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Hochzeit mit dem Playboy-Prinz (Julia) (German Edition)

Hochzeit mit dem Playboy-Prinz (Julia) (German Edition)

Titel: Hochzeit mit dem Playboy-Prinz (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maisey Yates
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Natalia trifft das schon eher zu.“
    „Sie ist deine Zwillingsschwester, oder?“
    „Ja, allerdings ähneln wir uns weder innerlich noch äußerlich besonders. Aber dass wir uns in den letzten sechs Jahren noch weiter voneinander entfernt haben, liegt vor allem an mir. Nach dem Presseskandal habe ich mich in mein Haus in Italien verkrochen und versucht, meinen kleinen Sohn vor der grausamen Welt abzuschotten. Das war ein Fehler, wie ich inzwischen weiß.“
    Carlotta schüttelte den Kopf. Schon wieder redete sie nur über sich!
    „Aber ich wollte doch eigentlich etwas über dich erfahren. Hattest du viele Freunde in Barcelona?“
    „Und ob, schließlich bin ich hier aufs College gegangen. Allerdings waren die meisten meiner Freunde weiblich. Eine Zeit lang fühlte ich mich endlich normal und hatte eine Menge Spaß.“
    „In Santa Christobel war das nicht so?“
    Augenblicklich verschloss sich sein Gesicht. „Dort war ich nie wirklich zu Hause.“
    „Seltsam, ich finde nämlich auch, dass diese Stadt irgendwie besser zu dir passt.“ Alles um sie herum wirkte so locker und vergnüglich. Nichts von dem Prunk und Pomp im Palast von Santa Christobel.
    „Hier fühle ich mich ebenso wenig heimisch“, nahm er ihr jedoch sofort die Illusion und lachte über ihr verblüfftes Gesicht. „Sieh mich nicht so mitleidig an wie einen ausgesetzten Hundewelpen. Ich hatte noch nie viel für Heim und Familie übrig. Und beschweren will ich mich schon gar nicht. Es gab immer genug zu essen, und das Dach über meinem Kopf war sprichwörtlich vergoldet. Nach Barcelona bin ich gekommen, weil ich Spaß haben wollte, das übliche Anliegen eines jeden Teenagers.“
    Es sollte alles locker und sorglos klingen, doch inzwischen kannte Carlotta ihren Verlobten gut genug, um sich nicht mehr so leicht täuschen zu lassen. Als sie ihn jetzt aufmerksam musterte, entdeckte sie wieder diese schwarze Verlorenheit in der Tiefe seiner eindrucksvollen Augen.
    Er spielt die Rolle des leichtlebigen Charmeurs nahezu perfekt und tarnt sich so geschickt, wie es mir nie gelingen würde, dachte sie bei sich. Aber es ist nicht echt. Er macht mir etwas vor, und er weiß nicht, dass ich mit dem Herzen sehe …
    Als sie Rodriguez’ Blick begegnete, sah sie rasch zur Seite, um sich nicht zu verraten.
    „Von mir hat mein Vater immer alles verlangt“, lenkte sie geschickt ab. „Über Natalia wurde nur der Kopf geschüttelt, und um die daraus entstehende Freiheit habe ich sie glühend beneidet. Das war es in erster Linie, was uns entfremdet hat, schätze ich. Ich war so etwas wie das Vorzeigeobjekt meines Vaters, weshalb er über meinen tiefen Fall auch bis ins Mark getroffen war.“
    „Das sind Gefühle, die mir durchaus vertraut sind“, bekannte Rodriguez überraschend. „Mein Vater war mit mir allein, und er wusste mit Kindern einfach nichts anzufangen. Darum machte er Fehler …“
    „Das war’s?“, fragte Carlotta nach einer Weile, als nichts weiter kam.
    „Exakt.“
    „Das glaube ich dir nicht.“
    „Es steckt wirklich kein großes Drama dahinter, Carlotta.“ Als Rodriguez merkte, dass er die Hände zu Fäusten geballt hatte, schob er sie in die Jackentaschen. „Nachdem meine Mutter gegangen war, stand für ihn fest, dass er keine weiteren Kinder mehr zeugen würde. Ich war sein Erbe, und er wollte mich für den Thron vorbereiten. Das … verschärfte die Sache natürlich.“
    Innerlich schauderte sie, doch nach außen ließ Carlotta sich nichts anmerken. „Was hat er dir getan, Rodriguez?“, fragte sie ruhig.
    „Na zum Beispiel hat er mir beigebracht, still zu sitzen und den Mund zu halten.“
    Carlotta schüttelte den Kopf. „Nun, du kennst Luca inzwischen ja auch ein bisschen. So etwas ist unnatürlich und völlig unmöglich für einen normalen kleinen Jungen. Wie hast du es geschafft?“
    „Er hat mich trainiert …“ Das knirschte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Mein Vater züchtete zeitlebens Andalusier und ritt sie selbst zu. Wilde, ungestüme Tiere, aber er war ein Meister im Gebrauch der Reitpeitsche und hat sie alle gebrochen. Zum Glück ist ihm das bei mir nicht gelungen.“
    „Rodriguez, er hat doch nicht …“
    „Mich die Reitgerte spüren lassen?“, vollendete er den Satz für sie. „Oh, nein, verräterische Striemen machen sich nicht gut auf zarter Kinderhaut. Dafür gab es ein Metallrohr, das ebenso wirksam war und keine Male hinterließ.“
    „Auch nicht auf deiner Seele?“, fragte Carlotta

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