Hochzeit mit einem Playboy
tragen.
Das
Rauschen der Dusche im angrenzenden Bad riss Alex aus seinen düsteren
Gedanken und versetzte ihn in eine sehr viel erotischere Stimmung.
Die Vorstellung, Stephanie gegen die Wand in der Dusche zu pressen
und sie unter dem warmen Wasserstrahl zu lieben, ließ ihn laut
aufstöhnen. Statt sich jedoch weiter zu quälen oder seine
Neugier mit einem Blick auf ihren herrlichen Körper, den er
während der Nacht umschlungen gehalten hatte, zu befriedigen,
griff er nach dem Telefon, um den Zimmerservice anzurufen. Wenn er
schon seinen Hunger auf Stephanie nicht stillen konnte, wollte er
wenigstens seinen Frühstückshunger befriedigen.
7.
Kapitel
Stephanie
trat als beherrschte Frau wieder aus der Dusche. Nachdem sie eine
Flut von Tränen unter dem heißen Wasser weggespült
hatte, ging es ihr wieder besser. Seit Alex diesen fantastischen
Verlobungsring an ihren Finger gesteckt hatte, war sie der Versuchung
nahe gewesen, ihre Rolle als seine Frau ernst zu nehmen. Sie
rechtfertigte ihr Benehmen damit, dass dies selbst den besten
Schauspielern manchmal passierte. Die Zeitungen waren schließlich
voll von Artikeln darüber, dass Stars ihre Leinwandromanzen im
wahren Leben fortsetzten. Ihre heißen Affären waren der
Stoff, von dem Zeitschriften und Fernsehsendungen lebten.
Doch
ihre eigenen Träume waren der Stoff einer überaktiven
Fantasie, die sie unter Kontrolle bringen musste, ehe jemand verletzt
wurde. Und ihr Name stand ganz obenan auf dieser Liste der
gefährdeten Personen.
Gleichzeitig
versuchte Stephanie, nicht zu hart zu sich zu sein. Eine Frau musste
schon ein Herz aus Stein haben, um Alex' Charme widerstehen zu
können. Voller Sehnsucht dachte sie daran, wie es irgendwann
auch für sie Realität werden würde, die Rolle einer
bewunderten Ehefrau zu übernehmen, aber im Moment durfte sie
sich von diesen Wünschen nicht ablenken lassen. Zu viele
Menschen vertrauten auf sie, als dass sie ihr Herz in einer
zweiwöchigen Scharade aufs Spiel setzen durfte.
Sie
entschied also, dass sie diese Zeit nur überstehen konnte, wenn
sie ihr Herz aus dem Spiel ließ und verhinderte, dass Alex ihre
emotionale Schutzmauer durchbrach. Als sie aus der Dusche trat, war
sie voller guter Vorsätze und wilder Entschlossenheit.
Beides
hielt so lange, bis sie sich umsah und feststellte, dass die Sachen,
die sie angehabt hatte, nirgends zu sehen waren. Nicht sicher, wie
sie auf Alex' kleinen Scherz reagieren sollte, blieb ihr nichts
anderes übrig, als mit nichts weiter als einem Handtuch
bekleidet ins Schlafzimmer zu gehen und ihn zur Rede zu stellen.
"Was
hast du mit meinen Sachen gemacht?" fragte sie entrüstet.
Alex
verschüttete fast den Kaffee beim Anblick seiner ins Zimmer
stürmenden halb bekleideten, kampflustigen Braut. Nasse dunkle
Haarsträhnen fielen ihr über die cremeweißen
Schultern und rahmten ihr schönes Gesicht ein. Himmel, wie
sollte er nur professionell bleiben und Abstand halten, wenn sie
schon ohne Make-up, das andere Frauen für unerlässlich
hielten, bevor sie sich überhaupt trauten, jemandem unter die
Augen zu kommen, so gut aussah?
"Ich
habe sie in die Reinigung bringen lassen", sagte er und hoffte,
er müsse sich nicht mit dem Buttermesser bewaffnen. Er hatte
Stephanie noch nie so grimmig erlebt – oder so lieblich.
"Außerdem habe ich Frühstück für dich
bestellt. Ich hoffe, du betrachtest das nicht als Anmaßung."
Stephanie
zuckte zusammen. Es war ihr gar nicht in den Sinn gekommen, dass Alex
einfach nur nett zu ihr hatte sein wollen.
"Natürlich
nicht", murmelte sie und schnupperte dann genüsslich.
Der
Duft von gutem Kaffee verleitete sie dazu, hastig den Bademantel, den
Alex auf dem Bett für sie ausgebreitet hatte, zu nehmen und in
die Abgeschiedenheit des Bades zu entschwinden. Kurz darauf kehrte
sie zurück.
Auf
dem Servierwagen, der ins Zimmer gerollt worden war, befanden sich
frische Früchte, Sahne und die größten belgischen
Waffeln, die sie je gesehen hatte. Dieser Versuchung konnte sie nicht
widerstehen, also setzte sie sich Alex gegenüber. Dabei glitt
ihr Blick zum Fenster auf die Dächer der Stadt.
"Wunderschön",
stellte sie fest.
"Ja",
erwiderte Alex, ohne sie aus den Augen zu lassen.
Stephanie
registrierte sein Kompliment überhaupt nicht, sondern widmete
ihre Aufmerksamkeit dem Frühstück.
Es
war ein seltenes Vergnügen für Alex, mit einer Frau wie
Stephanie zu essen. Nachdem sie über das Verschwinden ihrer
Kleidung hinweggekommen war, war sie bester
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