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Hochzeit nach Plan B (German Edition)

Hochzeit nach Plan B (German Edition)

Titel: Hochzeit nach Plan B (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milena Mayfeldt
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erlebte.
    »Was soll das heißen, du bist zu Ben gezogen?«, fragte sie gefühlte drei Stunden später. »Du kennst ihn doch erst seit ein paar Tagen.«
    »Ja schon«, gab ich zu. Ich überlegte, wie ich ihr das Folgende schonend beibringen konnte. Immerhin war sie schwanger. Zuviel Aufregung war bestimmt nicht gut für sie, und sie würde sich aufregen, da war ich ganz sicher.
    »Nur weiß Ben das ja nicht. Dass wir uns erst so kurz kennen, meine ich«, gestand ich deshalb zögernd.
    Mareike schnappte hörbar nach Luft. »Willst du damit etwa sagen, dass du ihm immer noch nicht die Wahrheit gesagt hast?«, fuhr sie mich aufgebracht an.
    Ich hatte das Gefühl immer kleiner zu werden. Selbst mit meinen höchsten Absätzen wäre ich in diesem Augenblick kaum größer als ein Terrier gewesen, aber leider lange nicht so bissig.
    »Ich wollte es wirklich, ich hatte es dir ja versprochen«, beteuerte ich wahrheitsgemäß. »Aber als ich ins Krankenhaus kam, war Ben so niedergeschlagen.« Ausführlich erzählte ich ihr, was seitdem passiert war.
    »Ja, und seit gestern wohnen wir eben zusammen«, schloss ich meinen Bericht.
    »Du bist doch völlig übergeschnappt!«, brauste Mareike auf. »Du rennst sehenden Auges in dein Unglück. Merkst du nicht, dass du dich immer weiter in die Scheiße reinreitest?«
    Wieder meldete sich mein Gewissen, diesmal allerdings wegen Mareikes Schwangerschaft. Hoffentlich bekam das Baby keine Albträume von ihrer Schreierei.
    »Ich weiß ja, dass es nicht unbedingt gut ist, was ich da mache«, versuchte ich mich zu verteidigen. Was ich jetzt sagte, fiel mir ziemlich schwer. Ich senkte die Stimme und sprach ganz leise weiter. »Aber ich habe Angst, ihn zu verlieren, wenn ich ihm die Wahrheit sage. Ich habe mich wirklich in Ben verliebt, und ich will nicht, dass es vorbei ist.«
    Mareikes theatralisches Seufzen hätte jeden Schauspieler vor Neid grün anlaufen lassen. »Das ist doch völlig verrückt. Das kann doch gar nicht gut gehen!«, warnte sie mich. »Außerdem kann es ja sein, dass du dich in Ben verliebt hast, aber wie steht es denn mit ihm? Er ist doch sicher nur mit dir zusammen, weil er denkt, dass er dir das schuldig ist. Man könnte also sagen, aus Pflichtgefühl.«
    »Na vielen Dank«, erwiderte ich patzig. »Du scheinst mich ja nicht gerade für liebenswert zu halten.« Dann musste ich unwillkürlich grinsen. »Nach Pflichtgefühl hat sich das letzte Nacht allerdings nicht unbedingt angefühlt.«
    Den Tag musste ich mir unbedingt im Kalender anstreichen. Ich hatte es tatsächlich geschafft, dass Mareike zum zweiten Mal innerhalb von zehn Minuten sprachlos war.
    »Du hast ... ich meine, ihr habt ...«, stammelte sie so verdattert, dass ich lachen musste.
    »Ja, wir haben«, bestätigte ich. »Und ich dachte bisher, du kennst dich damit aus. Oder sollte dein dicker Bauch doch das Ergebnis deiner Leidenschaft für Schokolade sein?«
    »Haha, sehr witzig«, gab Mareike lahm zurück. »Also gut«, seufzte sie schließlich. »Ich glaube zwar immer noch, dass du mit der Wahrheit wesentlich besser fahren würdest, aber wenn du meinst, dass du so weitermachen willst, dann mach es halt. Du weißt ja, wo du mich findest, wenn du mich brauchst.«
    »Mareike, die bist wirklich ein Schatz«, sagte ich ehrlich. »Ich bin froh, dass wir uns wieder so gut verstehen. Und wenn du mal Hilfe brauchst, dann bin ich auf jeden Fall für dich da.«
    Bevor wir uns verabschiedeten, versprach ich ihr noch, mich sofort bei ihr zu melden, wenn es Neuigkeiten gab.
    Zufrieden legte ich auf. Zu wissen, dass ich eine Freundin hatte, die notfalls zu mir stehen würde, machte alles viel einfacher.
    Gerade als ich das Telefon wieder auf die Ladestation gestellt hatte, hörte ich, dass die Wohnungstür aufgeschlossen wurde.
    Ben kam herein. Er schwenkte eine große Brötchentüte, die aussah, als sollten wir uns drei Tage von nichts anderem ernähren. In der anderen Hand hielt er mehrere Briefe.
    »Hast du gleich ein paar Liebesbriefe von der Bäckerin mitgebracht?«, fragte ich ihn wenig originell.
    Er sah die Absender kurz durch. »Nee, aber hier ist eine Rechnung von dem Hotel, in dem ich mich immer mit ihr treffe.« Grinsend hielt er einen Umschlag hoch, auf dem tatsächlich das blau-rote Logo des Schlosshotels am See aufgedruckt war, eines der besten Häuser der Stadt.
    »Nobel, nobel«, gab ich mich beeindruckt. Tatsächlich aber spürte ich einen eifersüchtigen Stich. Ich wusste selbst, dass das völliger

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