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Hochzeit nach Plan B (German Edition)

Hochzeit nach Plan B (German Edition)

Titel: Hochzeit nach Plan B (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milena Mayfeldt
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Schwachsinn war, aber seit Thomas` Geständnis war ich anscheinend etwas hypersensibilisiert. Vielleicht konnte ich ja eine Therapie machen und Thomas dann die Rechnung schicken.
    »Ich glaube, das musst du mir mal erklären«, riss Ben mich unvermittelt aus meinen Gedanken. Er hatte den Brief von dem Hotel geöffnet und starrte fassungslos auf das Schreiben. Dann hielt er es mir hin.
    ... wir bestätigen hiermit die Buchung des Rittersaals für den 17. Oktober. Maximale Personenzahl: 270 , las ich.
    Na und? Was hatte ich damit zu tun? Ben hatte eben für irgendeine Veranstaltung diesen Saal gebucht ...
    Plötzlich dämmerte es mir. Der 17. Oktober war genau der Termin, den Bens Eltern mir als unseren geplanten Hochzeitstermin genannt hatten. Ich war immer davon ausgegangen, dass sich die Hochzeit von selbst erledigen würde, wenn Ben sich erst wieder an alles erinnern konnte – oder wenn ich ihm endlich die Wahrheit gesagt hatte. Dabei war ich aber nie auf die Idee gekommen, dass die Feier schon organisiert war. Mir wurde gleichzeitig heiß und kalt bei dem Gedanken, was in nächster Zeit noch in den Briefkasten flattern würde. Vorschläge für Blumenschmuck? Ein Brautkleid mit einer Riesenschleife am Hintern? Mit dem falschen Namen gravierte Ringe?
    Ich versuchte, mir meinen Schrecken nicht anmerken zu lassen. Das Ganze war ein Albtraum!
    Ben schien allerdings etwas ganz anderes zu beschäftigen. Er starrte immer noch fassungslos auf den Brief.
    »Zweihundertsiebzig Personen?«, wiederholte er ungläubig. »Also ich weiß, dass ich außer meiner Familie und ein paar Freunden keinen zu unserer Hochzeit einladen würde. Und da du ja keine Familie hast, muss sich da draußen ein riesiger Freundeskreis von dir tummeln, um auf so viele Gäste zu kommen.«
    » Zweihundertsiebzig ist ja nur die maximale Personenzahl«, gab ich zu bedenken. »Außerdem ist dann ja noch genug Platz für ein bisschen Live-Musik oder so etwas.«
    Bens Augenbrauen schnellten in die Höhe. »Wen willst du denn engagieren? Die Wiener Philharmoniker samt Staatsballett?«
    »Keine schlechte Idee. Wäre zumindest mal was anderes«, gab ich grinsend zurück. »Ich hoffe nur, dass dein Geschäft dafür genug abwirft.«
    »Ach, die paar tausend Euro, was macht das schon?« Ben winkte lässig ab. »Ich hatte aber eher an einen Auftritt von Lady Gaga oder Rihanna gedacht. Für drei oder vier Millionen mischen die eine Party so richtig auf.«
    »Ach, ich glaube, das kriegen wir auch allein hin«, sagte ich und gab Ben einen flüchtigen Kuss.
    Ich musste völlig durchgeknallt sein. Plante ich wirklich gerade meine Hochzeit mit einem Mann den ich gerade erst seit ein paar Tagen kannte? So langsam sollte ich ernsthaft überlegen, meinen Geisteszustand auf akute Idiotie untersuchen zu lassen, dachte ich. Allerdings war jetzt schon klar, was dabei herauskommen würde: ein klarer Fall von Linsentrübung vor Verliebtheit.
    Doch ein Fünkchen Verstand war mir immerhin noch geblieben, auch wenn es so klein war, dass man es nur unter Zuhilfenahme einer riesigen Lupe sehen konnte.
    »Meinst du nicht, wir sollten die Hochzeit verschieben? Nach allem, was passiert ist, wäre es vielleicht besser, noch ein paar Monate zu warten. Ich meine, bis du dich wieder an alles erinnern kannst.« Ich biss mir auf die Unterlippe und wartete nervös auf Bens Reaktion.
    Er dachte ein paar Sekunden nach, aber dann schüttelte er entschlossen den Kopf. »Nein. Ich möchte nicht, dass du leiden musst, nur weil ich so blöd war, vor einen LKW zu rennen. Wir waren uns doch sicher, dass wir zusammenbleiben wollen, oder?«
    Mit einem leisen phh zerplatze mein letztes Verstandsfünkchen. Ich brachte es nicht fertig, eine sinnvolle Antwort zu finden, deshalb nickte ich nur.
    Ben lächelte. »Siehst du. Wenn wir uns vorher sicher waren, dann ist es auch richtig, das Ganze jetzt durchzuziehen. Zwischen uns hat sich durch den Unfall doch nichts geändert. Oder doch?«
    Ich schluckte schwer. Ben sah in diesem Moment so verunsichert aus, dass ich gar nicht anders konnte, als ihn in den Arm zu nehmen und ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken.
    »Natürlich nicht«, versicherte ich schnell. »Aber wir wollten ja sowieso erstmal nur standesamtlich heiraten und im kleinen Kreis feiern. Deshalb würde es von meiner Seite völlig reichen, wenn meine Freundin Mareike dabei ist. Vielleicht können wir ja später irgendwann noch eine größere Feier organisieren.«
    Klar, wen sollte ich wohl auch

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