Hochzeit Auf Griechisch
Moment hörten sie Sam rufen: „Lass mich los!“
Ryan stürzte los, und Zoe folgte ihm. Sie riss Sam an sich, während Ryan dem Mann nachrannte, der scheinbar aus dem Nichts gekommen war.
„Er hat mich angefasst“, sagte Sam, die vor Angst keuchte. „Dieses Mal hat er mich tatsächlich angefasst.“
Zoe presste sie fest an sich. „Wir waren die ganze Zeit bei dir“, versuchte sie Sam zu beruhigen. Doch insgeheim wusste sie, dass sie und Ryan für eine Sekunde weggesehen hatten, genau die eine Sekunde, in der viele Eltern ihre Kinder in Kaufhäusern oder auf Parkplätzen verloren. Sie hatte so oft darüber gelesen, doch trotz der realen Gefahr, in der Sam schwebte, hatten sie sie eine Sekunde zu lange aus den Augen gelassen.
„War es derselbe Typ?“, fragte sie Sam.
„Ich glaube ja. Es passierte so schnell. Er nahm meinen Arm, als ob er mich zu sich herumdrehen wollte, doch als ich zu schreien begann, lief er fort. Ich sah nur seinen Hinterkopf und eine dunkle Baseballmütze.“
Zoe schluckte schwer. „Vielleicht haben wir Glück und Ryan holt ihn ein.“ Sie hoffte, Sam beruhigt zu haben, auch wenn sie selbst sich alles andere als ruhig fühlte.
Ryan rannte mit letzter Kraft. Der Typ war zwar jünger als er, doch Ryan bekam sein T-Shirt zu fassen und stoppte ihn auf der dunklen Straße, in die sie eingebogen waren.
Ryans Mund war trocken und sein Herz hämmerte in der Brust. „Was zur Hölle willst du von meiner Nichte?“, fragte er und schüttelte den Kerl kräftig durch.
„Ich weiß gar nicht, wovon Sie sprechen.“ Sams Verfolger war außer Atem, aber arrogant.
„Ach ja?“ Ryan hob eine Augenbraue. „Warum bist du dann wie ein verängstigter kleiner Scheißer fortgelaufen?“ Er starrte in die trüben Augen eines Ganoven, der Sams Beschreibung jenes Typen entsprach, der in ihr Zimmer eingedrungen war. Dunkles Haar, große Zähne, mittelgroß und normal gebaut. Das konnte kein Zufall sein.
„Ich bin ja kein Idiot, Mann. Wenn mich jemand verfolgt, halte ich nicht an, um herauszufinden, warum.“
„Aber du wirst hier jetzt anhalten und mir sagen, warum du ein vierzehnjähriges Mädchen verfolgst.“ Ryan verstärkte seinen Griff. „Es sei denn, du willst, dass die Cops dir diese Fragen stellen.“
Der Mann schüttelte den Kopf, wobei ihm sein dunkles Haar ins Gesicht fiel. „Nur zu. Ich habe nichts getan, wofür Sie mich festhalten können. Jedenfalls nichts, das sich beweisen ließe. Da steht das Wort eines verwirrten Teenagers gegen meines.
Aber wenn Sie meinen Rat wollen, schlage ich vor, dass Sie sich den Schlüssel zu diesem Geheimnis bald besorgen. Und nun lassen Sie mich gehen oder ich rufe laut um Hilfe. Sie belästigen mich, Mann.“
Ryan blickte finster drein, und der Fremde dachte schon, er würde aufgeben. Doch er kannte Ryan nicht. Auf keinen Fall würde er diesen Typen wieder freilassen.
Er schob ihn vor sich her. „Geh“, befahl Ryan.
„Wohin?“
„Zu mir, damit ich die Polizei rufen kann und die Cops entscheiden, wem sie glauben.“
Zoe brauchte endlos, um sich nach den Stunden auf dem Polizeirevier zu entspannen. Nicht einmal ein warmes Bad konnte ihre Nerven beruhigen. Sam wiederum war zusammengeklappt und schlief tief und fest, während Zoe in ihrem Bett in Ryans Gästezimmer lag und leise mit ihrer Zwillingsschwester telefonierte. Sie wollte nicht, dass Ryan ihr Gespräch mithörte.
„Die ganze Zeit im Haus hatte ich den Eindruck, dass Ryans Onkel etwas mit Sam vorhat. Ich konnte es einfach fühlen. Und nachdem Ryan bei der Polizei die Worte des Verfolgers wiederholt hat, dass er nämlich den Schlüssel zu dem Geheimnis finden müsse, bin ich ganz sicher, dass ich recht habe und dass er es auf die Schlüssel um Sams Hals abgesehen hat“, sagte Zoe.
Ari am anderen Ende seufzte. „Könnte es nicht sein, dass er Sam einfach nur eine Freude machen wollte?“
„Nein, es ging um mehr als das. Es kann kein Zufall sein, dass der Typ von einem Schlüsse l sprach. Und ich habe bemerkt, wie Onkel Russ auf Sams Schlüssel starrte. Er wollte sie eindeutig am liebsten in den Fingern haben.“
„Du sagtest, er hätte ihr angeboten, die neue Kette als Schlüsselanhänger zu benutzen. Er scheint sich wirklich viel Mühe zu geben. Immerhin ist er Ryans einziger naher Verwandter, oder? Und Ryan vertraut ihm?“
„Nun, durchaus“, gab Zoe zu. Schließlich hatte es noch andere, positivere Aspekte in Russ’Verhalten gegenüber Sam gegeben. Im Gegensatz zu allen
Weitere Kostenlose Bücher