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Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Titel: Hochzeitsfieber bei den MacGregors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Sie organisierte einfach alles.
    Boxy entließ Julia aus ihrer Umarmung, und obwohl ihre Augen vor Freude funkelten, hob sie mahnend den Zeigefinger. »Sie haben nicht Bescheid gesagt, dass Sie kommen, Sie hätten doch wenigstens kurz anrufen können. Was wäre gewesen, wenn wir alle ausgeflogen wären?«
    »Dann hätte ich mich selbst ins Haus gelassen und mich sehr bemitleidet.« Lachend beugte sich Julia hinunter und küsste Boxy auf die Wange. »Ich wollte euch überraschen. Mom und Dad sind doch zu Hause, oder?«
    »Zufälligerweise.« Boxy schloss die Eingangstür. »Ihr Vater ist eben aus Camp David zurückgekommen. Sie lassen den armen Mann einfach nicht in Ruhe, dauernd haben sie hierzu eine Frage und wollen dazu einen Rat.«
    »Nun, irgendjemand muss die freie Welt schließlich in Ordnung halten, oder?«
    »Er hat mehr als seinen Teil dazu beigetragen. Der Mann sollte doch wenigstens mal einen Monat unbehelligt zum Angeln gehen können.«
    »Dad angelt nicht.«
    »Na und? Was spielt das schon für eine Rolle? Er ist oben in seinem Büro und telefoniert mit Europa, und Ihre Mutter ist hinten in ihrer Werkstatt.«
    »Ich störe Mom«, entschied Julia, »und dann stören wir gemeinsam Dad. Lassen Sie das Gepäck stehen, Boxy«, sagte sie, bevor sie den Flur hinunterging. »Ich nehme es später selbst mit nach oben.«
    Boxy schnaubte. Als ob sie im Foyer Gepäck herumstehen ließe. Dann griff sie nach der Reisetasche und trug sie nach oben.
    Shelby MacGregors Töpferatelier war eine umgebaute Sommerküche, die genug Raum für ihren Töpferkarren, den Brennofen, die Werkbank und die Gerätschaften bot. Während der Amtszeit ihres Ehemanns hatte sie nicht aufgehört, als bildende Künstlerin zu arbeiten, weil es ihr ebenso ein Bedürfnis war, schöpferisch tätig zu sein, wie Reden über Menschenrechte zu halten.
    Jetzt saß die ehemalige First Lady auf einem Stuhl vor ihrer Töpferscheibe. Ihre Hände waren bis zu den Handgelenken mit weichem Ton bedeckt, die Unterarme gesprenkelt. Das tiefrote Haar hatte sie sich wild auf dem Kopf aufgetürmt, und ihre rauchgrauen Augen waren dunkel vor Konzentration.
    Im Hintergrund spielte Musik, irgendein Violinkonzert. Julia sah, wie der Ton unter den geschickten Händen ihrer Mutter von einem formlosen Klumpen langsam nach oben wuchs und sich verjüngte, um sich schließlich in ein elegantes Gefäß zu verwandeln. Julia lehnte sich an den Türstock und wartete.
    »Nicht schlecht«, murmelte Shelby und rollte, während sie die Töpferscheibe anhielt, den Kopf, um die Verspannungen im Nacken zu lösen.
    »Es wird wunderschön werden. Sie sind immer wunderschön.«
    »Julia!« Shelby sprang auf und war schon fast bei ihrer Tochter, ehe sie stehen blieb. »Oh Gott, wie ich aussehe!«, sagte sie lachend und hielt ihre Hände hoch. »Hier, küss du mich.«
    Julia gehorchte und drückte ihrer Mutter auf jede Wange einen Kuss.
    »Na, das ist ja vielleicht eine Überraschung. Wir haben ja gar nicht mit dir gerechnet.«
    »Eine schöne Überraschung, hoffe ich.«
    »Die beste. Lass mich mir erst mal die Hände waschen, damit ich dich umarmen kann. Hast du deinen Vater schon gesehen?«, fragte Shelby, während sie zum Waschbecken ging, um sich vorsichtig den Ton von Händen und Armen zu schrubben.
    »Nein, Boxy sagte, dass er telefoniert, deshalb habe ich beschlossen, zuerst dich zu überfallen.«
    »Nun, er braucht ohnehin eine Pause, wir werden gleich bei ihm reinschauen.« Shelby trocknete sich flüchtig ab, dann drehte sie sich um und umarmte Julia. »Oh, du hast mir gefehlt. Du musst mir eine Menge erzählen. Wie geht es deinen Cousinen, dem kleinen Daniel, was macht das Haus? Wie lange kannst du bleiben? Bist du hungrig? Beantworte die Fragen entweder alle auf einmal oder in der von dir gewünschten Reihenfolge.«
    Lachend ging Julia Arm in Arm mit ihrer Mutter die Treppe nach oben. »Also, den Cousinen geht es prächtig. Laura sieht mit Klein Daniel auf dem Arm wie eine Madonna aus, und Gwen glüht wie ein Engel. Ich habe im Flugzeug etwas gegessen, das entfernt an Essen erinnert, und ich kann nur zwei Tage bleiben. Mit dem Haus … läuft es sehr gut.«
    Shelby bemerkte das Zögern und beschloss, bei nächster Gelegenheit nachzuhaken. Sie schlug den Weg zum Büro ihres Ehemanns ein, klopfte flüchtig und öffnete die Tür.
    Alan MacGregor saß hinter seinem Schreibtisch. Das Sonnenlicht, das durch die großen Fenster ins Zimmer flutete, ließ sein mit Silberfäden

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