Hochzeitsfieber bei den MacGregors
Dort gab es viel Sonne, und er liebte es, mit frischen, selbst gezogenen Kräutern zu würzen. Er würde an dem Tresen, den er selbst gebaut hatte, Kaffee machen. Die Bohnen frisch mahlen. Dann würde der Raum nach Rosmarin, Kaffee und den Blumen duften, die auf dem alten Eichentisch in der Sitzecke standen.
Er würde die erste Tasse im Stehen trinken, dann die zweite mit zu dem schmiedeeisernen Tisch nehmen, der in die Ecke gehörte, genau dorthin.
Der Raum würde sonnenüberflutet sein, wenn Julia hereinkam, die Haare noch sexy zerzaust vom Schlaf. Sie würde ihn anlächeln, zu ihm herüberkommen, sich über seine Schulter lehnen und ihre Wange an seiner reiben. Und ihm seinen Kaffee klauen.
Er war so in seinen Tagträumen versunken, dass er Julia, die sexy zerzaust von der Reise hereinkam, mit offenem Mund anstarrte. »Was? Wo?«
»Wer, warum?« übernahm sie und lachte ihn an. »Hab ich dich bei einem Seitensprung ertappt, Murdoch?« Sie schob die Hände in ihren Kaschmirblazer und schaute sich in dem Raum um. »Wow, das sind ja ganz schöne Fortschritte. Ich werde wohl öfter für zwei Tage wegfahren müssen. Es scheint dich anzuspornen. Das ist fabelhaft. Ich wusste, dass die Farbe funktionieren würde. Und, oh, die Fenster werden wundervoll. Dafür hast du dir ein dickes Lob verdient. Die seitliche Terrassentür habe ich schon von draußen gesehen. Sie ist perfekt. Einfach perfekt.«
Gott sei Dank redete sie wie ein Wasserfall. In diesem Augenblick brauchte er mehr als eine Minute, um sein inneres Gleichgewicht wiederzufinden. Er hatte sich gegen sie entschieden, oder etwa nicht? Und warum musste er sich dann derart zusammenreißen, um sie nicht auf der Stelle zu packen und zu küssen, bis ihr die Sinne schwanden?
Er starrt dich an, als ob du durch die Wand gekommen wärst, dachte Julia, während sie spürte, wie sich ihr Pulsschlag beschleunigte. Sie hatte sich in den zwei Tagen in Georgetown alles genau durch den Kopf gehen lassen und sich bis in die kleinste Einzelheit überlegt, was sie für Bedingungen stellen würde.
Und jetzt war alles wie weggeblasen.
»Ich schätze, ich werde …« Stottern, wenn du mich noch weiter so anschaust, dachte sie. »Äh … mein Gepäck raufbringen und dann ein bisschen herumschnüffeln, was sich sonst noch alles verändert hat. Die … äh … Hängeschränke sind noch nicht gekommen?«
»Sie kommen übermorgen.«
»Fein. Gut. Ich kann es gar nicht abwarten, sie zu sehen. Ich will nur …« Sie machte eine vage Handbewegung. »Ich gehe besser nach oben.«
Sie drehte sich um und ging auf die Tür zu, dann stieß sie ein unterdrücktes Keuchen aus, als sie spürte, wie er ihren Arm ergriff.
»Ich helfe dir mit deinem Gepäck. Bei der Gästesuite sind noch ein paar Dinge unklar, die ich gern kurz mit dir besprechen möchte.«
Nicht jetzt, entschied sie. Auf keinen Fall jetzt, wo sie nicht einmal in der Lage war, zwei und zwei zusammenzuzählen. »Ich will dich nicht bei deiner Arbeit stören. Und ich muss ein paar Anrufe machen, und …«
»Es wird nicht lange dauern.« Seine Augenbraue hob sich, als er den Gepäckstapel am Fuß der Treppe sah. »Du warst nur drei Tage weg.«
»Ich wusste, dass ich einkaufen gehen würde, deshalb hatte ich mir ein paar leere Taschen mitgenommen.« Sie griff nach einer, um ihre Hände beschäftigt zu halten. »Meine Weihnachtseinkäufe habe ich schon zur Hälfte.«
»Schön für dich.« Cullum griff nach den anderen beiden Taschen und schüttelte den Kopf angesichts ihres Gewichts. »Wohin soll ich sie bringen, Weihnachtsmann?«
»In mein Zimmer. Ich muss erst noch einiges organisieren, bevor ich mich verkleide. Wie geht es deinem Vater?«
»Schon viel besser, glaube ich.« Verdutzt schaute Cullum auf das halbe Dutzend Arbeiter hinunter, das sich feixend im Foyer drängte und beobachtete, wie er mit Julia die Treppe nach oben ging. »Was? Habt ihr das Haus fertiggestellt, während ich mal einen Moment lang nicht hingeschaut habe, Leute?«
Dies hatte zur Folge, dass sie in alle Himmelsrichtungen auseinanderstoben. Cullum versuchte das schallende Gelächter zu überhören, das ihm die Treppe hinauffolgte. »Man muss sie ständig daran erinnern, dass sie die Fenster aufmachen, wenn sie leimen. Als wären sie Vollidioten.«
»Hier, schmeiß sie einfach aufs Bett«, sagte Julia. Auf diese Weise würde das Bett zu überfüllt sein, um für einen von ihnen eine wie auch immer geartete Versuchung darzustellen. »Ich bin wirklich
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