Hochzeit Auf Griechisch
gehalten hatte.
„Könnte ich Sie überzeugen, dass es ein Hund war, Ma’am?“ Zoe setzte ihr strahlendstes Lächeln auf, doch niemand lachte. Erst recht nicht, nachdem Zoe erklärt hatte, dass es sich um ein vietnamesisches Hängebauchschwein handelte.
Gemeinsam trotteten sie zum Pool zurück. Obwohl Ryan gehen wollte und Zoe ihm nur zu gern zustimmte, bestand Onkel Russ darauf, dass sie blieben. Er war gerade von der Filiale in Boston zurückgekehrt. Ein Notfall, wie er sagte. Nun wollte auch er noch Zeit mit Ryan und Sam verbringen.
Zoe konnte nicht umhin, sich ausgeschlossen zu fühlen, ermahnte sich jedoch, dies als Omen für die Zukunft zu nehmen. Sie würde sich besser schon jetzt daran gewöhnen. Sie war kein Mitglied der Familie, wollte es nicht sein und würde sowieso nicht hineinpassen. Sie war wegen Sam hier, und wenn Sam sie für die Übergangszeit nicht länger brauchte und es zu Hause wieder sicher war, würden sie mit dem Jugendamt sprechen und sich verabschieden müssen und …
Würde Sam hierher zurückkehren? Zoes Inneres zog sich zusammen.
„Ich dachte, dass du als Mitglied dieser Familie vielleicht das gleiche Schmuckstück tragen möchtest wie Vivian und Grandma Edna“, sagte Onkel Russ zu Sam. Zoe hatte gar nicht bemerkt, dass sie die Jagd nach Ima beendet und das Schwein wieder in die Tragetasche verfrachtet hatte.
Russ reichte Sam eine kleine Schachtel, auf der Baldwin’s stand, und sie nahm das Geschenk entgegen. „Was ist es?“, fragte sie.
„Lass dich überraschen.“
„Ich kann kaum glauben, dass er Sam ein Geschenk gekauft hat“, murmelte Ryan voller Bewunderung, denn trotz seiner Unterstützung hatte auch Onkel Russ bisher nicht allzu viel Anteilnahme an Faiths Kind gezeigt.
Aufgeregt und mit zitternden Händen öffnete Sam die graue Schachtel. „Es ist ein B“, sagte sie langsam. „Eine Kette.“ Ihre Stimme war tonlos, ihre Begeisterung dahin.
„Ich dachte, dass du damit vielleicht mehr das Gefühl hast, zu uns zu gehören“, sagte Onkel Russ.
„Ich habe schon eine“, erwiderte Sam matt.
Ryans Mund wurde trocken.
„Ein Dankeschön wäre angebracht“, schaltete sich Zoe ein, und Ryan nickte zustimmend.
„Ich habe schon eine Kette.“ Sam umfasste die rostigen Schlüssel, die einst ihrer Mutter gehört hatten.
Onkel Russ nickte. „Ich weiß, doch diese ist nagelneu. Du könntest die alte in der Schachtel aufbewahren“, schlug er vor.
Ryan bemerkte, wie Sam mit sich kämpfte und versuchte, die Tränen wegzublinzeln. Er fühlte sich hin und her gerissen zwischen seinem Onkel, der gute Absichten hegte, und Sam, die an ihrem Erinnerungsstück hing.
Zoe trat neben ihn und legte ihre Hand auf seine Schulter, um ihm ihr Verständnis zu signalisieren.
Ihn überraschte weder, dass sie um seine Gefühle wusste, noch, dass ihre Berührung ihn wie ein Stromschlag durchfuhr. Er fragte sich, ob sie diese Wirkung auch noch auf ihn ausüben würde, wenn er achtzig war. Er konnte es nur hoffen.
„Natürlich kannst du die neue Kette als Schlüsselanhänger benutzen, wenn dir das besser gefällt, aber möchtest du wenigstens sehen, wie sie an dir aussieht?“ Ohne das Schweigen und Sams Missbehagen weiter zu beachten, trat Onkel Russ vor, um ihr die alte Kette abzunehmen.
Bei dem Versuch, ihm auszuweichen, fiel Sam prompt in den Swimmingpool.
Zoe wusste kaum, wie, doch irgendwie hatten sie den langen Tag bei den Baldwins hinter sich gebracht. Während der Rückfahrt schlief Sam auf dem Rücksitz ein, und Zoe und Ryan hingen beide ihren eigenen Gedanken nach.
Trotz der Ereignisse des Tages war Zoe so erschöpft, dass sie an kaum etwas anderes denken konnte als an ihr Bett. Ryan parkte in der Garage gegenüber seines Wohnhauses, und alle drei taumelten fast auf den beleuchteten Eingang zu.
„Ich glaube, ich war noch nie so froh, wieder zu Hause zu sein“, sagte Ryan.
Zoe nickte. „Ich wusste nicht, dass ein einziger Tag so überwältigend und zugleich so anstrengend sein kann.“
Ryan hielt Zoe und Sam die Tür auf. „Ladies first.“
„Einen Moment. Ich muss ein paar Taschentücher wegwerfen“, sagte Sam. Bevor Zoe oder Ryan etwas einwenden konnten, lief sie zu dem großen Papierkorb an der Straßenecke, nur wenige Meter vom Eingang entfernt.
„Beeil dich“, rief Zoe und verdrehte die Augen. „Hätte es sie umgebracht, den Müll bei sich zu behalten, bis wir drinnen sind?“, fragte sie gereizt.
Ryan fing ihren Blick auf und lachte. Im selben
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