Hochzeit in Glenrae
noch damit!
“Und ich werde dafür sorgen, dass du es nicht vergisst”, flüsterte er.
Seine Lippen waren nur Zentimeter von ihren entfernt, und sie spürte den Druck seines muskulösen Körpers an ihrem. Doch diesmal durfte sie nicht schwach werden.
“Wenn Stuart sagt, er liebt mich, meint er das ernst”, erklärte sie. “Ich werde ihn heiraten.”
Daraufhin lockerte Duncan den Griff, sodass Jenna sich befreien konnte. Sie war darauf gefasst, dass er sie erneut packen würde, doch er ließ die Arme sinken und wirkte plötzlich unnatürlich bleich. “Nur über meine Leiche”, sagte er gefährlich leise.
“Wo bleibt ihr denn?” Suzies Stimme brach den Bann. “Ich hatte einen ganz dicken Krebs, aber er hat sich davongemacht.”
Duncan strich sich über die Stirn, als erwache er aus einem bösen Traum, und wandte sich Suzie zu. Langsam kehrte die Farbe in sein Gesicht zurück, und die Haltung entspannte sich.
“Deine Schwester und ich hatten eine interessante Unterhaltung”, sagte er, ging zu dem Kind und fuhr ihm durch die Locken. “Sie ist noch nicht zu Ende, aber wir können sie später fortsetzen.”
“Was macht Midnight Satin?”, fragte Suzie neugierig. “Ist er schon eingeritten?”
“Noch nicht.” Duncan lächelte nachsichtig. “Aber bald ist er so weit.”
“Darf ich ihn dann reiten?”
“Warum nicht? Solange jemand dabei ist, der aufpasst, dass dir nichts passiert.”
Hör auf!, hätte Jenna am liebsten gerufen. Ihm war tatsächlich jedes Mittel recht, das er gegen sie einsetzen konnte.
“Darf ich morgen kommen?” Suzie schien die Spannung zwischen den beiden Erwachsenen nicht zu spüren.
“Das solltest du lieber deine Schwester fragen”, riet Duncan. “Falls sie Ja sagt, würde ich mich freuen, wenn ihr uns beide besucht.”
Jenna rang nach Atem. Das war der Gipfel! Duncan wusste ganz genau, dass das Mädchen keine Ruhe geben würde, wenn sie ihm die Bitte abschlug. Sie warf Duncan einen hassvollen Blick zu.
“Bitte, Jenna!”, drängte die Kleine prompt. “Können wir ihn morgen besuchen?”
“Darüber reden wir später, Liebes”, erwiderte Jenna ausweichend.
Suzie blieb hartnäckig. “Aber morgen ginge es, nicht wahr?”
“Vielleicht.” Jenna versuchte, Zeit zu gewinnen. “Und wenn es morgen nicht klappt, dann sicher ein andermal.”
“Bitte, Jenna!” Die Kleine gab nicht auf. “Ich möchte Midnight Satin besuchen.” Sie setzte eine trotzige Miene auf. “Wenn du nicht mitkommst, gehe ich eben allein wie letztes Mal.”
“Hör zu, Suzie. Letztes Mal hättest du dir das Genick brechen können.” Jenna kauerte sich zu ihrer Schwester und zog sie sanft an sich. “Versprich mir, dass du so etwas Gefährliches nie mehr tust.”
“Nein, das verspreche ich nicht!” Auf Suzies Wangen zeigten sich rote Flecken. “Ich möchte Midnight Satin reiten lernen, und du wirst mich nicht davon abhalten!”
“Sei vernünftig, Suzie”, versuchte Jenna verzweifelt, auf ihre Schwester einzuwirken.
Doch diese riss sich von ihr los und rannte fort.
Wütend wandte Jenna sich Duncan zu. “Siehst du, was du angerichtet hast?”
Er zog die Brauen hoch. “Warum sollte ich verheimlichen, dass ich mich über deinen Besuch freuen würde?”
“Darum geht es doch überhaupt nicht!”, rief Jenna aufgebracht.
Duncan spielte den Verwunderten. “So? Um was dann?”
“Das weißt du genau!”
Aus dem Augenwinkel sah Jenna Stuart auftauchen. Wenn er mitbekam, dass sie sich mit Duncan stritt, konnte es zum Kampf zwischen den beiden Männern kommen.
“Hast du nicht schon genug Schaden angerichtet?”, fragte sie. “Willst du mir beweisen, dass du zu noch mieseren Dingen fähig bist, als ich dir zugetraut hätte?”
In Duncans Augen blitzte es auf, dann lächelte er dünn. “Es gibt eine Menge Dinge, die ich dir beweisen möchte, Jenna. Aber ich kann warten.”
“Dann warte, bis du schwarz wirst.” Damit ließ Jenna ihn stehen.
Stuart kam ihr entgegen. Impulsiv gab sie ihm einen Kuss und bemerkte zufrieden, dass Duncan das nicht entgangen war.
Wortlos wanderte er davon. Marianne folgte ihm missmutig.
Jenna zitterte am ganzen Körper und wusste nicht, ob sie wütend oder erleichtert sein sollte.
Sie holte Suzie, die Duncan sehnsüchtig nachsah und schmollte, als Jenna versuchte, sie aufzuheitern.
Jetzt hatte sie auch noch mit Gewissensbissen zu kämpfen. Stuart hatte diesen zweiten Kuss nach der ersten Überraschung erwidert, und Jenna konnte nur hoffen, bei
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