Hochzeit mit dem Playboy-Prinz (Julia) (German Edition)
leise.
„Wie ich bereits sagte, Princesa , wir alle haben unser Päckchen zu tragen. Aber ich musste nie hungern und nie draußen in der Kälte übernachten.“
Unverhofft schoss heiße Empörung in ihr empor. „Du tust so, als wäre das alles nicht von Bedeutung, aber was wäre, wenn irgendjemand Luca so etwas antun würde?“
Auf einmal wurde Rodriguez’ dunkles Gesicht fahl. „Dann wäre das das Letzte, wozu er fähig wäre.“ Abrupt erhob er sich vom Tisch. „Wir sollten aufbrechen, ich will morgen sehr früh nach Santa Christobel zurückfliegen.
„Aber, du hast kaum etwas von diesen Köstlichkeiten …“
„Mir ist der Appetit vergangen.“
Sie fühlte, wie er sich von ihr zurückzog, und nicht nur körperlich. Es dauerte eine Weile, bis sie ihn eingeholt hatte, und selbst da ließ Rodriguez nicht erkennen, ob er sich ihrer Anwesenheit überhaupt bewusst war. Es war, als strebte er rein instinktiv immer weiter von ihr fort, und Carlotta musste für sich entscheiden, ob sie das zulassen wollte oder nicht.
Im Penthouse angekommen, zog Rodriguez sich sofort in sein Schlafzimmer zurück und schloss nachdrücklich die Tür hinter sich. Er musste nachdenken. Hauptsächlich darüber, warum er Carlotta Einblick in private Dinge gegeben hatte, die er seit mehr als einem Jahrzehnt erledigt oder zumindest erfolgreich verdrängt geglaubt hatte.
„Rodriguez?“
Ihre sanfte Stimme ließ ihn herumfahren. Sie lehnte im offenen Türrahmen und hielt sich an der Klinke fest, als wollte sie sich daran hindern wegzulaufen. Doch so etwas passte nicht zu Carlotta. Es war sein Part gewesen.
Unwillig knöpfte er sein Hemd zu Ende auf, streifte es von den Schultern und warf es zu Boden.
„Was ist?“, fragte er scharf. Ihr trauriger Blick verursachte ihm Unbehagen und machte ihn wütend. Er brauchte kein Mitleid! „Sieh mich nicht so an!“
„Wie denn?“
„Als wäre ich ein emotionaler Pflegefall! Ich weine nicht über meine Vergangenheit, und du solltest es auch nicht tun.“
„Ich weine doch gar nicht …“ Am Ende des Satzes versagte ihre Stimme.
Rodriguez lachte hart auf und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Mein Vater … okay, als Vater war er ein Versager. Ich weiß nicht, was ich für Luca sein kann, aber wenigstens verspreche ich, ihn niemals zu misshandeln. Ich weiß, dass es nicht richtig war, was mir angetan wurde, aber ich jammere nun einmal nicht über vergossene Milch.“
„Du glaubst, dass die Erfahrungen aus deiner Kindheit keinen Einfluss auf dich haben?“
Gereizt versuchte er, den Schmerz in seiner Brust zu ignorieren. „Nein, außerdem ist das schon ewig her. Ich bin als Teenager weggezogen, aber auch in den Jahren davor hat mein Vater mich schon nicht mehr gezüchtigt.“ Rodriguez versuchte zu verdrängen, wie ausgeliefert und verwundbar er sich so halb nackt fühlte, und öffnete darum demonstrativ den Gürtel seiner Hose, zog ihn aus und warf ihn ebenfalls auf den Boden.
Er würde sich nicht auf dieses emotionale Getue einlassen. Das war einfach nichts für ihn. Es war besser, nach vorn zu schauen, als in der Vergangenheit zu graben. Und bevor Luca mit seiner Mutter hier aufgetaucht war, hatte er seit Ewigkeiten nicht mehr an all das gedacht.
„Wir alle tragen unsere Vergangenheit in uns“, sagte Carlotta ruhig.
„Und was uns nicht umbringt, macht uns nur härter“, knurrte Rodriguez gereizt, ging auf seine Verlobte zu und strich ihr bedächtig über den Arm. „Ich brauche keine Psychoanalyse, Princesa .“
„Nein?“
Er schüttelte den Kopf. „Aber gegen einen Kuss hätte ich nichts einzuwenden“, murmelte er und kam sich plötzlich schrecklich unbeholfen vor. Was war mit dem Mann geschehen, der das Leben bewusst von der leichten Seite nahm und sich seit Jahr und Tag versiert durchs Leben flirtete?
Auch Carlotta reagierte nicht so, wie er es erwartet hatte. Sie hätte ihn neckisch anlächeln oder kokett den Kopf wegdrehen müssen, um in ihrer Rolle zu bleiben. Stattdessen kam sie ihm entgegen, umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und schaute ihm tief und ernst in die Augen. Und dann küsste sie ihn . Aber nicht vorsichtig und schüchtern, sondern mit dem Mut und der Entschlossenheit einer Eroberin.
Und er ging dankbar auf ihre Forderung ein, schloss sie in die Arme, um sie ganz in sein Zimmer zu ziehen, und erwiderte den Kuss voller Leidenschaft und Verlangen. Nachdem er die Tür mit dem Fuß zugekickt hatte, presste er Carlotta mit seinem Körper
Weitere Kostenlose Bücher