Hochzeit zu verschenken
dazu.«
»Aha.«
Als ich näher herankomme, sehe ich, dass auf allen Papieren »The Elinor Sherman Foundation« steht. Ich mache den Mund auf, um etwas zu sagen - und schließe ihn unverrichteter Dinge wieder.
»Und«, sagt er und sieht mit einem Lächeln zu mir auf. »Was hältst du vom Plaza?«
»Du hast das gewusst?« Ich starre ihn an.
»Ja. Natürlich. Ich wäre auch mitgekommen, wenn ich nicht zum Lunch verabredet gewesen wäre.«
»Ja, aber Luke...« Ich atme tief durch und bemühe mich sehr, nicht überzureagieren. »Du weißt doch, dass meine Mutter unsere Hochzeit in England plant.«
»Aber damit hat sie doch gerade eben erst angefangen.«
»Du hättest nicht einfach so ein solches Treffen arrangieren dürfen!«
»Meine Mutter meinte, es wäre sicher eine tolle Überraschung für dich. Und das fand ich auch.«
»Eine tolle Überrumpelung, meinst du wohl!«, fahre ich ihn an. Luke ist sichtlich verwirrt.
»Hat dir das Plaza denn nicht gefallen? Ich dachte, du würdest begeistert sein!«
»Natürlich hat es mir gefallen. Darum geht es doch gar nicht.«
»Ich weiß doch, wie sehr du dir schon immer eine große, richtig pompöse Hochzeit gewünscht hast. Und als meine Mutter mir vorschlug, unsere Hochzeit auf ihre Kosten im Plaza ausrichten zu lassen, kam mir das vor wie ein Geschenk des Himmels. Die Sache mit der Überraschung war dann übrigens meine Idee. Ich dachte, du würdest dich freuen.«
Er sieht irgendwie traurig-frustriert aus und löst damit natürlich sofort Schuldgefühle bei mir aus. Mir war überhaupt nicht in den Sinn gekommen, dass Luke mit seiner Mutter unter einer Decke gesteckt haben könnte.
»Aber natürlich freue ich mich, Luke! Es ist nur... Ich glaube nicht, dass meine Mutter besonders glücklich darüber wäre, wenn wir in Amerika heiraten.«
»Kannst du sie nicht irgendwie umstimmen?«
»Das ist nicht so einfach. Deine Mutter hat sich nämlich ganz schön überheblich aufgeführt -«
»Überheblich? Sie will uns doch bloß eine einmalige Hochzeitsfeier spendieren!«
»Wenn sie das wirklich will, dann kann sie uns ja eine einmalige Hochzeitsfeier in England spendieren«, sage ich. »Oder sie könnte meinen Eltern helfen - und sie könnten uns alle gemeinsam eine einmalige Hochzeitsfeier spendieren! Stattdessen bezeichnet deine Mutter den Garten meiner Eltern als >gottverlassenen Hinterhof »Das hat sie bestimmt nicht so gemei -«
»Nur, weil dieser Garten sich nicht mitten in New York befindet! Ich meine, was weiß sie denn schon über den Garten meiner Eltern?«
»Gut, okay«, sagt Luke reichlich knapp. »Ich habe verstanden. Du willst diese Hochzeit nicht. Aber wenn du mich fragst: Ich finde, meine Mutter zeigt sich ausgesprochen großzügig. Dass sie uns anbietet, die komplette Feier im Plaza zu bezahlen, und dass sie dann auch noch eine ziemlich üppige Verlobungsparty für uns arrangiert hat...«
»Und wer hat gesagt, dass ich eine üppige Verlobungsparty möchte?«, halte ich ohne nachzudenken dagegen.
»Findest du das nicht ein bisschen undankbar? Vielleicht sind mir der ganze Glitzer und Glimmer und all diese... materiellen Dinge ja völlig egal! Vielleicht ist mir meine Familie ganz einfach wichtiger! Und gewisse Traditionen ... und... und Ehre. Weißt du, Luke, die Zeit, die uns auf diesem Planeten gegeben ist, ist so knapp bemessen...«
»Es reicht!«, sagt Luke verärgert. »Du hast gewonnen! Wenn du wirklich so ein riesiges Problem daraus machst, vergiss es! Du brauchst nicht zu der Verlobungsparty zu kommen, wenn du nicht willst - und wir heiraten in Oxshott. Zufrieden?«
»Ich...« Ich verstumme und reibe mir über die Nase. Jetzt, wo er das so deutlich gesagt hat, fange ich natürlich auf einmal an, in die andere Richtung zu tendieren. Denn wenn man sich das mal richtig überlegt, ist das wirklich ein wahnsinniges Angebot. Und wenn ich Mum und Dad doch irgendwie umstimmen könnte, wäre das möglicherweise für uns alle der schönste Tag in unserem Leben.
»Es geht mir ja gar nicht darum, dass wir unbedingt in Oxshott heiraten müssen«, sage ich schließlich. »Es geht einfach darum, die... die richtige Entscheidung zu treffen. Und schließlich warst du derjenige, der gesagt hat, dass wir nichts zu überstürzen brauchen...«
Lukes Gesichtsausdruck wird etwas weicher. Er steht auf.
»Ich weiß.« Er seufzt. »Es tut mir Leid, Becky.«
»Mir auch«,
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