Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hochzeit auf griechisch

Hochzeit auf griechisch

Titel: Hochzeit auf griechisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
Vom Netzwerk:
erwiderte sie überrascht. Ihre Blicke trafen sich. Sie erschauerte wohlig, als er mit dem Finger über ihre Wange streifte und dann die Hand auf ihren Nacken legte. „Und sich Freiheiten bei Shakespeare-Zitaten herauszunehmen, kann ich nur missbilligen“, versuchte sie zu scherzen.
    Er streichelte über ihr blondes Haar und lächelte. „Du hast recht. Ich würde mir viel lieber Freiheiten bei dir herausnehmen.“ Sanft legte er einen Arm um ihre Taille und küsste Helen. Um ihr tief in die Augen zu sehen, unterbrach er den Kuss schließlich.
    „Ah, Helen, meine süße Helen, ich habe dich vermisst.“ Seine sinnlichen Lippen formten ein zärtliches Lächeln.
    Ihre Gefühle drohten, sie zu überwältigen, sie brachte kein Wort heraus.
    „Und ich glaube, du hast mich genauso vermisst“, fügte er leise hinzu. Ihre Antwort schimmerte in den Tiefen ihrer veilchenblauen Augen.
    In dieser Nacht liebten sie sich mit einer Zärtlichkeit wie nie zuvor. Später, als Helen sich in seine Umarmung schmiegte, ihr Kopf auf seine Brust gebettet, lauschte sie zufrieden dem rhythmischen Pochen seines Herzens. In diesem Augenblick akzeptierte sie endlich, was sie schon lange insgeheim wusste.
    Sie liebte Leon. Mochte für ihn auch der Sex im Vordergrund stehen, für sie war es viel mehr als nur Lust und Leidenschaft. Sie liebte ihn mit jedem Atemzug und spürte, dass sich daran nichts ändern würde.
    Weder war er hartherzig noch so egoistisch, wie sie angenommen hatte. Anna und die anderen Angestellten bewunderten ihn, Nicholas vergötterte ihn. Die Unnahbarkeit, die Leon gegenüber Fremden zur Schau stellte, schien in Gegenwart des Jungen vollkommen zu verschwinden. In letzter Zeit spürte Helen immer stärker, dass sich seine entspannte und liebevolle Seite auch auf sie zu beziehen begann. Sie hoffte es so sehr! Alles in ihrer Macht Stehende würde sie tun, um ihre Ehe aufrechtzuerhalten. Und vielleicht, hoffte Helen im Stillen, würde auch Leon sie irgendwann lieben.
    Helen stand in einer der noblen Boutiquen Athens und wartete auf Mary. Morgen Abend sollte eine Party in einem exklusiven Hotel stattfinden. Dort würden sie die bekanntesten Persönlichkeiten der Stadt und Leons entfernte Verwandte kennenlernen, die bei der Hochzeit nicht dabei waren. Leon hatte darauf bestanden, dass seine Frau für diesen Anlass ein neues Kleid kaufte.
    Schon vor Wochen hatte sie die schlichten Nachthemden aus Baumwolle im Schrank gelassen und genoss seitdem die geheimen Freuden von Spitzenunterwäsche. Mit klassischen Kostümen war Helen perfekt ausgestattet, da sie viele von ihrer Mutter geerbt hatte. Ihre Eltern waren in der Schweiz oft bei gesellschaftlichen Anlässen erschienen. Und ihre Mutter hatte ihr beigebracht, wie man sich in jeder Gesellschaft benahm und wie man sich als kleine Frau kleiden sollte.
    Nachdem Leon von seiner ersten Geschäftsreise zurückgekehrt war, hatte er ein Konto für sie eröffnet und ihr eine Kreditkarte ohne Limit zur Verfügung gestellt.
    Natürlich wollte sie zunächst ablehnen. Er vertrat jedoch den Standpunkt, dass er es hasse einzukaufen, aber sie und Nicholas alles haben sollten, was sie begehrten. Trotzdem hatte Leon ihr einen wundervollen, mit Diamanten und Saphiren besetzten Ring geschenkt. Zufällig sei er in New York an einem Juweliergeschäft vorbeigekommen.
    Der Workaholic und nach eigener Aussage Shopping hassende Ehemann hatte trotz seines vollen Terminkalenders Zeit gefunden, ihr ein Geschenk zu kaufen. Helen erfüllte es mit großer Freude. Und seine Geste nährte ihre Hoffnung, dass aus ihrer Beziehung tatsächlich mehr wurde als eine zweckmäßige Ehe.
    „Also, was denkst du? Werde ich Chris morgen auf der Party darin umhauen?“ Mary trat aus der Umkleidekabine.
    „Umhauen schon, aber nicht aus den Gründen, die du anstrebst.“ Helen lachte und betrachtete das bis zu den Knöcheln reichende, rückenfreie Kleid. Das in einem tiefen Indigoblau gehaltene Stück war Mary mit ihren üppigen Proportionen definitiv zu klein.
    „Zu viel, hm?“
    „Zu wenig“, erwiderte Helen.
    „Du hast recht, aber dir würde es großartig stehen. Komm, zieh es mal an. Morgen Nacht musst du die Gäste beeindrucken.“Später stand Helen vor dem großen Spiegel im Schlafzimmer. Nie im Leben hatte sie etwas dermaßen Gewagtes getragen.
    Das Spaghetti-Träger-Kleid umschmeichelte ihre Brüste, entblößte den gesamten Rücken und schmiegte sich an ihren Körper wie eine zweite Haut. Dazu trug sie ihre

Weitere Kostenlose Bücher