Hochzeit mit einem Playboy
hatte, mit einer der
Achterbahnen, die man auf die Dächer von Hochhäusern gebaut
hatte, fahren zu wollen. Zunächst steuerten sie jedoch die
Adoptionsagentur an, parkten in sicherem Abstand und beobachteten,
welche Klientel das Haus frequentierte.
Zu
Stephanies Erstaunen befand sich die Agentur nicht in einem der
heruntergekommeneren Stadtteile. Sie war in einem einstöckigen,
eher langweiligen Gebäude untergebracht, und die wohlhabenden
Paare, die es betraten, wirkten keinesfalls kriminell, sondern
vielmehr verzweifelt. Dieses schmutzige Geschäft brachte
Stephanie an den Rand der Tränen.
Alex,
dem ihr Einfühlungsvermögen unter die Haut ging, wendete
den geliehenen Mercedes und versprach ihr die Fahrt ihres Lebens, um
sie abzulenken. Stephanie machte sich nicht die Mühe zu
erwähnen, dass sie sich bereits seit dem Tag, als er wie ein
Tornado in ihr Leben gebraust gekommen war, auf dieser Fahrt befand.
Dieses Abenteuer kam ihr wie ein Traum vor, und mit den Füßen
auf dem Boden zu bleiben, erschien ihr von Minute zu Minute
schwieriger. Es war sinnlos, Alex zu sagen, dass sie ihre Bemerkung,
Achterbahn fahren zu wollen, nicht wirklich ernst gemeint hatte.
Sie
würde in Zukunft mehr darauf achten müssen, was sie sagte,
denn zu ihrer Überraschung entpuppte Alex sich als guter
Zuhörer, der niemals einen Wunsch, den sie geäußert
hatte, vergaß.
Kein
Wunder, dass die Frauen von ihm angezogen wurden wie Bienen vom
Honig.
Eine
unsichtbare Faust umschloss ihr Herz und drückte fest zu. Sie
tat gut daran, sich zu erinnern, dass sie nur eine von vielen in
einer langen Reihe von Bewunderinnen war. Und wenn sie nicht
aufpasste, endete sie als eine weitere seiner Eroberungen.
"Falls
jemand von der Agentur uns beobachtet, während wir in der Stadt
sind, ist es wichtig, dass wir den Anschein aufrechterhalten",
war seine Standardaussage, wenn sie protestierte, weil er sich
ihretwegen so viel Mühe gab.
Zehn
Minuten später klammerte sie sich fest an ihn. Schon als Kind
hatte Stephanie Achterbahnen geliebt. Als Erwachsene boten sie ihr
die einzigartige Möglichkeit, alle Hemmungen zu vergessen und
laut zu schreien. Es war unmöglich, in einer Achterbahn seine
Fassung zu behalten. Darin bestand für jemanden wie Stephanie
der Reiz, da sie einen Großteil ihres Lebens damit zubrachte,
sich anständig zu benehmen und ein Vorbild zu sein. Sie
vermutete, dass ihre Schüler sehr überrascht wären,
könnten sie sie dabei beobachten, wie sie vor Vergnügen
quietschend über den Rand eines Gebäudes raste. Die
Tatsache, dass sie dabei Alex umschlungen hielt, machte die Erfahrung
umso wertvoller.
Er
sah ein wenig grün um die Nase aus, als die Wagen langsam zum
Stehen kamen.
"Lass
uns noch einmal fahren", bat Stephanie lachend.
Stöhnend
hatte Alex nachgegeben. Der Anblick von Stephanie, als sie mit
zerzausten Haaren und mit großen strahlenden Augen wieder aus
der Achterbahn stieg, entschädigte ihn jedoch für die
Qualen. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal solchen
Spaß gehabt hatte. All der Stress der letzten Monate fiel von
ihm ab. Er kam sich wieder wie ein Kind vor.
Und
dafür hatte er Stephanie zu danken. Echte Flitterwochen auf
einem Kreuzfahrtschiff, das um die Welt fuhr, konnten nicht mehr Spaß
machen als ihr wildes Herumtollen in Las Vegas. Als sie gegen Abend
zurück in ihr Hotel kamen, um sich für die Show, für
die Stephanie sich schließlich entschieden hatte, umzuziehen,
war Alex glücklich.
Stephanie
wählte ein trägerloses, halblanges Satinkleid, das perfekt
zur Farbe ihrer Haare passte. Ein Schal mit feinen Goldfäden gab
dem Outfit einen altmodischen Chic, der jedoch absolut modern wirkte.
Eine burgunderrote Kette, mit dazu passendem Armreif und Ohrringen,
betonte ihre helle Haut. Ihr Haar hatte sie locker hochgesteckt, so
dass ihr hübsches Profil besonders gut zur Geltung kam, wie Alex
fand. Die schwarzen Samtschuhe mit den hohen Absätzen betonten
die hübschesten Beine, die er je gesehen hatte. Er vermutete,
dass sie sie normalerweise verbarg, damit die Jungs in ihrer Schule
die Augen auf die Bücher gerichtet hielten, statt auf die tollen
Beine ihrer Bibliothekarin.
Er
konnte sich kaum satt sehen, als sie ihm das Kleid vorführte.
"Du machst es mir viel zu einfach", meinte er.
Stephanie
runzelte verwirrt die Stirn.
Alex
erklärte ihr lächelnd, was er gemeint hatte. "Es ist
zu einfach, meinen Teil der Wette einzuhalten. So wie du heute Abend
aussiehst, wird es für
Weitere Kostenlose Bücher