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Hochzeit in Glenrae

Hochzeit in Glenrae

Titel: Hochzeit in Glenrae Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Kemp
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allein war. Vor dem Gutshaus wurden sie bereits erwartet. Sobald der Land Rover am Vordereingang hielt, sprang Suzie hinaus und stürmte zu Annie, die sie freudestrahlend in die Arme zog. Auch Mary war da, wie Jenna gerührt feststellte.
    Duncan winkte den Frauen zu. “Kümmert euch um Suzie. Ich möchte mit Jenna sprechen und dabei nicht gestört werden.”
    Die beiden verschwanden mit Suzie im Haus und zogen sich mit ihr in die Küche zurück. Duncan führte Jenna wenig später ins Wohnzimmer, wo im Kamin ein einladendes Feuer prasselte. Ihr Blick flog zu den Terrassentüren. Bot sich ihr dort notfalls ein Fluchtweg? Sie bemerkte, dass draußen vereinzelt Schneeflocken durch die Luft wirbelten.
    Behutsam drückte Duncan Jenna auf das Sofa, danach betrachtete er ihre Züge.
    “Warum hast du mich hergebracht?”, fragte sie.
    “Weil du hierher gehörst.”
    Sie erschauerte und blickte gebannt auf seinen Mund. “Ich kann nicht mehr gegen dich ankämpfen, Duncan”, sagte sie matt.
    “Wunderbar.” Duncan lächelte und setzte sich zu ihr. “Zum Kämpfen habe ich dich auch nicht hergebracht.”
    Das Glimmen in seinen Augen ließ Jennas Herz schneller schlagen, aber sie schaffte es, ruhig zu erwidern: “Vielleicht könntest du mir erklären, was du dann vorhast. Aber ich warne dich … ich habe nicht die Absicht, mich noch einmal auf eines deiner Spielchen einzulassen.”
    “Das freut mich”, entgegnete er. “Es überrascht mich aber, dass es für dich Spielchen waren, denn ich meinte es todernst.”
    “Immer? Auch, als du in der Hütte von mir fordertest, dir zu beweisen, dass ich dich nicht …?” Jäh verstummte sie. Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort: “Glaubst du, ich wüsste nicht, wie sehr du mich hasst und dass du es darauf angelegt hast, mir wehzutun?” Sie warf stolz den Kopf zurück. “Aber damit ist es jetzt vorbei.”
    In Duncans Augen trat ein schmerzlicher Ausdruck. “Ich habe dich nie gehasst”, sagte er leise. “Was mir verhasst war, war die Vorstellung, du könntest dich für Anderson entscheiden. Ich hoffte inbrünstig, dich für mich zu gewinnen.” Er blickte Jenna zerknirscht an. “Ja, es stimmt. Ich wollte Rache. Aber dann begehrte ich dich … mehr als alles auf der Welt.”
    “Ja, Begehren … das war alles”, meinte sie verbittert. “An dem Tag in der Waldhütte … als wir uns liebten … war es auch nur Begehren.”
    “Da irrst du dich.” Er zog sie an sich und streichelte ihr Haar. “Allerdings muss ich zugeben, dass ich eigentlich nicht mehr wollte”, gestand er und lächelte auf eine Art, die Jennas Widerstand zum Schmelzen brachte. “Glaub mir, ich habe alles versucht, mir dich aus dem Kopf zu schlagen. Doch dann merkte ich, dass ich gegen meine Gefühle für dich nicht ankam.”
    Sie schmiegte sich an ihn. “Wenn ich nur wüsste, ob das nicht wieder nur einer von deinen Tricks ist!”
    “Wenn ich dich von meinen ehrlichen Absichten überzeugen könnte, würdest du mir dann verzeihen … mir vertrauen?”
    Darauf antwortete Jenna mit einer Frage: “Warum hast du dich in Schweigen gehüllt? Ich hatte gehofft, du würdest zu mir kommen.”
    Beschwörend sah er sie an. “Du kannst dir kaum vorstellen, wie sehr ich mich nach dir gesehnt habe. Ich musste meine ganze Willenskraft aufbieten, um mich von dir fernzuhalten.”
    “Aber warum …?”
    “Ich dachte letztendlich, du liebst Anderson. Du hattest mir schließlich gesagt, dass du ihn heiraten willst, und sogar Kopf und Kragen riskiert, um zu ihm zu kommen.”
    Jenna stöhnte auf. An ihrem Kummer war sie also selbst schuld!
    “Als Anderson mir dann sagte, du liebtest mich”, fuhr Duncan fort, “begann ich zu glauben, was ich in deinen Augen gelesen hatte, als wir in der Hütte …”
    “Du hast mit Stuart gesprochen?”, unterbrach sie ihn überrascht. “Über mich?”
    “Er brachte die Sprache auf dich, nachdem wir uns einige Nettigkeiten an den Kopf geworfen und verschiedene Dinge klargestellt hatten.”
    Sie glaubte, sich verhört zu haben. “Ihr habt euch ausgesprochen?” Als er nickte, setzte sie fassungslos hinzu: “Du hast Stuart verziehen?”
    Duncan lächelte jungenhaft. “Er hat mich überzeugt, dass es nichts zu verzeihen gab. Ich brauchte eine Weile, ehe ich mir selbst verziehen hatte.” Er blickte in die Ferne und schien die Vergangenheit noch einmal zu durchleben.
    “Hast du dich mit Stuart zusammengetan, um mich nach Glenrae zurückzulocken?”, fragte Jenna.
    “Nicht direkt.

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