Hochzeit in Glenrae
belustigten Seitenblick zu. “Tut mir leid, dass ich keine Rücksicht auf dein Schamgefühl zu nehmen vermag. Eine Lungenentzündung kann ich mir nicht leisten.”
Unwillkürlich betrachtete sie seine kraftvollen Beine, dann schaute sie auf seinen Slip, unter dem sich seine Männlichkeit deutlich abzeichnete, und wurde verlegen.
“Du genießt die Situation, nicht wahr?”, fragte sie schneidend.
“Nicht so, wie ich es gern täte”, antwortete Duncan. “Aber ich glaube, ein heißes Bad könnte einiges bewirken.”
Abschätzig meinte sie: “Diesen Luxus dürfte die Hütte kaum zu bieten haben.”
“Da irrst du dich.”
Verwundert verfolgte sie, wie Duncan die Stiefel wieder anzog, obwohl er nur den Slip trug.
“Wenn du mir mit diesem Aufzug einheizen willst, muss ich dich leider enttäuschen”, erklärte sie trocken. “Damit wirkst du eher lächerlich als sexy.”
Duncan öffnete die Haustür. “Ich bin gleich wieder da.”
“Ich warte gern.” Was hatte er wohl vor?
Nachdenklich sah sie zu, wie er in den Regen hinauseilte. Gleich darauf kam er mit einer Zinkbadewanne und zwei Metalleimern zurück. Er stellte die Wanne ab, trug die Eimer zur Spüle und füllte sie mit Wasser. Dann hängte er sie an Haken, die über den lodernden Holzscheiten angebracht waren.
“Setz dich doch endlich.” Duncan deutete auf eine Holzbank mit Rückenlehne und Armstützen. “Es dauert nicht lange.”
Als Jenna ihn verblüfft anblickte, lachte er. “Hier geht es zwar nicht wie im Ritz zu, aber ich komme gelegentlich nach der Jagd hierher. Ab und zu verbringe ich hier auch die Nacht, wenn mir der Sinn nach dem einfachen Leben steht.”
“Erstaunlich”, bemerkte sie ironisch. “Ich hatte eher den Eindruck, dass du das Gutsherrendasein genießt.”
Er nickte. “Das tue ich auch. Manchmal reizt mich jedoch das Ursprüngliche.”
Sanft, aber bestimmt drückte er Jenna, die immer noch stand, auf die Bank, zog die Badewanne vor den Kamin und prüfte mit dem Finger das Wasser in den Eimern. “Jetzt dauert’s nicht mehr lange.”
Nach etwa fünf Minuten nahm Duncan unter Zuhilfenahme eines Lappens den ersten Eimer vom Haken und goss den dampfenden Inhalt in die Wanne. Danach tat er das Gleiche mit dem zweiten.
“Jetzt noch etwas kaltes Wasser dazu, dann müsste die Temperatur stimmen”, meinte er. “Hast du Lust, mir Gesellschaft zu leisten?”
“Nein, danke”, erwiderte Jenna. “Ich fühle mich hier sehr wohl.”
“Fein. Du hast ja auch einen Platz direkt am Ring.”
Er lachte, als er Jennas Gesicht sah, und machte Anstalten, sich des Slips zu entledigen.
“Der perfekte Gentleman.” Sie stand hastig auf und wandte sich ab, weil Duncan ihre Verwirrung nicht sehen sollte.
“Nicht immer. Manchmal kann ich mich nicht beherrschen.”
Zu spät merkte Jenna, dass es ein Fehler gewesen war, ihm den Rücken zuzukehren. Ehe sie wusste, wie ihr geschah, hatte Duncan die Arme von hinten um sie gelegt und an sich gezogen. Sie versuchte, sich zu befreien, aber er hielt sie nur noch fester umfangen und legte das Gesicht an ihr Haar, sodass sie seinen Atem an ihrer Wange spüren könnte.
“Ich wollte dir doch etwas beweisen”, flüsterte Duncan an ihrem Ohr. “Jetzt sind wir allein. Und ich begehre dich.”
Sie begann, innerlich zu zittern. Er hatte recht. Sie waren allein. In diese abgelegene Hütte würde sich bei diesem Wetter niemand verirren. Niemand konnte sie hören, wenn sie schrie. Sie war ihm hilflos ausgeliefert, und das wusste er.
“Nicht einmal Duncan Fergusson bekommt immer, was er will.” Vergeblich versuchte sie erneut, seine Arme wegzuschieben. Die Berührung seiner warmen Haut elektrisierte und erregte sie, und sie ärgerte sich über sich selbst.
“Lass mich los!” Sie trat mit den Füßen nach hinten, um Duncan am Schienbein zu treffen, er wich ihr jedoch geschickt aus und verstärkte den Druck seiner Arme, bis Jenna kaum noch Luft bekam und den Widerstand aufgab.
“Küss mich, Jenna”, befahl Duncan. “Beweis du mir, dass du mich nicht begehrst.”
Jenna wusste, dass sie mit einem Kuss das Gegenteil bewirken würde. Bereits jetzt reagierte sie stark auf ihn, und bald würde sie nicht mehr die Willenskraft besitzen, ihn abzuwehren.
“Ich brauche dir überhaupt nichts zu beweisen”, erklärte sie würdevoll. “Außerdem stellst du dir ein Armutszeugnis aus, wenn du eine Frau zwingen willst, dich zu küssen.”
“Wer spricht denn von zwingen?”
Mit einer blitzschnellen
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