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Hochzeit nach Plan B (German Edition)

Hochzeit nach Plan B (German Edition)

Titel: Hochzeit nach Plan B (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milena Mayfeldt
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Finger nach hinten auf meinen Rücken wanderten, den Verschluss meiner Dessous lösten und mich sanft in die Polster drückten.
    Aber ich konnte nicht.
    Stattdessen flüsterte ich nur: »Bitte, nicht aufhören!«
     

Kapitel 19
     
    Am nächsten Morgen wurde ich schon recht früh wach. Draußen wurde es gerade erst hell, und im Zimmer herrschte durch den teilweise heruntergelassenen Rollladen angenehmes Halbdunkel. Da Samstag war, hatte ich an diesem Tag keine Termine. Deshalb genoss ich es, einfach in die Kissen gekuschelt liegen zu bleiben und ein bisschen vor mich hinzuträumen.
    Ich sah zu Ben hinüber. Er lag friedlich schlafend auf der Seite, das Gesicht mir zugewandt. Die Spuren des Unfalls waren noch deutlich zu sehen. Dunkelrot zeichnete sich die Narbe an seinem Kopf ab. Unwillkürlich musste ich grinsen. Trotz seiner noch nicht ganz abgeheilten Verletzungen hatte er am Abend und auch in der Nacht erstaunlichen Körpereinsatz gezeigt.
    Ich streckte meine Hand aus, um ihn an der Wange zu berühren, zog sie aber schnell wieder zurück. Ich wollte ihn nicht aufwecken – noch nicht. Viel lieber wollte ich ihn eine Weile einfach nur ansehen.
    Glücklicherweise schlief mein schlechtes Gewissen noch. Vielleicht hatte ich es auch in der letzten Nacht einfach überfordert und damit zum Schweigen gebracht. Wie auch immer, jedenfalls hielt es endlich mal seine vorlaute Klappe und ließ mich in Ruhe. Ich war einfach nur glücklich.
    Okay, eine kleine Einschränkung gab es natürlich. In meinem Hinterkopf saß immer noch die Angst fest, dass meine Lügen ans Licht kommen könnten. Irgendwann würden sie das wahrscheinlich, doch bis dahin würde ich das Zusammensein mit Ben genießen.
    Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich so dagelegen hatte, aber als Ben endlich aufwachte, schien die Morgensonne bereits durch das Fenster ins Zimmer.
    »Gut geschlafen?«, erkundigte ich mich, während er mich leicht verwirrt anblinzelte.
    »Ich glaube, ich bin heute Nacht mit einem Walross zusammengeprallt«, stöhnte Ben. Er drehte sich auf den Rücken und griff mit schmerzverzerrtem Gesicht an seine geprellten Rippen.
    »Wow, so eine charmante Bezeichnung für mich ist nicht mal meinem Ex eingefallen, und der war ziemlich kreativ«, bemerkte ich mit anerkennendem Grinsen.
    »Wie?« Ben sah mich verständnislos an. Es dauerte ein paar Sekunden, bis ihm ein Licht aufging. »Ach so, nein, das meinte ich doch gar nicht ... Ich wollte damit doch nicht sagen, dass du ...«
    Ich lachte laut auf.
    »Schon gut. Manchmal macht es einfach Spaß, jemanden misszuverstehen«, gab ich zu. »Aber mit dem Zusammenprallen hast du ja in gewisser Weise recht. Und ich muss zugeben, es hat mir ziemlich gut gefallen.«
    Ben grinste ebenfalls süffisant, was ich zum Anlass nahm, zu ihm unter die Decke zu schlüpfen und mich an ihn anzukuscheln.
    Als er sich kurz darauf verabschiedete, um frische Brötchen für unser Frühstück zu holen, stand mir noch eine schwere Beichte bevor.
    Ich nahm das Telefon, atmete einmal tief durch und wählte Mareikes Nummer.
    Schon nach dem zweiten Klingeln nahm sie ab.
    »Hier bin ich, wer ist da?«, meldete sie sich gewohnt unkonventionell. Sie hatte es schon früher nie fertiggebracht, einfach ihren Namen zu sagen.
    »Hey, inzwischen muss das doch heißen hier sind wir «, berichtigte ich sie lachend.
    Mareike erkannte meine Stimme sofort.
    »Hannah! Schön, dass du anrufst.« Ihrem Tonfall nach schien sie sich wirklich zu freuen. »Das wir stimmt eigentlich. Aber im Moment habe ich noch alleiniges Rederecht. Der Zwerg darf sich erst nach seiner Geburt äußern.«
    »Das wird er dann bestimmt auch lautstark tun«, warf ich ein.
    Mareike seufzte. »Ja, das fürchte ich auch. Aber mal ganz davon ab, wie geht es dir? Was gibt es Neues?«
    Ich biss mir kurz auf die Unterlippe, bevor ich antwortete. »In erster Linie gibt es eine neue Adresse.«
    »Du hast eine neue Wohnung? Klasse! Naja, ehrlich gesagt wird es ja auch Zeit, dass du auf eigenen Beinen stehst.«
    Ich konnte Mareikes breites Grinsen beinahe durchs Telefon sehen. Und ich konnte mir auch genau vorstellen, wie sich ihr Gesicht in ein großes Fragezeichen verwandelte, als ich fortfuhr: »Naja, eigentlich stimmt das nicht so ganz. Ich bin zu Ben gezogen.«
    Einen Moment herrschte absolute Stille am anderen Ende der Leitung. Wahrscheinlich schlug Mareikes Stirn gerade mehr Falten als das Fell eines Shar-Peis. Es war tatsächlich das erste Mal, dass ich sie sprachlos

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