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Hochzeit zu verschenken

Hochzeit zu verschenken

Titel: Hochzeit zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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murmele ich.
    »Ach, das ist doch wirklich zu blöd.« Er legt die Arme um mich und küsst mich auf die Stirn. »Ich wollte dir bloß zu der Hochzeit verhelfen, von der du schon immer geträumt hast. Wenn du wirklich nicht im Plaza heiraten willst, dann werden wir das natürlich auch nicht tun.«
    »Und was ist mit deiner Mutter?«
    »Der werden wir einfach erklären, wie es in dir aussieht.«
    Luke sieht mich eine Weile sehr intensiv an. »Becky, mir ist es vollkommen gleich, wo wir heiraten. Mir ist es gleich, ob die Blumen rosa oder blau sind. Das Einzige, das für mich zählt, ist, dass wir beiden ein Paar werden - und dass die ganze Welt es wissen wird.«
    Er klingt so überzeugt und sicher, dass ich plötzlich einen dicken Kloß im Hals spüre.
    »Das ist auch das Einzige, das für mich zählt«, sage ich und schlucke. »Das ist das Allerwichtigste.«
    »Okay. Da wären wir uns dann ja schon mal einig. Und jetzt würde ich vorschlagen, dass ich die Entscheidung darüber, wo wir heiraten, ganz dir überlasse. Du musst mir nur sagen, wo ich antreten soll - und ich trete an.«
    »Okay.« Ich lächele ihn an. »Ich verspreche dir, dass ich dir spätestens achtundvierzig Stunden vorher Bescheid gebe.«
    »Vierundzwanzig reichen auch.« Er küsst mich noch einmal, dann zeigt er auf die Anrichte. »Das da ist übrigens vorhin gekommen. Ein Verlobungsgeschenk.«
    Ich blicke zur Anrichte und verschlucke mich fast. Da steht eine Schachtel, so blau wie ein Rotkehlchen-Ei, mit weißem Geschenkband darum. Ein Geschenk von Tiffany!
    »Soll ich es aufmachen?«
    »Aber bitte.«
    Aufgeregt mache ich die Schleife auf und öffne die Schachtel. Aus dem vielen Seidenpapier fische ich eine blaue Glasschale und eine Karte mit der Aufschrift: »Mit den besten Grüßen von Marty und Alison Gerber.«
    »Wow! Die ist ja schön! Wer sind die Gerbers?«
    »Weiß ich nicht. Freunde meiner Mutter.«
    »Das heißt... jeder, der zu der Verlobungsparty kommt, bringt auch ein Geschenk mit?«
    »Das vermute ich.«
    »Ach... so.«
    Mann. Nachdenklich betrachte ich die Schale und streiche über ihre glänzende Oberfläche.
    Vielleicht hat Luke gar nicht so Unrecht. Vielleicht wäre es wirklich undankbar, Elinors Großzügigkeit so schnöde zurückzuweisen.
    Okay, ich habe einen Plan: Ich warte noch ab, bis die Verlobungsparty überstanden ist. Und dann entscheide ich mich.
    Die Verlobungsparty findet wenige Tage später an einem Freitag um 18 Uhr statt. Ich habe mir eigentlich vorgenommen, schon früher dort zu sein, aber bei Barneys ist die Hölle los - drei Notfälle -, so dass ich letztendlich erst um zehn nach sechs da bin. Und noch dazu etwas nervös. Zu meinem Vorteil ist anzumerken, dass ich ein absolut umwerfendes, trägerloses schwarzes Kleid trage, das mir wie angegossen passt. (Eigentlich war das Kleid ja für Regan Hartmann, eine meiner Klientinnen, gedacht. Aber der werde ich einfach sagen, dass es ihr doch nicht so besonders gut steht.)
    Elinors Duplex befindet sich in einem vornehmen Gebäude an der Park Avenue: ein sehr geräumiges Foyer mit Marmorfußboden und mit Walnussholz verkleidete Aufzüge, in denen es immer nach teurem Parfüm duftet. Als ich den Aufzug im fünften Stock verlasse, höre ich schon den Partylärm und durch das Stimmengewirr das Geklimper von Klaviermusik. Vor der Wohnungstür hat sich eine Schlange gebildet, und ich stelle mich ganz gesittet hinter einem älteren Ehepaar in identischen Pelzmänteln an. Ich kann gerade so einen Blick in die Wohnung erheischen, die nur schwach beleuchtet und anscheinend schon voller Menschen ist.
    Ehrlich gesagt, hat mir Elinors Wohnung noch nie besonders gefallen. Sie ist ganz in Blassblau gehalten, es stehen mit Seide bezogene Sofas darin herum, vor den Fenstern hängen schwere Vorhänge, und an den Wänden die langweiligsten Bilder der Welt. Ich kann einfach nicht glauben, dass sie die wirklich schön findet. Ich kann mir nicht mal vorstellen, dass sie jemals eins der Bilder tatsächlich ansieht.
    »Guten Abend«, reißt mich eine Stimme aus meinen Gedanken, und erst da sehe ich, dass ich jetzt ganz vorn in der Schlange stehe. Eine Frau in einem schwarzen Hosenanzug und mit einem Klemmbrett in der Hand lächelt mich professionell an.
    »Darf ich um Ihren Namen bitten?«
    »Rebecca Bloomwood«, sage ich bescheiden und erwarte selbstverständlich, dass sie jetzt die Augen aufreißen oder sonst wie signalisieren wird, dass mein Name ihr sofort etwas sagt.
    »Bloomwood...

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