sie sich mit einem schelmischen Funkeln in den Augen zu ihm um.
„Dagegen habe ich nichts einzuwenden.“
Sie schlang die Arme um seinen Nacken. „Ich würde sowieso viel lieber hierbleiben.“ Verführerisch drängte sie sich gegen ihn, während sie in seine dunklen Augen sah. „Partys gefallen mir ohnehin nicht so gut. Ich bin mehr für Zweisamkeit“, verkündete sie und lächelte sinnlich.
„Oh nein, du kleine Hexe, damit kommst du nicht durch“, antwortete er heiser. „Aber merk dir diesen Gedanken für später, ja?“
Leons unerwartetes Geschenk und seine eindrucksvolle Präsenz bestärkten Helen. Selbstbewusst stand sie neben ihm am Eingang des Hotels und begrüßte die Partygäste.
„Takis, schön dich zu sehen. Ich war mir nicht sicher, ob du es schaffen würdest.“
Sie warf ihrem Mann einen Seitenblick zu und wusste sofort, dass die Ankunft des neuen Gastes ihn nicht erfreute. Interessiert musterte Helen den Fremden. Er war von mittlerer Größe, schlank, hatte schwarze Haare und war auf eine oberflächliche Weise attraktiv.
„Um nichts auf der Welt würde ich deine Hochzeitsparty versäumen. Ich war schon auf deiner ersten dabei, erinnerst du dich?“, sagte er ein wenig schleppend.
Er sah typisch griechisch aus, sprach aber mit amerikanischem Akzent, das fiel Helen sofort auf. Nun wandte Takis sich ihr zu.
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