Hochzeit nach Plan B (German Edition)
überhaupt keine Ahnung, was ich falsch gemacht haben könnte.
»Benedikt«, klärte Ben mich schließlich mit betretener Miene auf. »Mein Name ist Benedikt, nicht Benjamin.«
»Äh – ja klar, das weiß ich doch«, sagte ich schnell.
Oh nein, war das peinlich! Welche Frau kannte bitteschön nicht den richtigen Namen des Mannes, den sie in nicht einmal einem Monat heiraten wollte?
Vielleicht glaubten die anderen ja, dass ich mich einfach nur versprochen hatte. Aber vor allem Chrissie sah mich misstrauisch an.
Ich versuchte mit aller Kraft, mich unsichtbar zu machen, doch leider erfolglos. Daher war ich froh, dass Ben das Gespräch wieder auf den geplanten Catering-Service lenkte.
Den Rest des Abends blieb ich auffällig still. Auf keinen Fall wollte ich mich noch einmal verplappern. Noch ein paar Fehler dieser Art, dann konnte ich mir die Nervosität wegen des Standesbeamten sparen.
Dann würde es nämlich keine Hochzeit geben.
Kapitel 22
Glücklicherweise schien Ben meinen Fehltritt wirklich nur für einen Versprecher gehalten zu haben, denn er sprach mich in den folgenden Tagen nicht mehr darauf an. Auch nicht, als wir allein waren.
Langsam begann ich wirklich daran zu glauben, dass alles gutgehen würde und ich tatsächlich mit meinem Schwindel durchkam. Daher hatte ich mich mit Mareike in der Stadt verabredet, um nach einem passenden Kleid für die Hochzeit zu suchen.
Dass meine Freundin nicht unbedingt die ideale Einkaufshilfe für die schicken Läden war, in denen ich mich umsehen wollte, wurde mir schon klar, als sie zu unserem Treffpunkt erschien. Sie trug eine ausgebeulte Jeanslatzhose, in der ihr Bauch wie eine reife Wassermelone aussah, und dazu bequeme Ökolatschen.
»Wow, du hast dich ja richtig schick gemacht«, begrüßte ich sie grinsend. »Hast du etwa vor, heute noch ein paar Kerle aufzureißen?«
»Um mir meine aussichtsreiche und hoffnungsvolle Zukunft als alleinerziehende Mutter mit ausgeprägtem Männerhass zu zerstören? Never ever!«, gab sie lachend zurück. »Nö, ich dachte nur, je schlechter ich aussehe, umso besser wirst du in deinem Fummel wirken. Also geht alles viel schneller und wir können anschließend noch in Ruhe ein Eis essen gehen.«
Ich nickte. »Okay, abgemacht. Aber erst die Arbeit, dann das Vergnügen.«
Und ein Vergnügen wurde unser Shopping-Trip wirklich nicht.
Schon in der ersten Boutique, in die wir gingen, musterte die Verkäuferin uns mehr als skeptisch. Anscheinend passte Mareikes Outfit nicht in ihr Weltbild der solventen Kleiderkäuferin. Dementsprechend widerwillig wurden wir bedient, sodass wir schnell die Lust verloren und uns auf die Suche nach einer anderen Einkaufsmöglichkeit machten.
»Wir suchen ein Hochzeitskleid«, verkündete Mareike laut, als wir in die zweite Boutique stürmten.
Noch bevor ich hinzufügen konnte, dass es ja nur ein Kleid für eine standesamtliche Trauung sein sollte, gab die Verkäuferin patzig zurück, Mareike solle sich doch lieber in einem Laden für Umstandskleidung umsehen.
»Meinen Sie wirklich, ich will meine Melone vor den Traualtar schwingen?«, fragte sie und sah die Verkäuferin an, als sollte sie ganz dringend ihre Zurechnungsfähigkeit überprüfen lassen. »Nee, meine Freundin hier ist diejenige, die sich unbedingt ins Unglück stürzen will.«
Auch das war nicht unbedingt ein guter Auftakt für einen angenehmen Shopping-Nachmittag, aber so war Mareike eben. Und ehrlich gesagt, genau so mochte ich sie auch, laut und unangepasst.
Leider war auch bei diesen Kleidern keines dabei, das meinen Geschmack traf. Also wechselten wir schon bald wieder die Location, beide zunehmend genervt.
Als wir den nächsten Laden betraten, fing uns schon gleich am Eingang eine ganz in Chanel gekleidete Verkäuferin ab, die ihrem Duft nach zu urteilen auch noch in einem der Nobelwässerchen derselben Marke gebadet zu haben schien. Ihre 12-Zentimeter-Absätze wackelten bedenklich, als sie auf uns zueilte.
Sie warf mir nur einen flüchtigen Blick zu, doch Mareike musterte sie demonstrativ von oben bis unten und zurück.
»In Ihrer Preisklasse führen wir leider nichts«, beschied sie uns in schnippischem Ton.
Zuerst war ich so baff, dass ich mit offenem Mund stehen blieb. In letzter Zeit spielte ich ganz schön oft den Goldfisch, stellte ich fest. Dann packte ich Mareike am Arm.
»Komm, das haben wir wirklich nicht nötig«, zischte ich und versuchte, sie nach draußen zu ziehen.
Aber Mareike machte sich los,
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