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Hochzeit in Hardingsholm

Hochzeit in Hardingsholm

Titel: Hochzeit in Hardingsholm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindstroem
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schlug, sogar ein wenig kräftiger als zu Beginn, fand sie. Ansprechbar war er allerdings nicht.
    Schließlich rief sie Erik an.

– 62 –
    I ch werde nach vorn sehen! Ich werde da weitermachen, wo wir aufgehört haben, bevor Lars kam.
    Immer wieder nahm Linn sich das vor. Immer wieder sagte sie es sich in Gedanken. Sie spürte selbst, dass es ihr nicht wirklich gelang, sich zu überzeugen. Möglicherweise hätte auch Erik bemerkt, dass mit ihr etwas nicht stimmte, wenn er nicht selber so sehr in Gedanken versunken gewesen wäre. Dann klingelte sein Handy. Er nahm den Anruf an und wirkte plötzlich sehr aufgeregt.
    »Was ist mit ihm?«
    Linn spürte Panik in sich aufsteigen. Sie sah Erik an, hing an seinen Lippen, aber er schien sie nicht einmal zu bemerken.
    »Ja, ist gut«, hörte sie ihn sagen. »Ich komme gleich.«
    Er schaltete das Handy aus, wollte aus dem Raum, aber Linn stellte sich ihm in den Weg. »Was ist passiert?«
    Erik drängte ungeduldig an ihr vorbei. »Mach dir keine Sorgen«, war alles, was er sagte.
    Linn hielt ihn am Arm fest. »Erik, sag mir, was los ist«, verlangte sie energisch.
    »Lars ist verletzt. Hellen ist bei ihm.«
    »Was ist denn passiert? Sind die beiden mit dem Flugzeug abgestürzt?« Linn bemerkte, dass sich ihre Stimme beinahe überschlug.
    »Nein … nein«, Erik schüttelte den Kopf. Er hatte die Brauen zusammengezogen, schaute sie nicht an, schien nur noch wegzuwollen.
    Linn konnte ihn nicht einfach so gehen lassen. Sie hätte die Angst um Lars nicht ausgehalten. »Was ist mit Lars?«, hörte sie nicht auf zu fragen. »Ist er schwer verletzt?«
    Endlich schien Erik zu spüren, dass sie selbst halb wahnsinnig war vor Angst. Er brachte sogar ein Lächeln zustande, als er den Kopf schüttelte. »Sie sind nicht mit dem Flugzeug abgestürzt, es gab wohl eine Schlägerei, und dabei ist Lars mit dem Kopf auf dem Boden aufgeschlagen. Genaues weiß ich auch noch nicht. Mach dir keine Sorgen, Lars ist zäh. Ich melde mich aus dem Krankenhaus, sobald ich mehr weiß.«
    »Nein, ich komme mit«, sagte Linn entschlossen und war froh, dass Erik nicht einmal versuchte, sie abzuhalten.

– 63 –
    D er Notarzt nahm an Ort und Stelle die Erstversorgung vor, bevor er Lars mithilfe des Sanitäters auf die Trage hob und ihn in den Rettungswagen schob.
    Hellen fuhr mit nach Norrtälje ins Krankenhaus. Unterwegs rief sie Lara an, unterrichtete sie mit knappen Worten und bat sie, sich um das Flugzeug zu kümmern.
    Beinahe gleichzeitig mit dem Rettungswagen trafen auch Erik und Linn vor dem Krankenhaus ein.
    »Was ist mit meinem Bruder?«, stieß Erik hervor.
    »Ich weiß es noch nicht genau«, erwiderte der Notarzt kurz angebunden. »Er muss erst gründlich untersucht werden. Im Moment ist er noch bewusstlos.« Er folgte dem Sanitäter und den Mitarbeitern des Krankenhauses, die den Patienten bereits ins Krankenhaus geschoben hatten. Linn ging hinterher, Erik blieb bei Hellen.
    »Was ist denn nun genau passiert?«, fragte er.
    »Es war Kalle«, sagte Hellen und registrierte das Entsetzen in Eriks Gesicht. »Wir haben ihn gestellt, als er die Kanister mit dem Gift entsorgen wollte.«
    »Kalle?« Erik schüttelte fassungslos den Kopf, schien es nicht glauben zu wollen. »Kalle ist einer meiner besten Freunde, warum sollte ausgerechnet er so etwas machen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Hellen hilflos.
    »Erik, kommst du?« Linn stand am Eingang des Krankenhauses. Ihre Stimme klang ungeduldig, und Erik drehte sich sofort um. »Ich muss da jetzt rein.«
    »Ja«, sagte Hellen mit erstickter Stimme. Nichts zeigte ihr deutlicher als diese kleine Szene, zu wem Erik gehörte. Sie wandte sich ab und ging davon. Sie würde ein Taxi zurück zu Laras Basisstation nehmen, dort würde sie ihre Sachen abholen und dann zurück nach Stockholm fahren. Hier konnte sie nicht mehr bleiben.
    »Kommst du wirklich ohne mich klar?«, fragte sie Lara, nachdem sie ihr alles erzählt hatte.
    Lara legte einen Arm um ihre Schultern und drückte sie an sich. »Muss ich ja«, sagte sie. »Du wirst mir schrecklich fehlen, aber ich kann dich verstehen.« Sie warf Hellen einen fragenden Blick zu. »Aber du gehst nicht zurück zu Torsten?«
    Hellen schüttelte den Kopf. Sie hatte noch keine Ahnung, wohin sie in Stockholm gehen, wo sie die nächsten Tage wohnen sollte. Vermutlich würde sie vorübergehend in ein Hotel ziehen.
    »Nein, ich gehe nicht zurück zu Torsten«, beantwortete sie die Frage. »Ich liebe ihn nicht mehr, und er

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