Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Titel: Hochzeitsfieber bei den MacGregors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Mädchen, und ich glaube nicht, dass einer von uns beiden möchte, dass sie von einem Murdoch verführt wird.«
    »Das klingt ganz nach dem Großen MacGregor«, raunte Alan seiner Tochter ins Ohr, während er beobachtete, wie das kriegerische Leuchten, das er so sehr liebte, in die Augen seiner Frau trat. »Ich würde sagen, das hängt ganz davon ab, was dieser Murdoch für ein Typ ist«, fuhr er fort. »Und von Julia. Du bist eine kluge Frau, Julia. Du kannst richtig von falsch unterscheiden und weißt, was für dich richtig ist.«
    »Im Augenblick erschien es mir richtig, ein bisschen Abstand zu bekommen und mit euch zu sprechen. Mach dir keine Sorgen um mich, Mom.« Sie legte Shelby eine Hand aufs Knie. »Ich lasse mich schon nicht verführen. Wenn ich etwas mit Murdoch anfange, dann tue ich es sehenden Auges.«

    Die drei redeten noch eine ganze Weile, und nachdem Julia schließlich nach oben gegangen war, um auszupacken und sich umzuziehen, wandte Shelby sich an ihren Ehemann.
    »Alan, das ist eine ernste Sache.«
    »Hm.« Er stand auf, um seiner Frau Wein nachzuschenken.
    »Komm mir jetzt nicht mit deinem diplomatischen Hm .« Sie schaute ihn über den Rand ihres Glases hinweg finster an. »Ich bin nicht naiv genug zu glauben, dass Julia sich noch nie vorher mit einem Mann eingelassen hat. Aber keiner hat sie so sehr beschäftigt, dass sie sich Sorgen gemacht oder zu uns gekommen wäre, um mit uns darüber zu reden.«
    Alan ließ sich auf der Armlehne von Shelbys Sessel nieder und fuhr ihr übers Haar. »Beunruhigt es dich, dass sie in ihn verliebt sein könnte oder dass sie einfach nur mit ihm schlafen will?«
    »Beides.« Sie seufzte. Mein kleines Mädchen, dachte sie. Mein Baby. Sie hatte nicht genug Zeit gehabt, um sich darauf vorzubereiten. »Ich finde einfach nur, es könnte nicht schaden, ein bisschen mehr über ihn in Erfahrung zu bringen.«
    »Mein Vater kennt die Murdochs seit Jahren.« Alan grinste, als er einen Schluck von seinem Wein nahm. »Ich kann mir vorstellen, dass er über die Situation hocherfreut ist.«
    Es dauerte einen Augenblick, bis bei Shelby der Groschen fiel. Sie legte eine Hand auf Alans Arm und drückte fest zu. »Du glaubst doch nicht etwa, dass er dahintersteckt?«
    »Nein.« Alan beugte sich vor und küsste seine Frau auf den ungehalten verzogenen Mund, bis er weicher wurde, dann fügte er hinzu: »Ich bin mir absolut sicher, dass er dahintersteckt.«

26. K APITEL
    Cullum brütete über seinem Bier, während die Musikbox einen Song über eine Liebe, die schal geworden war, ausspuckte. War das nicht immer so? Nichts hielt ewig, und wenn es anders wäre, gäbe es für ihn keine Aufträge mehr. Die Trockenfäule setzte ein, Altersschwäche, an allem nagte der Zahn der Zeit. Gebäude sind gar nicht so viel anders als Menschen, sinnierte er. Und manche ließen sich nur mit einem hohen Kostenaufwand instand halten.
    Julia MacGregors Instandhaltung verursachte mit Sicherheit hohe Kosten.
    Nur gut, dass er zwei Tage Zeit hatte, um Luft zu holen, sich abzukühlen und wieder zu Verstand zu kommen. Sich mit ihr einzulassen würde gewiss kostspielig werden, und er war ein Mensch, der seine Investitionen höchst sorgfältig tätigte.
    Die Frau wollte mit ihm über Sex verhandeln, um Himmels willen. Vorkehrungen für alle Eventualitäten treffen, das Bett als Verkaufstheke. Ah, zum Teufel damit, entschied er und hob die Flasche an die Lippen. Er war der Meinung, dass jede Art von Verhandlung überflüssig war, wenn ein Mann und eine Frau ungebunden und gesund waren und einander wollten.
    Deshalb würde sie sich schon einen anderen suchen müssen, mit dem sie ins Geschäft kommen konnte.
    Was sie wahrscheinlich auch tut, dachte er und verzog höhnisch die Lippen. Eine Frau, die so aussah, würde keine Probleme haben, einen »Geschäftspartner« zu finden.
    Und was sollte das heißen, die so aussah? überlegte er, ohne seinen eigenen Seufzer zu hören. Sie war bei Licht betrachtet nicht einmal wirklich schön. Aber wenn das Päckchen richtig verschnürt war, traf es einen wie ein Faustschlag zwischen die Augen.
    Das wusste sie genau, und sie nutzte es zu ihrem Vorteil aus. Gut, bei ihm würde es auf jeden Fall nicht funktionieren. Der Anfall war vorbei, und er war wieder in der Spur.
    Einer der Männer, die neben ihm an der Bar saßen, bestellte noch ein Bier und schlug Cullum kameradschaftlich auf die Schulter. »Na, wie geht’s, Boss?«
    Cullums Erwiderung bestand nur aus einem Brummen.

Weitere Kostenlose Bücher