Hochzeit zu verschenken
Romance von Ralph Lauren gekauft. Da ist auch Jasmin mit drin.« Ich reiße die Verpackung auf und sprühe Suze hoffnungsvoll damit ein. »Hilft´s?«
»Eigentlich nicht«, sagt Suze. »Aber es riecht gut.«
»Ja, nicht?«, freue ich mich. »Und weil ich für über dreißig Pfund etwas gekauft habe, habe ich ein Kosmetiktäschchen mit einem Peelinghandschuh gratis dazu -«
»St.-Christopher-Krankenhaus«, fällt der Fahrer mir ins Wort, als er vor einem großen Backsteinbau hält. Suze und ich verkrampfen uns ängstlich und sehen einander an.
»Okay«, sage ich. »Ganz ruhig bleiben, Suze. Keine Panik. Am besten... wartest du eben hier.«
Ich mache die Taxitür auf, renne durch eine Tür, an der »Entbindung« steht und stehe unvermittelt in einem Empfangsbereich mit blauen Sesseln. Ein paar Frauen in Morgenmänteln sehen von ihren Zeitschriften auf, aber ansonsten ist da kein Mensch.
Herrgott noch mal. Wo sind die denn alle?
»Meine Freundin bekommt ein Kind!«, kreische ich. »Los, schnell! Beeilen Sie sich doch! Wir brauchen eine Trage! Und eine Hebamme!«
»Alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragt eine Frau in weißem Kittel, die wie aus dem Nichts neben mir auftaucht. »Ich bin Hebamme. Gibt es Probleme?«
»Meine Freundin liegt in den Wehen! Sie braucht sofort Hilfe!«
»Wo ist Ihre Freundin?«
»Hier«, sagt Suze, die mit drei Tüten unter dem einen Arm zur Tür hereingewatschelt kommt.
»Suze!«, schreie ich entsetzt. »Nicht bewegen! Du musst liegen! Sie braucht ein Betäubungsmittel«, erkläre ich der Hebamme. »Sie braucht eine Epiduralanästhesie, eine Vollnarkose, Lachgas und... also im Grunde alles, was Sie da haben!«
»Mir geht‘s gut«, sagt Suze. »Wirklich.«
»Okay«, sagt die Hebamme. »Wir bringen Sie jetzt erst mal in ein Zimmer. Dann können wir Sie untersuchen und ein paar Einzelheiten notieren...«
»Ich hole den restlichen Kram«, sage ich und steuere den Ausgang an. »Keine Angst, Suze. Ich komme gleich wieder. Geh du jetzt ruhig mit der Hebamme mit, ich komme dann nach. Ich werde dich schon finden...«
»Halt«, sagt Suze plötzlich und dreht sich zu mir um. »Bex, warte!« »Was denn?«
»Du hast sie nicht angerufen. Du hast die Hochzeit in New York noch nicht abgesagt.«
»Mache ich später«, sage ich. »Nun geh schon. Die Hebamme wartet.«
»Du machst das jetzt.«
»Jetzt?« Perplex sehe ich sie an.
»Wenn du es jetzt nicht machst, wirst du es nie machen Ich kenne dich doch, Bex.«
»Suze, jetzt sei mal nicht albern! Du bekommst jetzt dein Baby! Das ist doch wohl eindeutig wichtiger, oder?«
»Ich bekomme das Baby erst, wenn du diese Frau angerufen hast!«, erwidert Suze trotzig. »Ah!« Sie verzieht da; Gesicht. »Jetzt kommen sie wieder.«
»Okay«, sagt die Hebamme ganz ruhig. »Jetzt einatmen.. versuchen Sie, sich zu entspannen...«
»Ich kann mich nicht entspannen! Nicht, solange sie nicht diese Hochzeit abgesagt hat! Sonst schiebt sie es nur wieder vor sich her. Ich kenne sie doch!«
»Ich werde es nicht vor mir herschieben!«
»Ach, natürlich, Bex! Du schiebst es ja schon seit Monaten vor dir her!«
»Muss ja ein schlimmer Typ sein«, kommentiert die Hebamme. »Sie sollten auf Ihre Freundin hören«, rät sie mir. »Sie macht den Eindruck, als wüsste sie, wovon sie redet.«
»Gute Freunde haben ein Auge für die falschen Männer«, pflichtet die Frau in dem rosa Morgenmantel ihr bei.
»Er ist nicht der falsche Mann!«, wehre ich mich bockig. »Suze, bitte! Beruhige dich! Geh mit der Krankenschwester mit! Lass dich betäuben!«
»Ruf sie jetzt an«, erwidert Suze mit schmerzverzerrtem Gesicht. »Dann gehe ich.« Sie sieht auf. »Los! Mach schon!«
»Wenn Sie möchten, dass diese Geburt komplikationslos verläuft«, schaltet die Hebamme sich ein, »würde ich an Ihrer Stelle tun, was Ihre Freundin sagt.«
»Los, rufen Sie an!«, meldet sich die Frau im rosa Morgenmantel zu Wort.
»Okay! Okay!« Ich hole das Handy hervor und tippe Robyns Nummer ein. »Ich rufe an. Und jetzt geh, Suze!«
»Nicht, bevor ich nicht gehört habe, wie du es ihr sagst!«
»Sie können die Schmerzen wegatmen...«
»Hallo!«, zwitschert Robyn mir ins Ohr. »Höre ich da etwa Hochzeitsglocken läuten?«
»Niemand da«, sage ich und sehe auf.
»Dann sprich eine Nachricht aufs Band«, befiehlt Suze mit zusammengepressten Zähnen.
»Jetzt noch einmal tief durchatmen...«
»Ihr Anruf ist mir sehr wichtig...«
»Na los, Bex!«
»Okay, gut! Es geht los!« Ich hole tief
Weitere Kostenlose Bücher