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Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Titel: Hochzeitsfieber bei den MacGregors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Brust, die seine über neunzig Lebensjahre Lügen strafte. »Ihre silberne Zunge hat Sie wieder einmal gerettet. Kommen Sie doch herein und setzen Sie sich, wir genehmigen uns gleich einen Schluck.«
    »Tee«, sagte Anna fest und schaute ihren Ehemann mit schräg gelegtem Kopf an.
    Er verdrehte seine leuchtend blauen Augen. »Anna, der Junge ist in Eis und Schnee von Boston hier raufgefahren, er wird einen Scotch wollen.«
    »Ihr bekommt beide einen Tee, basta. Machen Sie es sich im Wohnzimmer bequem, Branson. Ich komme gleich nach.«
    »Ich sage es Ihnen, in diesem Haus und mit dieser Frau bekommt man keinen Scotch, ehe die Sonne untergegangen ist, und selbst dann nur zwei Fingerbreit.« Er hatte Branson den Arm um die Schultern gelegt und lotste ihn in das Wohnzimmer mit dem knisternden Kaminfeuer, glänzenden Antiquitäten und mit Kunstwerken bestückten Wänden.
    »Tee reicht mir«, versicherte Branson. »Ich will, dass wir bei dem, was ich mit Ihnen bereden möchte, beide einen klaren Kopf haben.«
    »Der Tag, an dem ich – oder ein waschechter Ire – von einem einzigen Scotch einen benebelten Kopf bekomme, ist ein schwarzer Tag für die Menschheit.« Daniel setzte sich, streckte seine langen Beine und strich sich über seinen weichen weißen Bart. »Sie möchten etwas mit mir besprechen, sagen Sie?«
    Es war das Glitzern in diesen blauen Augen, das es entschied. »Schauen Sie, bei mir dauerte es eine Weile, bis mir klar wurde, dass Gwendolyn mit ihrem Anfangsverdacht richtiglag.«
    »Gwen?« Daniel spielte das Unschuldslamm und faltete bedächtig seine großen Hände. »Ach ja, richtig, sie hilft Ihnen ja ein bisschen bei Ihrer Geschichte. Und wie läuft es?«
    »Die Hilfe oder die Geschichte?«
    »Was auch immer. Beides.«
    »Die Geschichte läuft gut, und sie ist mir bis jetzt eine große Hilfe gewesen.«
    »Gut, gut. Ist ein intelligentes Mädel, meine Gwennie. Kommt ganz nach ihrer Großmutter, einer Frau, der Sie mehr als nur eine schickliche Zuneigung entgegenzubringen scheinen.«
    »Sie alter Intrigant«, murmelte Branson. »›Schauen Sie mal im Krankenhaus rein, Junge. Gwen ist genau das, was Sie brauchen.‹«
    Daniel grinste breit. Er hatte Branson Maguire nie für langsam gehalten. Wenn dem so gewesen wäre, hätte er ihn niemals für seine Enkelin ausgesucht. »Und ist sie es nicht?«
    Branson lehnte sich zurück. »Und was, glauben Sie, würde sie wohl zu Ihrer Intrige sagen? Glauben Sie, sie würde es Ihnen danken, dass Sie mich ihr vor die Füße geworfen haben?«
    »Ich würde behaupten, dass das ganz von Ihnen abhängt.«
    »Was hast du denn jetzt schon wieder angestellt, Daniel?« Anna kam mit dem Teewagen herein und warf ihrem Mann einen verzweifelten Blick zu.
    »Nichts. Überhaupt nichts.«
    »Er versucht, mich mit Ihrer Enkelin zu verkuppeln«, erklärte Branson direkt und stand auf, um sich Tee zu holen. »Gwendolyn.«
    »Daniel.« Anna hob das Kinn. »Haben wir darüber nicht schon gesprochen? Sind wir nicht übereingekommen, dass du endlich aufhören musst, dich in das Leben der Kinder einzumischen?«
    »Das ist doch keine Einmischung, wenn ich dafür sorge, dass Gwen einen feinen jungen Mann wie Branson kennenlernt. Es ist lediglich Interesse, es ist …«
    »Einmischung«, schloss Branson und goss Anna Tee ein. »Und ich weiß es zu schätzen.«
    »Es ist aber doch keine Einmischung, weil …« Daniel unterbrach sich und kniff die Augen zusammen. »Da hast du es! Er weiß es zu schätzen. Und warum auch nicht? Ein schönes Mädchen wie unsere Gwen. Klug, ordentlich, liebevoll, aus gutem Haus.«
    »Sie brauchen ihre Tugenden nicht aufzuzählen«, sagte Branson trocken und schenkte Daniel Tee ein. »Und ich hoffe, Sie widerstehen der Versuchung, voreilige Schlüsse zu ziehen, bevor ich dazu gekommen bin, etwas zu sagen.«
    »Dann fangen Sie schon endlich an.« Daniel ließ seine Faust krachend auf die Armlehne seines Sessels niedersausen. »Sie haben schon fast einen Monat hinter sich. Sie trödeln herum.«
    »Daniel.« Geduld, ermahnte Anna sich. Nach so unendlich vielen Jahren mit diesem Mann hatte sie einen ganzen Gebirgszug von Geduld angehäuft. »Dräng ihn doch nicht.«
    »Wenn ich ihm nicht ein bisschen Dampf mache, ist das nächste Jahrhundert angebrochen, bevor er zum Ziel kommt.«
    »Deshalb bin ich hier.«
    »Verstehe.« Daniel haute wieder mit der Faust auf die Armlehne, diesmal triumphierend. Dann runzelte er die Stirn. »Was soll das heißen?«
    »Ihre Enkelin weigert

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