Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hochzeit in Glenrae

Hochzeit in Glenrae

Titel: Hochzeit in Glenrae Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Kemp
Vom Netzwerk:
nicht wahr?” Stuart zog sie auf die Füße und legte Jenna die Hand unters Kinn. “Was ist passiert, als du auf dem Fest bei Fergusson warst? Hat er die Situation ausgenutzt und mit dir geschlafen?” Jennas Augen verschleierten sich. “Er hat es getan, nicht wahr?” Die Zornesröte stieg Stuart ins Gesicht. “Wenn ich geahnt hätte, dass …”
    Sie bog den Kopf zurück. “Er hat es nicht getan … jedenfalls nicht …” Ihr wurde bewusst, dass sie dabei war, ihr Geheimnis zu verraten. “Es … war nicht so, wie du denkst.”
    “Was war dann?”
    Hilflos schüttelte sie den Kopf. “Bitte, Stuart, lassen wir das.”
    Jäh ballte Stuart die Hände zu Fäusten. “Wenn er dir etwas getan hat, werde ich …”
    “Nein, Stuart!” Jennas Augen glitzerten nun verräterisch. “Er hat mir nichts getan.” Flehend setzte sie hinzu: “Lass uns von etwas anderem sprechen. Bitte!”
    Es hatte keinen Sinn, darüber zu reden oder auch nur daran zu denken. Seit dem Tag in der Hütte vor fast zwei Wochen hatte Duncan nichts mehr von sich hören lassen. Es war töricht, aber Jenna hatte geglaubt … gehofft …
    Stuart sah sie argwöhnisch an, dann legte er ihr sanft die Hände auf die Schultern und küsste sie auf die Stirn. “Entschuldige, Jenna. Ich wollte dich nicht aufregen.” Er blickte ihr in die Augen. “Kann ich das wiedergutmachen, indem ich euch zu einem Ausflug zum See einlade?”
    Jenna zögerte. Am liebsten wäre sie mit ihrem Kummer allein geblieben, aber wenn sie sich abkapselte, würden die Erinnerungen nur noch quälender werden.
    “Einverstanden”, erklärte sie.
    Sie holten Suzie in den Ställen ab und ritten in gemächlichem Tempo über offenes Land auf den schimmernden See zu. Dabei entspannte Jenna sich ein wenig.
    Als sie später auf der mitgebrachten Decke saßen und Suzie zuschauten, die am Ufer zwischen den Felsen in Wasserlachen herumstocherte, wandte Stuart sich Jenna voll zu und sah sie forschend an.
    “Wenn es nicht Fergusson ist … warum bist du dann unglücklich, Jenna?”
    Sie unterdrückte einen Seufzer. Stuart gab also nicht auf. “Ich bin nicht unglücklich.”
    Das war eine Lüge, und sie wussten es beide. Jenna errötete unter seinem durchdringenden Blick.
    “Du hast Liebeskummer”, stellte Stuart leise fest. “Ich kenne diesen Gesichtsausdruck, weil ich ihn oft genug in meinem Spiegel gesehen habe.”
    Ihr Mitgefühl regte sich. “Hast du Sharon geliebt, Stuart?” In diesem Moment erschien ihr die Frage erlaubt.
    “Ja.” Er seufzte. “Aber sie erwiderte meine Gefühle nicht. Sie liebte ihren Mann. Er war beruflich viel unterwegs, manchmal monatelang. Während er fort war, wohnte sie in Glenrae.” Geistesabwesend blickte er in die Ferne. “Sie fühlte sich einsam und wandte sich mir zu, weil sie in mir einen Freund sah. Freundschaft … mehr war es für sie nicht. Pech für mich, dass meine Gefühle für sie anderer Art waren.” Er lächelte traurig. “Deshalb ging ich nach Edinburgh. Ich konnte es auf Dauer nicht ertragen, mit ihr zusammen zu sein und zu wissen, dass es keine Chance gab …”
    “Aber Duncan denkt, du hättest ihr nachgestellt, sie … na ja. Offenbar hat sie dich später vermisst und erkannt, dass sie dich liebt, nachdem du fort warst.”
    “Ganz bestimmt nicht. Sie liebte ihren Mann abgöttisch.” Stuart schwieg einen Augenblick, ehe er fortfuhr: “Sie hatten in Edinburgh ein Apartment. Ich nehme an, Sharon war auf dem Weg dorthin, um ihn dort zu erwarten. Sie hat längst nicht so an ihrem Elternhaus gehangen wie Fergusson. Vielleicht ist es das, was er nicht begreifen kann.”
    Ihr fiel eine Bemerkung Duncans ein. Als er Jenna nach dem Unfall zu seinem Haus gebracht hatte, hatte er gesagt, es würde ihr weniger gefallen, wenn sie dort leben müsste. War das eine Anspielung auf Sharon gewesen, die höchstwahrscheinlich viel lieber mit ihrem Mann zusammen gewesen wäre, als die Wartezeit im schottischen Hochland zu überbrücken?
    Jenna wünschte, es gäbe eine Möglichkeit, Stuart und Duncan zusammenzubringen. Auf ihre Art hatten beide Sharon geliebt. “Tut es immer noch weh?”, fragte Jenna teilnahmsvoll.
    “In letzter Zeit bin ich nicht viel dazu gekommen, in den Spiegel der Vergangenheit zu schauen, weil ich so damit beschäftigt war, dich anzusehen.”
    Sie warf ihm einen prüfenden Blick zu. Stuart schien es ernst zu meinen.
    Er nahm ihre Hand und drückte sie. “Ich bin froh, dass du nach Glenrae gekommen bist.”
    “Ich

Weitere Kostenlose Bücher