Hochzeit mit einem Playboy
sie immer mehr fest, manifestierte
sich eher darin, wie man dachte, als darin, wie freizügig man
sein Geld ausgab. Alex, der von Geburt an derart privilegiert war,
begriff dies von Natur aus. Er strahlte eine Selbstsicherheit aus,
die Stephanie nie besessen hatte.
Das
zeigte sich auch daran, dass er nie feilschte oder vor einem Preis
zurückschreckte. Für ihn ging Qualität über alles
andere. Immer wieder stellte Stephanie sich vor, wie sie reagieren
sollte, wenn ungeheure Summen genannt wurden, als Kaufpreis für
ein Baby. Es war unabdingbar, dass sie das Entsetzen, das sie bei
diesem Gedanken stets überfiel, nicht zu erkennen gab.
Sie
hoffte, sich im Hintergrund halten zu können, während Alex
die Verhandlungen führte, und entschied sich für einen
beigefarbenen Rock mit einer dazu passenden Strickjacke. Die
klassische Form und die unauffällige Farbe erleichterten ihr die
schwere Aufgabe, die Rolle einer wohlhabenden Ehefrau zu spielen. Die
schlichte weiße Seidenbluse, die sie darunter trug, bot Platz,
um das Mikrofon zu verbergen, das Alex ihr anzustecken half.
"Bemühe
dich, nicht die Aufmerksamkeit darauf zu lenken", warnte er sie,
als er die Strickjacke über dem Mikrofon zuknöpfte.
Obwohl
es nur winzig und ziemlich unauffällig war, hatte Stephanie das
Gefühl, jeder könnte es sehen. Doch die vertrauliche Geste,
als Alex ihr half, sich anzuziehen, gab ihr Zuversicht. Sie schaute
ihm in die Augen.
Es
schmerzte sie, als sie bemerkte, dass er schuldbewusst den Blick
senkte. Sie legte daher beide Hände an sein frisch rasiertes
Kinn und zwang ihn, sie anzuschauen. Einen kurzen Moment lang genoss
sie den Duft seines Aftershaves, den sie inzwischen sehr mochte. So
wie er, war es dezent und faszinierend. Dann gab sie sich einen Ruck.
"Bitte,
Alex", meinte sie, "ich bin eine erwachsene Frau, und ich
wusste, worauf ich mich einlasse. Ich habe nichts getan, wessen ich
mich schämen müsste, und es ist sehr wichtig für
unsere Aufgabe, ganz zu schweigen für meinen Stolz, dass man
nicht merkt, dass du dich schämst, mit mir geschlafen zu haben.
Wir müssen die persönlichen Gefühle beiseite lassen,
denn wir haben einen Job zu erledigen, bei dem es wichtig ist, dass
du so tust, als wärst du genauso verrückt nach mir, wie ich
es nach dir bin."
"Ich
habe dich auch gern", sagte Alex, wobei er seine Worte sehr
sorgfältig wählte.
Stephanies
Lachen erstaunte ihn. Dies war normalerweise der Moment in einer
Beziehung, wo er auf Wut oder Tränen gefasst sein musste, denn
er hatte einen deutlichen emotionalen Schritt rückwärts
gemacht. Verwirrt sah er Stephanie an. Würde sie nicht nach der
erstbesten Vase greifen, um sie ihm an den Kopf zu werfen? Noch nie
hatte er eine Frau getroffen, die er so schwer einschätzen
konnte.
Ganz
offensichtlich würde Stephanie nicht zusammenbrechen so wie
andere Frauen, die sich ihm an den Hals warfen, in der Hoffnung, ihn
einzufangen. Alex bewunderte sie dafür, dass sie angesichts
seiner Zurückhaltung nicht enttäuscht war. Sie hatte Klasse
und ließ sich nicht dazu herab, vor ihm zu kriechen oder ihn zu
manipulieren. Konnte es tatsächlich sein, dass sein Geld und
sein Ansehen sie nicht interessierten?
Der
Gedanke befreite sein Herz von den Zwängen, die er sich
auferlegt hatte. Es war ein sehr beunruhigendes Gefühl.
Eine
Stunde später gingen sie Hand in Hand auf die Tür der
kleinen Agentur zu, von der Natalie Perez annahm, dass sie mit Dr.
Birkenfelds Babyhändlerring zusammenarbeitete. Obwohl Alex
wusste, dass Stephanie nur den Eindruck eines verliebten Pärchens
zu vermitteln versuchte, genoss er das seltene Gefühl von
Echtheit, das diese schlichte Geste in ihm hervorrief. Es war ein
wunderschöner Frühlingstag, und er hielt Händchen mit
der bezauberndsten, verwirrendsten Frau, die er je getroffen hatte.
Er bezweifelte, dass Stephanie inzwischen realisiert hatte, wie schön
sie war. Sie schien die anerkennenden Blicke der Männer nicht zu
bemerken – abgesehen von seinen. Und das ließ seine Brust
vor Stolz anschwellen, als wäre er ein Junge, der sich zum
ersten Mal verliebt hatte.
Während
Alex ihr die Tür aufhielt, betete er, dass er Stephanie vor dem
Übel, das sich womöglich dahinter verbarg, beschützen
konnte. Die Rezeption war mit dem nötigen Chic ausgestattet, der
die reichen Kunden beruhigte. Eine platinblonde Empfangssekretärin,
deren Lippenstift ein wenig zu grell war, schenkte Alex ein
einladendes Lächeln, während sie durch Stephanie
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