Hochzeitsfieber bei den MacGregors
Nadel. »Ich wollte nur eine kleine Testfahrt machen, bevor sich meine Kinder auf den Schlitten setzen.« Er verzog das Gesicht. »Ich bin wohl schon ein bisschen zu alt zum Schlittenfahren.«
»Sie hätten nur aufpassen müssen, dass keine Bäume im Weg stehen.«
Als sich die Tür öffnete und Branson hereinkam, flatterten in ihrem Bauch die Schmetterlinge auf. Den nächsten Stich machte sie mit zitternden Fingern. »Hier ist der Zutritt verboten«, sagte sie mild.
»Ich stehe nicht im Weg herum.« Er kam herüber und warf einen Blick auf die Wunde. »Auweia«, sagte er mit einem mitfühlenden Lächeln und zwinkerte Gwen dabei zu.
»Kann man wohl sagen. Hat saumäßig geblutet.«
»Halten Sie still, Mr. Renekee. Wir sind fast fertig.«
»Entschuldigung. Sagen Sie, Sie kommen mir irgendwie bekannt vor«, bemerkte Renekee, der froh über die Ablenkung war, zu Branson.
»Das sagen die Leute immer zu mir.« Branson klappte einen Metallklappstuhl auf und setzte sich. »Was ist denn passiert, dass Sie sich von der hübschesten Chirurgin in ganz Boston zusammenflicken lassen müssen?«
»Äh …« Renekee warf Gwen einen Blick zu und sah, dass sie noch immer konzentriert mit ihm beschäftigt war. »Wir waren zu dritt – ich, der Schlitten und ein Baum. Der Baum hat gewonnen.«
»Ein herrlicher Tag zum Schlittenfahren. Und wenn man schon gegen einen Baum verlieren muss, kann man es gar nicht besser treffen als bei Dr. Blade. Sagen Sie, da Sie sie jetzt schon ein bisschen besser kennen, haben Sie vielleicht eine Idee, wie ich sie dazu bringen könnte, dass sie heute Abend mit mir essen geht?«
»Nun, ich …«
»Branson, verschwinde.« Sie errötete nicht, aber die Verlegenheit krampfte ihr den Magen zusammen.
»Nur ein nettes ruhiges Abendessen«, fuhr er fort. »Sie vergisst zu essen, und ich bin nur auf ihre Gesundheit bedacht.«
»Das könnte funktionieren«, entschied Renekee, dem die Sache Spaß zu machen begann. »Sie wissen schon, eine Ärztin, richtige Ernährung, diese Schiene eben.«
»Genau. Wein ist gesund … in Maßen, versteht sich. Kerzenlicht … eine Wohltat für die Augen. Ein entspanntes Abendessen nach einem arbeitsreichen Tag. Jeder Mensch muss sich ab und zu etwas Gutes tun.«
»Branson, zwing mich nicht dazu, den Sicherheitsdienst zu rufen. Mr. Renekee, ich lege Ihnen jetzt einen Verband an. Sie achten darauf, dass er nicht nass wird. Ich gebe Ihnen eine Liste mit Verhaltensmaßregeln mit, und Sie kommen in acht bis zehn Tagen wieder, um sich die Fäden ziehen zu lassen.«
»Sie hat wunderbare Hände, finden Sie nicht?«, bemerkte Branson. »Ich sage Ihnen, wenn ich genäht werden müsste, würde ich niemand anders dranlassen. Wissen Sie, ich dachte an dieses französische Restaurant, dort machen sie wirklich prima flambierte Nachspeisen. Glauben Sie, dass das Dr. Blade gefallen würde?«
»Also, meiner Frau würde es mit Sicherheit gefallen.«
»Und ich bin mir sicher, dass sie eine sehr anspruchsvolle Frau ist. Wie sieht’s aus damit, Doc?«
»Sie sind fertig, Mr. Renekee.« Gwen rollte mit ihrem Stuhl zurück, schwenkte zu einem Tisch herum und griff nach der angekündigten Liste. »Von Schlitten würde ich mich an Ihrer Stelle in der nächsten Zeit fernhalten.«
»Ja, danke.« Er nahm das Blatt entgegen und lächelte sie an. »Sie sollten ihm eine Chance geben«, sagte er und humpelte hinaus.
»Ich werde es nicht zulassen, dass du mich von meinen Patienten ablenkst.« Erzürnt riss Gwen sich die Handschuhe und den Kittel herunter. »Das Betreten eines Behandlungsraums ist verboten, es sei denn, man benötigt eine Behandlung oder eine Untersuchung. Und du wirst mich ganz bestimmt nicht im Dienst anbaggern.«
Er hätte sich sein Grinsen nicht verkneifen können, selbst wenn er es gewollt hätte. In ihrer Stimme lag die ganze Kühle Neuenglands. »Ist es ein Wunder, dass du mir nicht mehr aus dem Kopf gehst?«
Sie stieß einen erstickten Laut aus und warf ihre Handschuhe in den Abfalleimer. »Brauchst du eine Behandlung oder eine Untersuchung?«
»Darling, wenn du gern Doktor spielen willst …« Diesmal unterbrach er sich. Immerhin lagen hier einige gefährliche Werkzeuge herum. »Okay, kein guter Witz. Ich habe während der letzten zwei Tage durchgearbeitet. Und als ich hochkam, um Luft zu schnappen, musste ich als Erstes an dich denken. Ich nehme an, dass es einen Grund dafür gibt, deshalb würde ich dich gern zum Essen einladen.«
»Ich habe schon
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