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Hochzeit mit einem Playboy

Hochzeit mit einem Playboy

Titel: Hochzeit mit einem Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathleen Galitz
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eingeräumt
hatte.
    "Gerade
du solltest wissen, wie wichtig das ist, um den gewünschten
Effekt zu erzielen. Du würdest Julia genauso wenig mit einem
ultramodernen Bob auf die Bühne treten lassen, wie ich dir
erlauben werde, meine Frau zu spielen und nicht fantastisch
auszusehen."
    Während
Alex' Geschmack unfehlbar zu sein schien, was Kleidung betraf, hatte
Stephanie nun eine Vision von sich vor Augen, wie sie mit einem
extremen Kurzhaarschnitt aussehen würde. Sie war vielleicht
keine Schönheitskönigin, trotzdem war sie verletzt, dass
Alex das, was sie als das Beste an sich betrachtete, nicht zu
schätzen wusste.
    "Was
stört dich an meinen Haaren?" fragte sie empört.
    "Absolut
gar nichts."
    Er
beugte sich zu ihr hinüber und befreite eine Haarsträhne,
die sie hinter das Ohr gestrichen hatte. Diese fühlte sich so
weich an wie eins der Seidenkleider, die er für sie gekauft
hatte. Das Haar hatte die Farbe von perfekt gereiftem Whiskey und
passte im Ton zu ihren braunen Rehaugen. Fasziniert davon, wie es die
Sonnenstrahlen reflektierte, die durch die Fenster fielen, spürte
Alex, dass ihn ein wohliger Schauer durchrieselte. Er suchte
Stephanies Blick. Die Verletzlichkeit darin rührte ihn zutiefst.
    Er
räusperte sich und bemühte sich um das gelassene Auftreten
eines erfahrenen FBI-Agenten,
der sich auf seine Pflicht vorbereitete. "Absolut nichts stört
mich an deinen Haaren, abgesehen von dem, was nur die sehr Reichen
sehen können. Ich möchte auf gar keinen Fall deine Gefühle
verletzen, aber der Unterschied zwischen einem guten Schnitt und dem,
was ein erstklassiger Stylist wie Mr. Karol mit so herrlichem Haar
wie deinem anstellen kann, ist das Gleiche wie der Unterschied
zwischen der Kleidung, die wir gerade gekauft haben und derjenigen,
die du getragen hast, als wir in die Boutique hineingegangen sind.
Ich habe die Verkäuferin übrigens gebeten, sie zu
entsorgen."
    "Dazu
hattest du kein Recht! Diese Sachen waren total zweckmäßig",
protestierte Stephanie mit geröteten Wangen.
    Ihre
Wut darüber, dass er ihr Eigentum weggeworfen hatte, war nichts
im Vergleich zu dem Zorn über die überhebliche Art, wie er
versuchte, sie zu etwas zu machen, was sie nie sein wollte –
eine seiner ehemaligen Freundinnen.
    "Zweckmäßig
ist das ausschlaggebende Wort", entgegnete Alex, der sich erneut
mit der Hand durchs Haar fuhr. "Pass auf, wenn wir uns nicht
einmal über so nichtige Dinge einigen können, wie sollen
wir es dann schaffen, jemanden davon zu überzeugen, dass wir uns
lieben und die Chance verdienen, ein Kind großzuziehen? Warum
fällt es dir so schwer, es anzunehmen, wenn ich dich mit etwas
Besonderem verwöhnen will? Kannst du mir nicht einfach
vertrauen, dass solche Dinge in gewissen gesellschaftlichen Kreisen
einen riesigen Unterschied machen? Wir wollen doch den Schurken,
hinter denen wir her sind, keinen Grund geben, an der Authentizität
unserer Ehe zu zweifeln – und an unserer Fähigkeit, den
ungeheuren Preis zahlen zu können, den sie für ein
gestohlenes Baby ansetzen."
    Während
Alex sprach, änderte Stephanies Stimmung sich völlig. Hatte
sie sich eben noch attraktiv gefühlt in ihrem neuen
Kaschmirpullover und der weichen Wildlederhose, fühlte sie sich
jetzt betreten und fehl am Platz.
    "Schon
mein Vater hat immer gesagt, dass nur ein Dummkopf versuchen würde,
aus einem alten Ackergaul ein Rennpferd zu machen. Aber gut, wenn du
so ein Dummkopf sein willst, bin ich die Letzte, die dich daran
hindern wird."
    "Darum
geht es hier doch gar nicht", protestierte Alex.
    Es
schmerzte ihn zu sehen, dass das Funkeln in Stephanies Augen
erloschen war. Er hasste es, derjenige zu sein, der dafür
verantwortlich war, dass sie jetzt gequält dreinschaute. Er
hatte ihr nur helfen wollen, das Beste aus sich herauszuholen.
Trotzdem kam er sich jetzt wie ein Schuft vor. Er wusste nicht, was
er machen sollte. Sein Versuch, die Fahrt zu Mr. Karols
Schönheitssalon mit Smalltalk zu überbrücken, war mehr
als fehlgeschlagen.
    Er
vermutete, dass Stephanie aus dem Fenster sah, weil sie ihn ihre
Tränen nicht sehen lassen wollte. Als Mann, der bekannt war für
seinen Charme, kam er sich auf einmal ziemlich unbeholfen vor. Wie
sollte er mit dieser rätselhaften Bibliothekarin umgehen?
Schließlich schwieg auch er.
    Stephanie
empfand dieses Schweigen wie eine Mauer. Und so eine Mauer stand auch
zwischen ihren jeweiligen gesellschaftlichen Kreisen. Eine neue
Garderobe und eine neue Frisur würden diese Mauer

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