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Hochzeit in St. George (German Edition)

Hochzeit in St. George (German Edition)

Titel: Hochzeit in St. George (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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Tochter eines Kaufmanns aus Winchester. Sie war zudem Witwe, als Ihr Vater sie heiratete. Ihr Mann, ein junger Leutnant, war in Spanien gefallen.«
    »Der Viscount und Mrs. Mellvin waren verheiratet!« rief Catharine ungläubig aus. »Das erklärt, warum er ihr freie Hand in der Umgestaltung der Räume gegeben hat, warum sie Seidenkleider trägt und sich benimmt, als sei sie die Herrin des Hauses.«
    »Eine Kaufmannstocher?« erkundigte sich Richard nachdenklich.
    »Aus Winchester, sagten Sie. Wissen Sie zufällig ihren Mädchennamen?«
    »Nicht mehr genau. Sie hieß Drevenham oder so ähnlich.«
    »Drevenham!« wiederholte Richard fassungslos. »Vater hat Eliza Drevenham geheiratet.«
    »Du kennst sie von früher?« erkundigte sich Catharine.
    Richard schüttelte den Kopf. »Nein, aber das ist das Mädchen, das Bridge meinem Vater vor vielen Jahren abspenstig gemacht hatte. Ihretwegen verfolgte Vater den Beau mit nie enden wollendem Haß. Bridge hat versucht, das Mädchen zu verführen. Wie es den Anschein hatte, gegen ihren Willen. Kein Wunder, daß auch sie kein gutes Haar an ihm ließ.«
    »… und daß die beiden Cousin Alfred dafür bezahlten, ihnen Informationen über Lord Bridgegate zukommen zu lassen. Die haben sie dann an seinen Vater weitergeleitet«, warf Catharine ein.
    »Richtig.« Richard nickte. »Es ist typisch für den Beau, daß er Miss Drevenham als Mrs. Mellvin nicht wiedererkannt hat. Anscheinend ist es unter seiner Würde, sich Hausangestellte näher anzusehen. Was ich allerdings nicht verstehe, ist, warum Vater Mrs. Mellvin geheiratet hat, obwohl er nicht vorhatte, sich vor der Öffentlichkeit und seiner Familie zu seiner Frau zu bekennen.«
    »Ja, das stimmt. Wissen Sie den Grund, Hochwürden?« fragte Catharine den Pfarrer.
    Das Rot auf den Bäckchen seiner Geistlichkeit vertiefte sich. »Ja, das ist eine heikle Angelegenheit«, sagte er schließlich verlegen und wagte kaum, seine Besucher anzublicken. »Aber Mrs. Mellvin trugein Kind Ihres Vaters unter dem Herzen. Der verehrte Viscount war ein frommer Mann geworden in den letzten Lebensjahren. Er wollte nicht, daß seine… also Mrs. Mellvin ein uneheliches Kind zur Welt brachte. Also wurde die Ehe heimlich geschlossen, und die Viscountess brachte ebenso heimlich ihr Kind zur Welt. Einen Knaben. Ich selbst habe ihn getauft. Er trägt einen seltsamen Namen…«
    »Hermes!« ergänzte Catharine atemlos.
    Der Pfarrer nickte. »So ist es, Mylady«, bestätigte er. »Mrs. Mellvin bestand auf diesem Namen. Der Viscount beschloß, ihn als angeblichen Neffen seiner angeblichen Haushälterin auf Wild Rose Manor großzuziehen.«
    Richard war aufgesprungen. »Jetzt ist mir so manches klar: Behalten Sie Ihr Wissen für sich, ich bitte Sie, Hochwürden. Niemand soll davon erfahren, bis ich es gestatte. Ich danke für Ihre aufschlußreichen Ausführungen. Und nun komm, meine Liebe, wir müssen umgehend Inspektor Sandright aufsuchen.«
    Sie verabschiedeten sich von dem Pfarrer, der ihnen verdutzt nachblickte und sich keinen Reim auf die plötzliche Eile seiner Besucher machen konnte. Vor der Tür stiegen sie in die Kutsche, die Kermin bereithielt.
    Der Inspektor war nicht in seinem Büro anzutreffen.
    »Er ist eben auf dem Weg nach Wild Rose Manor«, erklärte eine Frau, die eben dabei war, die Fenster des kleinen Häuschens auf Hochglanz zu polieren. Sie war vor dem ungewohnt hohen Besuch in einen tiefen Knicks versunken.
    »Danke«, rief Richard ihr zu. »Dann nichts wie nach Hause, Catharine. Hoffentlich treffen wir den Inspektor dort wirklich an. Es wird Zeit, daß der Mörder endlich dingfest gemacht wird.«

XXII.
    Sie holten den klapprigen Wagen des Inspektors auf der letzten langen Geraden vor Wild Rose Manor ein.
    »Los, Kermin!« befahl Richard. »Überhole sie und bringe sie zum Stehen. Gut festhalten, Catharine!« forderte er seine Frau auf. »Jetzt legt Kermin los.«
    Während Catharine sich mit der rechten Hand am Haltegriff der Kutschefestklammerte, hielt sie mit der linken den Hut fest, der bei dem schnellen Tempo fortzufliegen drohte. Der Diener trieb die Pferde an, fuhr in schneidigem Tempo an dem Fahrzeug des Inspektors vorbei, so daß sich die Kutschenräder fast berührten, schnitt nach vorne und brachte die Pferde zum Stehen.
    Inspektor Sandright straffte die Zügel und sprang fluchend vom Kutschbock. »Was soll das bedeuten?« rief er. »Wer wagt es, uns aufzuhaltend Ach, Sie sind es, Mylord.« Seine Stimme wurde nicht merklich

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