Hochzeit mit einem Playboy
einzuseifen."
Alex
war so geschafft von der Intensität ihres Liebesspiels, dass er
sich eine Zeit lang nicht regen mochte. Er lag auf dem Rücken,
starrte an die Decke und lauschte dem beruhigenden Wassergeplätscher
aus der Dusche nebenan. Was geschah nur mit ihm? Er musste sich
eingestehen, dass er von sich als Liebhaber tief enttäuscht war
– was ihm noch nie zuvor passiert war. Er hatte vorgehabt, es
langsam angehen zu lassen, wenn er noch einmal mit Stephanie ins Bett
gehen sollte. Er hatte sie verwöhnen wollen und konnte daher
nicht verstehen, dass er in ihren Armen so völlig die Kontrolle
verloren hatte.
Wenn
andere Frauen ihm ihre Liebe gestanden hatten, war es Alex nie schwer
gefallen, solche Behauptungen als reine Manipulation abzutun.
Dieses
Mal war es entschieden anders.
Dieses
Mal fürchtete er, dass Stephanie gemeint hatte, was sie sagte.
Er
kam sich wie ein elender Schuft vor. Mit reichen, erfahrenen Frauen
anzubändeln, barg längst nicht solche Verpflichtungen, als
wenn man eine so süße und unschuldige Frau wie Stephanie
verführte. Trotz ihrer Bekundungen glaubte er nicht, dass sie in
ihr altes Leben zurückkehren würde, ohne sich durch ihre
gemeinsame Zeit verändert zu haben. Sobald sie einmal gemerkt
haben würde, dass Männer sie unwiderstehlich fanden, war es
abzusehen, dass sie schnell jemanden finden würde, der in der
Lage war, ihr einen Ring zu schenken, der für etwas Wahres stand
und nicht nur einer Scharade diente. Da er bisher noch keine
Erfahrung mit Eifersucht gemacht hatte, dauerte es einen Moment, bis
Alex dieses Gefühl erkannte. Sein Magen verkrampfte sich
schmerzhaft.
Aber
es war nicht nur Eifersucht, sondern auch seine Angst, ihr wehzutun,
die ihm Sorgen bereitete. Außerdem verwirrte es ihn, dass
Stephanie nicht böse auf ihn zu sein schien. Dabei verlangte sie
nichts von ihm. Diese Frau war ihm einfach ein Rätsel.
Alex
setzte sich auf und starrte auf die Tür zum Bad. So verlockend
die Vorstellung auch war, Stephanies Körper einzuseifen,
bezweifelte Alex, dass es genügend heißes Wasser gab, um
die Schuldgefühle, die schwer auf ihm lasteten, fortzuwaschen.
Das
Klingeln des Telefons unterbrach seine Gedanken. Weil er erwartete,
dass es sich um Larry Sutter handelte, meldete er sich in
geschäftsmäßigem Ton. Im selben Moment kam Stephanie
tropfnass und nur in ein Handtuch gehüllt ins Zimmer geeilt. Sie
wollte die Unterhaltung unbedingt mitbekommen, also drückte Alex
eine Taste, sodass sie mithören konnte.
Larrys
Stimme klang am Telefon öliger als im persönlichen
Gespräch.
"Ich
habe wunderbare Neuigkeiten für Sie. Wenn Sie nicht in Las Vegas
wären, würden Sie nicht glauben, was für ein großes
Glück Sie haben."
Alex
bedeutete Stephanie, sich ruhig zu verhalten und ihn das Gespräch
führen zu lassen. Er ermunterte Larry fortzufahren.
"Gegen
Ende der Woche wird voraussichtlich ein Baby zur Verfügung
stehen. Es ist ein neugeborenes Mädchen."
"Das
ist großartig", meinte Alex. "Einfach großartig.
Meine Frau wird begeistert sein, wenn ich ihr davon erzähle."
"Ich
werde mich bei Ihnen wegen der Einzelheiten der Übergabe melden,
sobald ich den Papierkram mit meinem Vorgesetzten erledigt habe."
"Ich
werde morgen das Geld von der Bank holen", versprach Alex. "Was
halten Sie von Einhundertdollarscheinen?"
"Perfekt."
Man konnte sich geradezu vorstellen, wie die Dollarzeichen in Larrys
Augen aufleuchteten, als er Alex versicherte, dass er sich am
nächsten Tag melden würde.
Als
Alex schließlich das Telefonat beendete, zitterte Stephanie am
ganzen Körper. Alex, der noch immer nackt war, zog sie in seine
Arme. "Du bist nass, Liebling. Komm her, lass dich abtrocknen."
Er
nahm das Handtuch und rubbelte sie ab. Die Tatsache, dass dieser
Vorgang ihn überaus erregte, beeinträchtigte nicht seine
Sorgfalt, und Stephanie beruhigte sich unter seinen Zärtlichkeiten
langsam wieder.
"Danke",
sagte sie. Sie fröstelte noch immer, obwohl es im Zimmer nicht
kalt war.
Alex
reichte ihr einen der Hotelbademäntel.
"Wir
müssen schnell handeln", sagte er dann. "Wir müssen
schnell Belastungsmaterial finden, bevor noch eine weitere Frau ihr
Baby verliert. Es wird immer wahrscheinlicher, dass Birkenfeld
wirklich wie vermutet hierher nach Las Vegas geflüchtet ist,
nachdem er unglücklicherweise der Polizei entkommen konnte.
Vermutlich ist er der Vorgesetzte, von dem Larry sprach."
Um
sie nicht noch weiter zu verängstigen, erzählte Alex ihr
nicht,
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