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Hochzeit in Hardingsholm

Hochzeit in Hardingsholm

Titel: Hochzeit in Hardingsholm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindstroem
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übernehmen musste. Der Bräutigam, der diesen Auftrag erteilt hatte, oder die Geschäftsinhaberin, die ihre Zusage, das Kleid pünktlich zu liefern, nicht eingehalten hatte.
    Eigentlich konnte es ihr egal sein. Sie musste diesen Auftrag nur ausführen und konnte sich gleichzeitig an der traumhaften Landschaft erfreuen, die unter ihr lag. Als sie Sigtuna überquerte, musste sie unwillkürlich lächeln. An schönen Sommertagen machten sie und Torsten gerne einen Ausflug in die historische Stadt mit den schönen Holzhäusern direkt am Ufer des Mälarsees. Hier gab es zauberhafte Geschäfte, kleine gemütliche Restaurants und Kneipen.
    Hellen flog einen Bogen und weiter Richtung Norrtälje. Schließlich lag der breite Fjord, der sich zur Ostsee öffnete, behäbig unter ihr. Kleine weiße Schaumkrönchen bildeten sich auf den Wellen und tauchten wieder unter ins glitzernde Nass.
    Weiße Segelboote flitzten über die Wellen, ein behäbiger Ausflugsdampfer steuerte eine der größeren Inseln an.
    Hellen konnte sich nicht sattsehen. Wie schön das alles war! Sie bedauerte schließlich fast, Hardingsholm zu erreichen. Ihr Ziel war eine kleine Ansiedlung aus wenigen Häusern. Ein wenig abseits, wie von Lara beschrieben direkt am Wasser, lag das Anwesen der Torbergs.
    Sie konzentrierte sich auf den Landeanflug und setzte ruhig auf dem Wasser auf. Noch während sie in einem Bogen auf den Steg zufuhr, sah Hellen das Motorboot, das ebenfalls den Landungssteg ansteuerte und schließlich dort festmachte. Sie parkte das Flugzeug längs des Steges und kletterte mit dem Karton hinaus.
    Als sie sich umwandte, stockte ihr der Atem. Der Fahrer des Bootes war der faszinierende Fremde, den sie vor wenigen Stunden im Boot gesehen hatte! Jetzt, wo er direkt vor ihr stand, hatte er nichts von seiner Ausstrahlung verloren. Ganz im Gegenteil!
    So wie er sie anstarrte, war er ebenso entgeistert wie sie. »Also, Lara sind Sie nicht«, kam nach einer Weile über seine Lippen.
    »Gut beobachtet«, sagte Hellen lächelnd, wobei ihr das Herz bis zum Hals schlug. Sie war wie versunken in seine blauen Augen, für einen Moment gab es nur ihn und sie auf der Welt. Nach einer gefühlten Ewigkeit gelang es ihr schließlich, ihre Sinne zu sammeln.
    »Also, ich … ich bin Hellen Reslow, und ich arbeite in den Sommermonaten für Lara. Ich bringe das Hochzeitskleid.«
    »Ja, das kommt ja dann in letzter Minute.«
    Seine Stimme klang so atemlos, wie sie sich fühlte. »Ich bin übrigens Erik Torberg«, stellte er sich vor.
    »Ich habe noch nie ein Hochzeitskleid geflogen«, sagte Hellen und reichte ihm den Karton. »Ich hoffe, das bringt Glück.« Wieder blieb ihr Blick an seinen Augen hängen. Noch nie zuvor hatte sie jemand so intensiv angesehen. Spürte er auch diese Spannung, die in der Luft lag?
    »Sicher!« Er schaute sie unverwandt an, während er ihr das Paket abnahm.
    »Ich bin überzeugt, dass es Glück bringt«, sagte er stockend. »Ich bringe es auch gleich zu meiner …«
    Er brach ab, aber Hellen wusste genau, was er eigentlich hatte sagen wollen. Allein der Gedanke versetzte ihr zu ihrem Entsetzen einen Stich, auch wenn er das Wort »Braut« nicht aussprach.
    Er schien sich einen Ruck zu geben. »Also, ich muss es gleich zu Linn bringen«, sagte er mit fester Stimme. »Sie ist schon ganz aufgeregt.«
    »Ja, das wäre ich an ihrer Stelle auch«, nickte Hellen und dachte, dass selbst die Braut kaum aufgeregter sein konnte, als sie es gerade war. Meine Güte, was war nur los mit ihr? Dieser Mann brachte sie vollständig durcheinander. Dabei kannte sie ihn nicht einmal, und trotzdem stand sie hier mit klopfendem Herzen auf dem Steg, unsicher und dennoch mit dem Gefühl, am richtigen Ort zu sein. Er stand vor ihr, mit diesem riesigen, weißen Paket in den Händen, und war ebenso unbeholfen wie sie. Oder kam es ihr nur so vor, und er wartete einfach ungeduldig darauf, dass sie endlich verschwand? Du benimmst dich wie ein schwärmerischer Teenager, schalt sie sich in Gedanken. Sie musste weg von hier.
    »Ich fliege dann mal wieder zurück«, sie bemühte sich um einen gelassenen Tonfall. Und ich hoffe, fügte sie in Gedanken hinzu, dass wir beide uns in den nächsten Wochen nicht wieder begegnen. Sie würde jedenfalls alles dafür tun, das zu vermeiden. Sollte es ihr nicht gelingen, würde er bei ihrem nächsten Aufeinandertreffen verheiratet sein, schoss es ihr durch den Kopf. Und sofort stellte sich wieder dieses komische Gefühl ein, ein Kribbeln,

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