Hochzeit mit dem Playboy-Prinz (Julia) (German Edition)
da und trommelte mit ihren Absätzen ein wildes Stakkato zu den Gitarrenklängen auf das antike Straßenpflaster.
„Sie ist wunderschön“, hauchte Carlotta ehrfürchtig.
„Nicht schöner als du“, versicherte Rodriguez galant und wurde mit einem leichten Händedruck belohnt.
„Das vielleicht nicht, aber ganz anders. So … wild und frei. Sie hat gar keine Scheu, ihre Leidenschaft fürs Leben zu zeigen.“
„Sie kann kaum leidenschaftlicher sein als du, Princesa . Weil mir eine kleine Kostprobe davon zuteil wurde, bin ich ein glücklicher Mann. Du bist wie Feuer in meinen Armen. Versprich mir, dich nie zurückzuhalten.“
„Als wenn ich das könnte!“, rief sie spontan aus und errötete.
Rodriguez lachte leise. „Wie gesagt, ich bin ein glücklicher Mann. Leidenschaft ist etwas Fantastisches, Gottgegebenes. Und es ist eine Schande, dass man dir deine gesunde Einstellung dazu genommen hat.“
Während sie ihn anlächelte, breitete sich ein warmes Gefühl in Carlottas Magen aus. „Ich glaube, ich lerne gerade, die Dinge etwas anders zu sehen.“
Dios! Ihr Lächeln macht mich völlig schwach … und stark zugleich. Wie das allerdings möglich sein sollte, konnte Rodriguez sich beim besten Willen nicht erklären.
„Wie sieht’s mit Dinner aus?“, fragte er rau.
„Dinner wäre fantastisch.“
Sie suchten sich einen Tisch unter freiem Himmel, und Rodriguez bestellte zwei große Bier und Tapas. Um sie herum präsentierten Musiker, Pantomimen und Straßenmaler ihre unterschiedlichen Künste.
„Und, was hältst du nun von deinem ersten echten Stadtbummel?“, fragte Rodriguez lächelnd, während sie aßen.
„Ich genieße den Abend mit allen Sinnen“, bekannte sie offen. „Besonders, da Luca sich so leicht in die neue Situation einfindet. Allein, dass er endlich seine Angst vor Löwen abgelegt zu haben scheint. Diese Albträume hat er immer wieder, ohne dass ich weiß, woher sie kommen. Nur hätte ich ihn nie dazu bringen können, sich einem Löwen in natura zu nähern.“
„Du glaubst, ich habe das geschafft?“
„Und ob! Er ist ganz anders in deiner Gegenwart. Irgendwie … selbstbewusster.“
Einen Moment schwieg Rodriguez nachdenklich. „Ich versuche gerade mir vorzustellen, was meinem Vater als Therapie eingefallen wäre, wenn ich Angst vor Löwen gehabt hätte. Ins Gehege hätte er mich wahrscheinlich nicht geworfen, weil ich immerhin sein Thronfolger bin. Aber sein größtes Anliegen war stets, aus mir einen … echten Mann zu machen.“
„Willst du damit andeuten, dass er dir bewusst Angst gemacht hätte?“
Rodriguez lachte zynisch. „Andeuten? Ich glaube, es gibt kaum etwas, wovor er nicht zurückgeschreckt wäre, um mich so zu erziehen, dass ich Santa Christobel in seinem Sinne weiterregiere. Wenn er wüsste, wie wenig seine Bemühungen von Erfolg gekrönt sind, wäre er sicher enttäuscht. Aber es liegt nun einmal in der Natur der Sache, dass er mich nicht auf dem Thron sehen wird, weil er dann schon tot ist.“
Er sagte das völlig emotionslos.
Carlottas Herz zog sich zusammen, während sie sein unbewegtes Profil betrachtete. Nach letzter Nacht hätte sie sich aus Selbstschutz gern vorgemacht, nichts für Rodriguez zu empfinden, doch das wäre eine Lüge gewesen. So unglaublich der Sex mit ihm auch war, mindestens so schwer wog, dass er ihr zuhörte und sie verstand. Allein, dass er ihr so viel Vertrauen einflößte, um ihm Dinge zu erzählen, die sonst niemand von ihr wusste, verdeutlichte, wie sehr sie sich ihm öffnete.
Und dann heute, mit Luca …
Warum ihm der Kontakt zu ihrem Sohn Angst einjagte oder zumindest überforderte, wusste sie nicht. Aber dass er sich bemühte, seine Panik zu überwinden und sich auf Luca einzulassen, rührte an ihr Mutterherz, das gleich wieder schwer wurde, wenn sie daran dachte, wie Rodriguez über seinen eigenen Vater sprach.
Wenn er überhaupt einmal von sich redete! Sie hatte ihm alles anvertraut, und Rodriguez hielt sich ihr gegenüber immer noch bedeckt.
„Du müsstest dich doch eigentlich sehr gut in Barcelona auskennen“, schnitt sie ein unverfänglicheres Thema an, um ihn so vielleicht aus der Reserve zu locken. „Erzähl mir davon.“
„Wovon speziell?“
„Na, einfach alles … über dich, dein Penthouse. Warum du schon mit siebzehn Jahren hierher gezogen bist.“
„Teenager treibt es doch immer von zu Hause weg, oder nicht?“
„Mich nicht, ich gehörte zur braven Sorte, zumindest bis ich dreiundzwanzig war. Auf
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