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Hochzeit zu verschenken

Hochzeit zu verschenken

Titel: Hochzeit zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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erzählt.
    »Hallo, Elise!«, begrüße ich sie überrascht. »Haben wir einen Termin? Ich dachte, Sie fliegen heute?«
    »Morgen. Aber ich wollte Ihnen ein Hochzeitsgeschenk kaufen, bevor ich abreise.«
    »Ach! Das ist aber lieb!«, freue ich mich.
    »Darum wollte ich fragen, wo Sie einen Hochzeitstisch haben?«
    »Einen Hochzeitstisch haben? Bis jetzt noch gar nirgends.«
    »Wie bitte?« Elise runzelt die Stirn. »Und wie soll ich Ihnen dann ein Geschenk kaufen?«
    »Tja... ahm... Sie könnten ja... einfach irgendwas kaufen. Vielleicht.«
    »Ohne Hochzeitstisch?« Elise starrt mich entsetzt an. »Aber was soll ich denn kaufen?«
    »Ich weiß es nicht! Irgendwas, was Ihnen einfällt!« Ich lache kurz auf. »Vielleicht einen... Toaster?«
    »Einen Toaster. Okay.« Elise wühlt auf der Suche nach einem Zettel in ihrer Tasche herum. »Welches Modell?«
    »Keine Ahnung! Das fiel mir nur gerade so ein! Hören Sie, Elise, könnten Sie nicht... Ich weiß nicht - könnten Sie mir nicht in Hongkong etwas kaufen?«
    »Haben Sie da auch einen Tisch?« Elise sieht mich höchst interessiert an. »In welchem Geschäft?«
    »Nein! Ich meinte doch bloß...« Ich seufze. »Okay, hören Sie. Ich werde Ihnen Bescheid geben, sobald wir uns für ein Geschäft entschieden haben. Dann können Sie den Rest bestimmt übers Internet erledigen.«
    »Na ja... okay.« Elise packt den Zettel wieder weg und sieht mich tadelnd an. »Aber Sie sollten das wirklich so bald wie möglich machen. Die Leute wollen Ihnen doch Geschenke kaufen!«
    »Tut mir Leid«, sage ich. »Aber davon abgesehen wünsche ich Ihnen alles Gute und viel Spaß in Hongkong.«
    »Danke.« Elise zögert, dann kommt sie etwas verlegen auf mich zu und gibt mir ein Küsschen auf die Wange. »Bye, Becky. Und vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    Als sie weg ist, setze ich mich wieder hin, sehe auf meinen Zettel und versuche mich auf meine Notizen zu konzentrieren.
    Aber mir geht einfach nicht mehr aus dem Kopf, was Elise gesagt hat.
    Vielleicht hat sie ja Recht? Vielleicht wollen unzählige Menschen uns Hochzeitsgeschenke kaufen und können nicht!
    Mir wird angst und bange. Was, wenn sie alle nach dem ersten missglückten Versuch frustriert aufgeben?
    Ich schnappe mir mein Telefon und rufe über die Schnellwahltaste Luke an.
    Ich höre bereits das Freizeichen, als mir plötzlich einfällt, dass ich ihm vor ein paar Tagen versprochen hatte, ihn nicht mehr anzurufen, wenn es sich lediglich um, wie er es nennt, »Hochzeitstrivialitäten« handelt. Ich hatte ihm eine halbe Stunde lang ausführlich drei verschiedene Tischarrangements erklärt, und anscheinend ist ihm deswegen ein extrem wichtiger Anruf aus Japan entgangen.
    Aber das hier ist doch eine Ausnahme, oder?
    »Hör zu!«, spreche ich eindringlich auf ihn ein, als er abnimmt. »Wir brauchen einen Hochzeitstisch. Schnell!«
    »Becky, ich sitze gerade mitten in einem Meeting. Kann das nicht warten?«
    »Nein! Es ist wichtig!«
    Am anderen Ende ist Schweigen - dann höre ich Luke sagen: »Wenn Sie mich bitte einen Moment entschuldigen würden...«
    »Okay«, spricht er dann ins Telefon. »Noch mal von vorn. Was ist das Problem?«
    »Das Problem ist, dass die Leute versuchen, uns Geschenke zu kaufen! Wir brauchen einen Hochzeitstisch! Wenn die Leute nicht wissen, was sie kaufen sollen, geben sie vielleicht einfach auf!«
    »Na, dann legen wir eben so einen Hochzeitstisch an.«
    »Das will ich ja schon seit Ewigkeiten! Und ich warte und warte und warte darauf, dass du endlich mal einen Abend frei hast -«
    »Ich habe ziemlich viel zu tun«, entgegnet er sofort leicht gereizt. »So ist das nun mal.«
    Ich weiß, warum er so gereizt ist. Weil er jeden Abend an irgendeiner bescheuerten Promotiongeschichte für Elinors Stiftung gearbeitet hat. Und er weiß ganz genau, was ich davon halte.
    »Gut, aber jetzt müssen wir mal langsam anfangen«, sage ich. »Wir müssen uns überlegen, was wir haben wollen.«
    »Muss ich dabei sein?«
    »Natürlich musst du dabei sein! Interessiert es dich überhaupt nicht, wie unsere zukünftigen Teller aussehen?«
    »Offen gestanden, nein.«
    »Nein?« Ich hole tief Luft und bin kurz davor, eine Schimpftirade a la »Wenn dir unsere Teller egal sind, dann ist dir ja vielleicht auch unsere Beziehung egal« loszulassen.
    Doch dann fällt mir gerade noch rechtzeitig ein, dass ich, wenn Luke nicht mitkommt, alles aussuchen kann, was ich gerne haben will.
    »Okay«, sage ich. »Dann ziehe ich eben alleine los. Ich

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