Hochzeit zu verschenken
Champagner in die Hand. »Sie haben Ihr Kleid gefunden!« Sie prostet mir zu, aber ich bin immer noch ganz fasziniert von der geschnürten Korsage.
»Vielleicht sollte ich das eine noch eben anprobieren. Ganz schnell.«
»Und weißt du, was mir gerade durch den Kopf ging?«, sagt Suze und sieht von ihrer Brides auf. »Wie wäre es denn mit einem Kleid, das gar kein Hochzeitskleid ist? In einer anderen Farbe!«
»Wow!« Ich starre Suze an, meine Fantasie läuft bereits auf Hochtouren. »Zum Beispiel in Rot!«
»Oder ein Hosenanzug!«, schlägt Suze vor und zeigt mir ein Bild in der Zeitschrift. »Sieht der hier nicht cool aus?«
»Aber Sie haben Ihr Kleid doch gefunden!«, schaltet Cynthia sich ein wenig schrill ein. »Sie brauchen nicht mehr weiterzusuchen! Dieses Kleid ist Ihr Kleid! «
»Hmmm ...« Ich verziehe das Gesicht. »Ach, wissen Sie... So sicher bin ich mir da gar nicht.«
Cynthia starrt mich auf eine Art und Weise an, dass ich einen Moment lang fürchte, sie wird mir ihren Champagner ins Gesicht schütten.
»Ich dachte, das ist das Kleid Ihrer Träume!«
»Ja, sicher - es ist das Kleid einiger meiner Träume«, erläutere ich. »Aber ich habe viele Träume. Könnten wir das Kleid wohl einfach auch als eines von denen notieren, die in Frage kommen?«
»Gut«, sagt sie schließlich. »Eins von denen, die in Frage kommen. Ich schreib‘s auf.«
Als sie sich entfernt, lehnt Suze sich auf dem Sofa zurück und strahlt mich an. »Ach, Bex, das wird ja so romantisch! Tarkie und ich haben uns neulich mal die Kirche angesehen, in der ihr heiraten werdet. Die ist ja wunderschön!«
»Ja, die ist ganz nett«, stimme ich zu - und spüre automatisch das schlechte Gewissen in mir aufsteigen.
Aber wieso soll ich denn ein schlechtes Gewissen haben? Schließlich ist bis jetzt noch gar nichts fest. Ich habe mich noch nicht endgültig für das Plaza entschieden. Wir könnten immer noch in Oxshott heiraten.
Vielleicht.
»Deine Mutter hat vor, einen riesigen Rosenbogen über dem Gartentor anzubringen, und auf jedem Zaunpfahl sollen Rosen stecken... und jeder Gast bekommt eine Rose fürs Knopfloch. Sie dachte an Gelb, aber das kommt natürlich auch auf die anderen Farben an...«
»Ach so, ja. Also, ich weiß noch nicht so genau...« Ich verstumme, als ich im Spiegel sehe, wie die Ladentür hinter mir aufgeht.
Und herein kommt Robyn in einem malvenfarbenen Kostüm und ihrer Coach-Tasche in der Hand. Sie begegnet meinem Blick im Spiegel und winkt mir sofort freudig zu.
Was macht Robyn denn hier?
»Und auf die Tische wollte sie vielleicht lauter Mini-Blumensträuße legen...«
Robyn kommt auf uns zu. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich das gut finde.
»Sag mal, Suze...«, wende ich mich mit einem hoffentlich völlig natürlichen Lächeln an sie,»... willst du dir nicht mal die... ahm... Ringkissen da drüben angucken?«
»Wie bitte?« Suze glotzt mich an, als wenn ich nicht alle Tassen im Schrank hätte. »Du willst doch wohl nicht im Ernst ein Ringkissen haben, oder? Bitte sag mir, dass du nicht komplett amerikanisiert bist!«
»Na, dann eben... die Diademe. So eins wäre doch nicht schlecht, oder?«
»Bex, was ist los?«
»Nichts!«, behaupte ich fröhlich. »Ich dachte nur, du wolltest vielleicht... ach, hallo, Robyn!« Ich zwinge mich zu einem freundlichen Lächeln, als sie sich nähert.
»Becky!«, sagt Robyn und klatscht in die Hände. »Das ist ja ein bezauberndes Kleid! Sie sehen wunderschön darin aus! Glauben Sie, dass es das ist?«
»Ich bin mir noch nicht sicher.« Mein Lächeln ist so verkrampft, dass es wehtut. »Aber sagen Sie, Robyn, woher wussten Sie denn bloß, dass ich heute hier sein würde? Sie haben wohl hellseherische Fähigkeiten!«
»Cynthia hat mir erzählt, dass Sie kommen würden. Sie ist eine alte Freundin von mir.« Robyn wendet sich an Suze. »Und das ist Ihre Freundin aus England?«
»Ach... ja. Suze, Robyn. Robyn, Suze.«
»Suze? Die Ehrenbrautjungfer höchstpersönlich? Das freut mich aber, Sie kennen zu lernen, Suze! Sie werden absolut fantastisch aussehen in -« Ihr bleibt das Wort im Hals stecken, als sie Suzes dicken Bauch sieht. »Sagen Sie - sind Sie in anderen Umständen?«
»Bis dahin ist das Baby geboren«, versichert Suze ihr.
»Gut!« Robyn entspannt sich wieder. »Wie ich bereits sagte, Sie werden fantastisch aussehen in Violett!«
»Violett?« Suze sieht verwirrt aus. »Ich dachte, Blau?«
»Nein, nein, auf jeden Fall Violett!«
»Bex, ich bin mir
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