Hochzeit Auf Griechisch
die Wärme und die wunderbaren Gefühle, die in ihr hochstiegen. Er gab ihr Zeit und Raum. Er respektierte ihre Gefühle, was sie ihm hoch anrechnete.
„Natürlich werde ich an die guten Zeiten denken.“ Vermutlich würde sie an nichts anderes denken können. „Außerdem werden wir durch Sam in Kontakt bleiben.“ Sie rang sich ein Lächeln ab und wollte gar nicht daran denken, wie schwer ihr eine bloße Freundschaft mit ihm fallen würde.
„Auf jeden Fall“, sagte er gut gelaunt.
Zu gut gelaunt.
„Wo wir gerade bei Sam sind“, fuhr er fort. „Ich habe mir alles durch den Kopf gehen lassen, was du vorgeschlagen hast, und du hattest auch damit recht. Du solltest sie für den Sommer mit nach Hause nehmen. Dann haben nicht nur deine Eltern genug Zeit mit ihr, sondern auch ich habe die Gelegenheit, die Dinge hier zu organisieren.“
Zoe machte eine ausladende Geste mit dem Arm. „Du meinst die Schule, ihr Zimmer und solche Dinge?“
Er zuckte die Achseln. „Dinge eben“, sagte er vage.
Nun, er hatte ein Recht auf seine Geheimnisse, wie sehr es ihr auch missfiel, wenn er sie ausschloss. „Was hast du also damit gemeint, dass du es mir nicht leicht machen würdest und mir nicht sagen würdest, was ich hören möchte?“
Er schlang seine Finger um ihre. „Ich lasse dich nicht gehen, ohne dich daran zu erinnern, dass ich dich liebe. Und denk daran, nichts ist für immer.“ Er küsste sie auf die Stirn und ließ seine Lippen einen Augenblick dort verweilen. „Nicht einmal ein Abschied.“
Mit diesen rätselhaften Worten gab er sie frei, ohne sie noch einmal auf den Mund zu küssen.
Eine Woche war vergangen, seit Ryan Zoe und Sam zum Flughafen gefahren hatte, und er hatte immer noch das Gefühl, als sei sein Herz mit ihnen geflogen. Zoe gehen zu lassen, sie glauben zu lassen, dass er die Trennung wollte, war das Schwierigste, was er je im Leben getan hatte.
Er hoffte, es war auch das Klügste.
Ihm war keine andere Möglichkeit eingefallen, sie dazu zu bringen, dass sie ihn vermisste und sie begriff, dass eine gemeinsame Zukunft möglich war – wenn sie nur ihre Ängste überwand.
Sie musste ihm glauben, dass er sie so liebte, wie sie war, und keinerlei Absichten hegte, ihre Unabhängigkeit oder ihre starke Persönlichkeit zu beschneiden. Schließlich liebte er sie genau deswegen. Sie musste ihm glauben, dass er trotz des unterschiedlichen Hintergrunds ihren Charakter und ihre Einstellungen respektierte. Doch vor allem musste sie an sich selbst glauben und daran, dass sie stark genug war, sich von niemandem ändern zu lassen. Da er wusste, über wie viele Dinge sie sich klar werden musste, plante Ryan eine gewisse Zeit ein, bevor er bei ihr auftauchte.
Er wollte gar nicht darüber nachdenken, was er tun würde, wenn sie ihn endgültig abwies. In der Zwischenzeit nutzte er seine Zeit gut, indem er tat, was Zoe ihm vorgeschlagen hatte.
Er kehrte zu seinem Arbeitsleben zurück. Die tägliche Alltagsroutine aus Mandantengesprächen, Konferenzen, Rückrufen und Geschäftsessen füllte seine Tage.
Irgendwie verging die Zeit, doch bei jeder Rückkehr in seine Wohnung fühlte er sich an das erinnert, was er bis vor Kurzem noch hatte und was nun verloren war. Er vermisste die weiblichen Stimmen. Wenn er aufwachte, erwartete er, Sam oder Zoe in der Küche vorzufinden. Und nachts, wenn er ein bisschen Schlaf fand, rollte er auf die andere Seite in der Hoffnung, dass Zoe zu ihm gekommen sei.
Es war verblüffend, wie schnell sich ein Mann an Dinge gewöhnen konnte, die ihm einst so fremd gewesen waren. Nur, dass diese Dinge nun bloß noch wunderbare Erinnerungen waren. Er rief alle paar Tage Sam an, doch nicht ein einziges Mal ging Zoe ans Telefon. Wenn er nach ihr fragte, sagte Sam immer, dass sie nicht da sei. Er glaubte nicht, dass sie schwindelte, da sie Ryan und Zoe ebenso gern zusammen sah wie Ryan selbst.
In seiner Freizeit dachte er viel über seine Schwester und ihr Leben nach und über die Rolle, die sein Onkel bei ihrem Fortgang und ihrem Tod spielte.
Auch wenn er inzwischen vieles besser akzeptierte und verstand, konnte er seinem Onkel noch nicht völlig verzeihen und reagierte nicht auf seine Anrufe. Da Russ immer sein Verbündeter, sein Mentor und Freund gewesen war, hatte er nun niemanden mehr. Ein Verlust, der ihm zu schaffen machte.
Mit seiner Familie hatte er seit Sams Abreise keinen Kontakt gehabt, doch er war bereit, sich ihnen zu stellen. Das war nur gut so, denn seine Sekretärin
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