Hochzeit mit einem Playboy
Laune, schenkte ihm
Kaffee ein, wenn seine Tasse leer war und nutzte jede Gelegenheit, um
ihm unter die Nase zu reiben, dass sie die Wette gegen ihn gewonnen
hatte. Genüsslich überlegte sie, zu welcher Show er sie
einladen sollte, um seine Wettschuld einzulösen.
"Was
wirst du dir von deinem Gewinn kaufen? Vielleicht einen Pelzmantel
oder ein Schmuckstück, das du heute Abend zu der Show tragen
kannst?" fragte Alex und schlug die Dinge vor, die ihm als
Erstes einfielen.
"Du
meine Güte, nein!" rief Stephanie. "Ich werde das Geld
nutzen, um meinen Wagen abzubezahlen. Sollte dann noch etwas übrig
sein, kann ich vielleicht neue Kostüme für unser
Theaterstück kaufen. Julias Kleid, das ich vor Ewigkeiten genäht
habe, ist schon ganz fadenscheinig."
Sie
schwieg gedankenverloren. "Ich hoffe, sie lernen während
der Ferien auch alle fleißig ihren Text."
Alex
fand die Art, wie sie sich auf die Unterlippe biss, wenn sie sich
Sorgen machte, ausgesprochen erotisierend. Er wünschte, er
könnte selbst einmal zärtlich zubeißen.
"Ich
könnte in dieser Hinsicht vielleicht etwas für euch tun",
meinte er in der Hoffnung, sie auf diese Weise dazu bringen zu
können, sich selbst einmal etwas Gutes zu gönnen. "Wir
wollen doch nicht, dass die schöne Julia etwas anderes als
künstliches Blut auf der Bühne verliert."
Stephanie
lachte. "Nein."
Sie
wollte ihm gerade erzählen, dass schon vor Jahrhunderten in
Shakespeares "Globe Theater" reiche Wohltäter ihre
abgelegten Kleider als Kostüme zur Verfügung gestellt
hatten, als ihr einfiel, was ihre Mutter ihr immer gesagt hatte, dass
nämlich ihr Interesse an solchen Dingen die Männer
vergraulte. Wahrscheinlich hatte ihre Mutter Recht. Alex würde
eine Geschichtsstunde vermutlich genauso wenig zu schätzen
wissen wie sie eine Diskussion über die Welt der Finanzen.
Außerdem
mussten sie über das reden, weswegen sie hergekommen waren. Sie
gaben sich als verheiratetes Pärchen aus, das keine Kinder
bekommen konnte. Ihre Mission bestand darin, die zwielichtige
Adoptionsagentur hinters Licht zu führen, von der Natalie Perez
annahm, dass sie die von Dr. Roman Birkenfeld gestohlenen Babys an
verzweifelte reiche Kunden weiterverkaufte. Natalie hatte sie nur mit
dem Namen der Agentur versorgen können sowie mit einer
Namensliste, die sie abgeschrieben hatte, als sie für den Arzt
gearbeitet hatte. Jetzt war es an Stephanie und Alex, handfeste
Beweise zu sammeln, um die Vermutungen zu untermauern und den Rest
der Bande zu überführen.
"Wo
fangen wir an?" fragte Stephanie.
Sie
musste sich sehr beherrschen, nicht den kleinen Marmeladenrest in
Alex' Mundwinkel wegzuwischen. Der Gedanke, ihn mit der Zunge
aufzulecken, ließ sie erschauern. Als Alex über den Tisch
griff und seine Hand auf ihre legte, zuckte sie zurück.
Alex
runzelte die Stirn. "Als Erstes werde ich Kontakt mit der
Agentur aufnehmen, einen Termin vereinbaren und sie davon überzeugen,
dass wir uns dringend ein Baby wünschen. Dabei wäre es sehr
hilfreich, wenn du aufhören könntest zu erschrecken, wann
immer ich dich berühre. Mir wäre es lieber, sie glauben,
wir konnten nach unzähligen berauschend erotischen Nächten
keine Kinder bekommen und sind nicht kinderlos, weil du mich für
ein Angst einflößendes Monster hältst."
Alex
bemühte sich, ruhig zu wirken, doch Stephanies Reaktion hatte
ihn tief getroffen. Es war beunruhigend anzunehmen, dass seine
Annäherungsversuche ihr unangenehm waren. Ein Mann musste schon
aus Eis sein, um nichts für die Frau zu empfinden, die die Nacht
schlafend in seinen Armen verbracht hatte. Eine Frau, deren Körper
so perfekt zu seinem passte, als wäre er wie geschaffen für
ihn. Eine Frau, deren Lächeln sogar die Lichter von Las Vegas
verblassen ließ.
Alex
war sich nicht sicher, wie lange er sich unter diesen verlockenden
Umständen noch beherrschen konnte. Eine kalte Dusche war
angebracht. Abrupt stand er auf.
Stephanie
entschuldigte sich: "Es tut mir Leid. Es ist nur so, dass ich es
nicht gewöhnt bin …"
"Was
nicht gewöhnt?" wollte er wissen. "Dass ein Mann dich
mit Aufmerksamkeiten überschüttet? Dich wie eine
begehrenswerte und …"
"Überhaupt
nicht gewöhnt an einen Mann!" rief sie mit vor Scham
geröteten Wangen.
Dies
Geständnis traf Alex wie ein Schlag.
Während
er, ohne zu fragen, akzeptiert hatte, dass seine Partnerin eine Frau
voller Anstand war, wäre es ihm nie in den Sinn gekommen
anzunehmen, dass sie noch Jungfrau sein könnte. Es kam
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