Hochzeit mit einem Playboy
Monster verloren hatten, wie
dem, das ihr gegenübersaß und so eiskalt einen Handel
abschloss. Er erinnerte sie an eine Schlange, die zusammengerollt
dalag und darauf wartete, ihr unschuldiges Opfer zu überfallen.
Doch
während sie hier saß und in der Rolle einer zukünftigen
Mutter aufging, verspürte Stephanie auch Mitgefühl für
die Frauen, die sich so verzweifelt ein Kind wünschten, dass sie
sich auf so zweifelhafte Methoden einließen, um ihren Traum
Realität werden zu lassen. Welches Recht hatte sie, über
andere Frauen zu urteilen, wenn ihr eigener unerfüllter Wunsch,
irgendwann eine Familie zu gründen, sie zu Tränen rühren
konnte?
"Bitte
weinen Sie nicht, Ma'am", bat Mr. Sutter. "Wir werden Ihren
Antrag sofort aufnehmen. Sobald wir den Papierkram erledigt haben,
verspreche ich, dass ich alles mir Mögliche tun werde, um die
Sache zu beschleunigen."
Aufgerüttelt
aus ihren Gedanken, sah Stephanie, wie der Mann die Papiere über
den Tisch schob.
"Unser
normales Honorar beträgt einhunderttausend Dollar", sagte
er und strich den Betrag durch, ohne ihn durch einen neuen zu
ersetzen. "Aber da Sie so zur Eile drängen, müssen wir
später zusätzliche Gebühren festlegen."
"Ich
verstehe", meinte Alex gleichgültig.
So
versunken war Stephanie in ihre Rolle, dass sie mit einer unmöglichen
Frage herausplatzte: "Wie viel von dem Geld wird die junge
Mutter bekommen, die ihr Baby aufgibt?"
Alex
musste sich beherrschen, um gelassen zu bleiben, aber Mr. Sutter
lächelte wohlwollend.
"Fast
alles. Unsere Agentur ist nicht darauf angelegt, große Gewinne
zu erzielen. Uns geht es vor allem darum, dass alle glücklich
sind, natürlich auch die Mutter, die es für besser hält,
ihr Kind zur Adoption freizugeben."
Alex
wünschte, der Mann hätte das nicht gesagt. Da er kein so
guter Schauspieler wie Stephanie war, musste er sich sehr
beherrschen, um nicht über den Tisch zu greifen und den Kerl am
Kragen zu packen. Er war im "Royal Diner" gewesen, als
Natalie Perez im letzten Herbst hereingestolpert gekommen war, auf
dem einen Arm das Baby, in der anderen Hand die Wickeltasche. Seit
diesem Tag hatte er den verängstigten und verzweifelten Blick in
ihren Augen nicht vergessen können. Das einzige Geld, das
Natalie für das Baby, das man ihr hatte stehlen wollen, bekommen
hatte, war das, was sie zufällig in der Wickeltasche gefunden
hatte, nämlich das illegal erworbene Geld ihres kriminellen
Chefs.
Den
Papieren nach zu urteilen, die Alex gerade ausfüllte, waren
diese Verbrecher einzig darauf aus, so viel Geld wie möglich in
die eigenen Taschen zu stecken. Alex musste ein Grinsen unterdrücken,
als er daran dachte, dass es genau das Geld war, welches Natalie
ihnen abgenommen hatte, das Stephanie und er jetzt benutzten, um
diese Mission durchzuführen.
"Sie
verstehen natürlich", sagte Larry, "dass, wenn es uns
gelingt, ein Baby zu bekommen, wir auf Barzahlung bei der Übergabe
bestehen müssen."
"Selbstverständlich",
erwiderte Alex. Er gab Stephanie den Stift und deutete auf ein Feld,
in dem sie unterschreiben musste.
"Ich
werde mich mit Ihnen in Verbindung setzen, sobald wir unsere
Nachforschungen abgeschlossen haben, ob Sie tatsächlich ein
geeignetes Paar sind."
Als
Alex die Stirn runzelte, versicherte Larry ihm hastig: "Es ist
in Ihrem Fall nur eine Formalität, aber wir müssen uns an
die Vorschriften halten. Wenn es dann zu der eigentlichen Adoption
kommt, werden Sie Dokumente unterschreiben, die die Agentur von
jeglicher zukünftiger Verantwortung freisprechen."
"Ich
werde sie mit meinem Blut unterschreiben, wenn nötig",
erklärte Stephanie unter Tränen, die selbst den härtesten
Kriminellen von ihrer Ernsthaftigkeit überzeugt hätten.
Alex
betrachtete sie forschend, als er schließlich mit ihr zurück
zum Wagen ging. Er hatte nicht daran gedacht, wie schwierig das alles
für eine so sensible und zartfühlende Frau wie Stephanie
sein konnte. Er war noch nie mit einer Frau zusammen gewesen, die
einen Wunsch nach Kindern verspürt hatte. Die meisten waren der
Überzeugung, dass Babys nur die Figur ruinierten. Keine der
Frauen, mit denen er bisher ausgegangen war, wäre in der Lage
gewesen, diese Rolle so überzeugend zu spielen wie Stephanie.
"Bist
du okay?" fragte er, als sie im Wagen saßen.
"Gleich",
meinte sie und fröstelte.
Besorgt
beugte Alex sich zu ihr hinüber und zog sie wortlos in die Arme.
Plötzlich schluchzte Stephanie auf.
Normalerweise
ließ Alex der Anblick von weinenden
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